Fünfundvierzig

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Ich spürte unsere verschränkten kleinen Finger auf meinem Bauch ruhen und öffnete langsam die Augen. Mit einem Grinsen drehte ich meinen Kopf nach rechts und hatte einen Blick auf die verschlafene Schönheit von Arian. Seine männlichen, harten Züge sahen so weich und kindlich aus und zum ersten Mal sah ich eine gewisse Ruhe auf seinem Gesicht.

Die Ruhe, die auch ich selber in mir spürte.

Ich legte meine Finger auf seine Wange und strich verträumt über seine leichten Bartstoppeln, woraufhin er umgehend seine Augen öffnete und mich mit dem schönsten Grün begrüßte.

Mein Grinsen wurde breiter, während auf seinem Mund vorerst nur ein kleiner Hauch des Lächelns auftauchte.
„Guten Morgen", sagte ich und konnte nicht aufhören ihn anzustarren.
„Hmmm", summte er und ließ seine Augen forschend über mein ganzes Gesicht wandern.
„Der beste meines Lebens", flüsterte er mit rauer, unglaublich heißer Stimme und küsste meine Nasenspitze, um mir dann doch noch ein breites und strahlendes Lächeln zu geben, das seine süßen Grübchen zeigte. Er sah so süß aus mit seinen zerzausten Haaren auf der Stirn.

„Ich weiß, Annabella ist halt toll", spaßte ich und zuckte meine Schultern, woraufhin er tief lachte.
„Naja."
Er setzte einen nachdenklichen Gesichtsausdruck auf.
„Es gibt bestimmt tollere", sagte er skeptisch und hob seine Augenbraue.

Etwas überrascht und gespielt beleidigt öffnete ich weit meinen Mund.
„Ich sage nur die Wahrheit, Annabella, bitte lerne mit Kritik umzugehen."
„Was?"
Ich konnte nicht mein kleines Lachen in meinem Entsetzen verbergen und legte beleidigt meine Hand auf meine Brust.
„So ist es halt",sagte er schulterzuckend und zog seine Lippen nach Innen.
„Erst sagst du ich wäre untoll und dann beschuldigst du mich auch keine Kritik ertragen zu können?"
„Tja."

Komplett betreten setzte ich mich hin.
„Das war zu viel!"
Ich warf seine Hand weg und die dünne Seidendecke hinterher.
„Ich dachte, ich bedeutete dir etwas."
Ich hörte sein Lachen hinter mir und stand vom Bett auf.
„Am besten geht die untolle, kritikunfähige Annabella jetzt."
Bevor ich einen Schritt machen konnte schlang sein muskulöser Arm sich um meinen Bauch und zog mich wieder auf das Bett.

„Ok, ok, tut mir leid, Annabella ist die tollste",lachte er. Ich tat weiterhin so, als sei ich beleidigt und versuchte wieder aufzustehen.
„Ne ne, schon gut, ich kann ja gehen. Du kannst dir ja eine suchen, die toller ist."
Doch er zog mich wieder zurück und fing plötzlich an mich zu kitzeln und ich war sehr, sehr kitzelig.
„Oh mein Gott, A....Arian", lachte ich unkontrolliert und versuchte ihm zu entkommen, was unmöglich war.
„Ach ja, willst du immer noch gehen?", fragte er selber lachend. Ich zappelte wild herum und erheischte immer wieder einen Blick auf sein strahlendes Grinsen, während er mich amüsiert kitzelte.

„Ist ja...n...nein ich...ist ja gut...ich bleibe!", schrie ich und hielt sein Kitzeln nicht mehr aus. Endlich ließ er es dann auch sein und umarmte mich hastig warm und lachte an meinem Hals. Ich lehnte zufrieden meinen Kopf an seine Schulter und murmelte: „Du machst mich glücklich."
Daraufhin hob er sich über mich und guckte mich mit hoher Augenbraue an.
„Ich weiß, Arian ist halt toll."

Einen Moment guckten wir uns in die Augen ehe wir zusammen in schallendes Gelächter fielen. Es war wirklich der wundervollste Morgen überhaupt.

Mein Blick fiel auf die vielen Blutergüsse, die sich auf seinem Oberkörper verteilten und meine Stimmung kippte sofort. Meinen Augen folgend guckte er ebenfalls an sich runter und seufzte.
„Oh Gott", trat es aus meinem Mund.
Ich hatte sie gestern wegen der Dunkelheit wahrscheinlich gar nicht gesehen.

„Ach ja, Sánchez hatte halt viel Männer."
Er warf sich neben mich aufs Bett und kümmerte sich gar nicht darum.
„Und ich wollte ja unbedingt zur tollen Annabella."
Ich war wenig amüsiert und drehte mich zu ihm.Was er für mich ertragen hatte.
Mir fiel Sánchez' Behauptung von gestern ein, die Arian einfach ignoriert hatte.

Smile With MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt