Achtundvierzig

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I Know You

„Nein, nein, nein, nein, nein, Arian..."
Ich nahm sein Gesicht in die Hände.
„...fang nicht wieder damit an. Das haben wir doch alles geklärt. Du wirst mich immer beschützen."
Er legte seine Hände auf meine Hüfte und drückte mich weg von sich.
„Ja aber das stimmt doch, Annabella. Das ist doch die einzige Wahrheit!"
Er warf seine Hände in die Luft. Seine Gesichtszüge waren voller Verzweiflung verzogen.
„Das ist das einzige, was du von mir bekommst Gefahr und..."
Er nahm meine Hände und deutete auf meine Handgelenke.
„...Verletzungen."

„Nein, Arian", sagte ich sanft und küsste ihn schnell auf die Stirn.
„Du sagst immer wieder sowas unnötiges. Du gibst mir so viel Glück. Hör auf dich so runterzuziehen."
„Nein, Annabella. Dieses Glück reicht nicht aus, um diese Gefahr zu überdecken."

Ich warf seufzend meinen Kopf in den Nacken und versuchte mich zusammenzureißen. Jetzt nervte es langsam, dass er immer wieder mit diesen Zweifeln aufkam. Dennoch würde ich immer wieder versuchen diese zu beseitigen. Ich wusste nämlich ganz genau, dass er sich selber nicht von mir entfernen könnte.
„Arian?"
Ich guckte ihn ernst an und hob meine Augenbraue.
„Halt den Mund."

Er sah mich etwas überrascht an und blieb still.
„Ja, halt ganz einfach deinen Mund. Immer wenn du auf diesem ‚Ich-bin-nicht-gut-für-dich-Trip' bist kommt nie etwas anständiges aus deinem Mund also sei einfach still. Das alles hat bis jetzt nicht funktioniert und wird auch überhaupt nicht funktionieren."
Er ließ seine Schulter tiefer fallen und schüttelte seinen Kopf.
„Ich finde es besser, wenn ich aus deinem Leben verschwinde."

Ohne sich zu trauen in meine Augen zu blicken drehte er sich langsam um und ich konnte genau sehen, wie schwer es für ihn war. Innerlich starb er gerade, mich machte es aber wütend. Wieso tat er das immer wieder? Es war höllische Qual für mich, wenn er sich selbst nicht gut genug für mich fand, denn ich wusste, dass es keinen besseren gab als ihn. Die Angst ihn zu verlieren machte mich unglaublich wütend, sodass ich ihn am Arm packte und zu mir umdrehte. Ich griff nach seinem Kragen und zog ihn ruckartig näher an mich.
„Ich finde aber das ist eine verdammt beschissene Idee, Arian. Eine beschissenere Idee gibt es nicht."

Sein Gesicht war meinem so nahe, dass es mich drängte ihn sofort zu küssen, doch ich musste meinen Zorn rauslassen und ihm endlich mal Verstand einzwingen. Ich schubste ihn leicht weg, woraufhin er mich überrascht ansah.
„Ja, anscheinend verstehst du es ja nicht, wenn ich dir das anständig sage und was soll das eigentlich?"
Ich legte meine Hand auf seine Brust und drückte ihn wieder etwas nach hinten.
„Du hast mir doch hoch und heilig versprochen mich nicht zu verlassen, mich glücklich zu machen und alles! Noch heute in der Schule meintest du, du würdest nicht auf Kelly hören und mich verlassen. Bist du schwanger oder wie erklärst du deine ständigen Stimmungsschwankungen?"

Ich legte erneut meine Hand auf seine Brust und schubste ihn gegen die Wand. Er sah mich weiterhin geschockt an und wusste nicht, was er tun oder sagen sollte.
„Mir reicht es komplett, Arian. Ich sage es dir zum letzten Mal: Annabella.trennt.sich.nicht.von.Arian!", brummte ich und kam seinem Gesicht immer näher.
„Niemals", flüsterte ich und musste mir in die Unterlippe beißen, um beherrscht zu bleiben und nicht meinen Mund auf seinen zu pressen. Mit geteilten Lippen huschten seine Augen zu meinen Lippen und ehe ich mich versah packte er mich an den Händen, drehte mich um und drückte mich jetzt gegen die Wand.

„Nicht auf die Lippe beißen", knurrte er und blickte weiterhin auf meine Unterlippe. Hitze stieg in mir auf und ich nutzte die Gelegenheit, um genau das zu wiederholen, was er nicht wollte. Er brummte ernst und spannte seinen Kiefer an.
„Annabella..."
Es war wieder diese wunderschöne und leidenschaftliche Art, die er anwandte, um meinen Namen auszusprechen.
„Ja?", hauchte ich und freute mich wieder.

Smile With MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt