„Wäre es nicht schöner, wenn wir die Sonne angucken würden", fragte Arian und starrte weiterhin in die gelbe Lampe in der Decke, die zum Glück nicht ganz so hell war, dass seine Augen nicht weh taten.
„Mami sagt, es kommt alles auf die Fantasie an. Du kannst dir ja vorstellen, dass es die Sonne ist."
Bel kicherte über ihre eigene Bemerkung und stellte sich wirklich vor sie und Arian lagen auf einer Wiese und betrachteten die Sonne und nicht auf dem Boden des Betreuungsraumes im Krankenhaus.
Kurz wurden beide still und lagen nur da, während in beiden ihrer Köpfe viele Gedanken kreisten.
„Annabella?"
„Ja, Arian?"
„Können mit viel Fantasie auch unsere Mamas gesund werden?"Darauf wusste Bel keine Antwort und sie merkte, wie sehr sich ihre Gedanken ähnelten. Auch sie wünschte sich das immer.
„Alles ist möglich auf dieser Welt, Arian."
„Alles?"
„Das sagt meine Mami immer."
„Aber der Arzt hat zu meinem Papa gesagt die Chancen sind schlecht. Was bedeutet das? Das ist nicht gut, oder?"
„Ach Arian, ich bin doch kein Arzt. Ich weiß nicht, was das heißt", log Bel. Beide waren reif genug, um zu ahnen, dass das etwas schlechtes war. Wenn Chancen schlecht sind ist es natürlich schlecht.
„Diese Ärzte sind alle doof, Annabella. Die können nichts", beschwerte sich Arian und verspürte Ärger. Seine Mama war immer noch nicht gesund und hatte Schmerzen. Ihre Haare hatte sie auch nicht wieder. Sie war so schön gewesen mit Haaren und jetzt sah sie voll gruselig aus. Trotzdem fand Arian sie war wunderschön. Es war seine Mama. Gruselig aber schön.„Aber sie versuchen ihr bestes. Das ist das Wichtigste bei Menschen. Dass sie alles versuchen, um gut zu sein."
„Ich werde auch gut sein, Annabella. Ich werde auch Arzt und dann rette ich jeden auf dieser Welt."
Plötzlich wurde Arian sehr enthusiastisch und setzte sich hin. Er sah es förmlich vor sich. Keiner blutete mehr und alle waren glücklich, weil er alle gesund machte.
„Ich werde der netteste Arzt und der guteste."
Lachend setze sich auch Bel hin und bewunderte das Leuchten in seinen Augen. Das liebte sie an ihn.
„Ja! Super! Dann wird keiner mehr Schmerzen haben!"
Bel warf ihre Arme in die Luft und unterstützte seine Freude. Sie war sich sicher Arian würde ein super Arzt werden.Auf einmal fing ein Kind an zu weinen und sofort richteten sich Arians und Bels Blicke auf ihn. Ein anderer Junge riss dem weinenden Jungen das Spielzeug aus der Hand und dann fingen sie an sich zu schlagen. Das machte Bel wütend. Sie stand auf und ging auf die beiden zu.
„Nicht schlagen!"
Doch noch bevor sie zu den beiden gehen konnte, kamen Eltern und trennten die Jungen.
Arian beobachtete, wie Bel wütend dastand. Er hatte Bel noch nie wütend gesehen.
„Schlagen ist doof, Arian. Warum schlagen Jungs sich immer?"
„Ich schlage aber nicht", sagte Arian lächelnd und brachte Bel auch umgehend zum lächeln.
„Ich weiß. Du bist guten nett, Arian. Du schlägst nicht."
„Und wenn jemand dich schlägt? Darf ich ihn dann schlagen?", wollte er sichergehen. Ihm gefiel der Gedanke, jemand könnte Annabella weh tun ganz und gar nicht.
„Nein!"
Bel wurde wieder ernst.
„Dann bist du auch schlecht. Du schlägst nie, versprochen?"
Sie guckte ihn streng mit ihren braunen Augen und hielt ihren kleinen Finger hin.
„Versprochen."
Arian Umschlag ihren mit seinem kleinen Finger aber verschränkte Zeige-und Mittelfinger der anderen Hand hinter seinem Rücken. Wenn jemand Annabella weh tat, würde er ihm auch weh tun. Immer.
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Smile With Me
RomanceIch konnte die Hitze seiner Lippen an meinen spüren und hätte am liebsten die wenigen Millimeter zwischen uns sofort geschlossen. „Ich bin nicht gut für dich, Annabella", flüsterte er und strich brennend mit seinem Daumen über meine Lippe wobei sein...