„Annabella?"
Bel guckte von ihrem Zitroneneis zu Arian auf aber stoppte nicht dabei es genüsslich abzulecken. Sie runzelte die Stirn, als sie bemerkte, dass Arian sein Erdbeereis nur noch hielt und ganz komisch guckte. Er war wieder traurig und sie konnte nichts genießen, wenn er traurig war.„Was wenn unsere Mamas sterben?"
Arian dachte zu oft darüber nach aber redete nie mit jemandem darüber, weil alle immer dasselbe sagten. Bei Annabella aber konnte er alles sagen, was er dachte oder fühlte. Und diese Vorstellung fühlte sich gar nicht gut an. Sie fühlte sich schlimmer an, als wenn er diesen traurigen Film geguckt hatte und geweint hatte, als der Held starb, um die Heldin zu retten.Sie hatte ihre Augen weit aufgerissen und merkte wieder diese schweren Gewichte auf ihrer Brust, als sie Arians Angst und Traurigkeit sah, obwohl sie eher traurig über den Gedanken sein sollte, den er äußerte.
„Das wird nicht passieren, Arian", sagte sie in einem ermahnenden Ton, den sie direkt bereute.
„Aber das kann doch passieren."
Traurig sah er zu seinem Eis und hatte gar keinen Hunger mehr. Würde er dann keine Mama mehr haben?„Bitte sag sowas nicht, Arian."
Bel fing an selber zu schmollen. Ohne Mami wüsste sie nicht, was sie tun sollte, wenn sie Probleme hatte oder wenn sie nicht wusste, wie sie eine gute Freundin ist. Sie könnte niemanden mehr mit ihren Rosen so nerven, weil sie Rosen hasste. Und wenn sie dann immer so komisch guckte, als wären Rosen ekelhaft musste Bel immer so laut und viel lachen, dass sie nicht aufhören konnte.„Aber sie sind immer im Krankenhaus und jeder muss doch sterben."
Das war das Schrecklichste überhaupt, dachte Arian.
Wieso konnte nicht jeder immer leben, dann hätte er immer eine Mama und könnte immer mit Annabella zusammen sein und mit ihr Eis essen.Da wusste Bel nicht, was sie antworten sollte. Er hatte natürlich recht. Das wusste jeder, jeder musste sterben.
„Dann...dann hast du aber noch einen Papi."
Sie guckte zu Arians Vater, der mit jemandem telefonierte. Manchmal dachte sie darüber nach, wie es war einen Papi zu haben aber sie war nicht traurig, weil ihre Mami und auch Tante Kelly sie genug liebten, dass es genug war. Dürfte sie vielleicht zu Tante Kelly Papi sagen? Ach nein, Papis waren immer Männer.„Und wenn Papa auch stirbt?", fragte Arian selber schockiert. Das würde doch auch mal passieren. Er sah Annabella mit großen Augen an und wusste gar nicht mehr weiter. Wer würde auf ihn aufpassen? Wer würde ihn dann zur Schule bringen, abholen und dann Fußball im Garten spielen? Würde er dann ganz alleine seine Hausaufgaben machen müssen? Er war doch erst in der ersten Klasse. Es war so schwierig. Würde niemanden mehr haben, zu dem er in der Nacht ins Bett gehen konnte, wenn er Angst hatte?
„Warum bist du immer so negativ, Arian?", stöhnte Bel augenverdrehend. Arian dachte manchmal echt immer nur über das Schlechteste nach.
„Was? Ist doch so."
Er blickte mürrisch zu seinen Füßen, die über den Boden wackelten und dann wieder kurz zu ihr.
„Und hör auf immer mit seinen Augen zu rollen. Das nervt."Bel kicherte und zuckte ihre Schultern. Sie seufzte bevor sie damit loslegte ihn aufzumuntern und die schlechten Gedanken zu nehmen. Das musste sie immer machen. Aber sie machte es gerne.
„Dann, Arian."
Sie sprang von ihrem Stuhl runter und stellte sich vor ihn.
„Dann hast du ja noch mich. Ich nehm ich dich ganz fest in die Arme und lasse dich nie wieder los."
So guckte in seine grünen Augen und wollte nicht sehen, wie traurig sie sein würden, wenn seine Mami oder sein Papi starben.
„Und wenn deine Mama stirbt mache ich das auch bei dir, Annabella."Arian fühlte sich direkt besser, als er darüber nachdachte, dass er sie hatte. Annabella. Dann würde er nie traurig sein.
„Und wie sterben dann aber zusammen, ok? Dann ist niemand traurig von uns, weil wir uns immer glücklich machen. Versprochen?"
Arian hielt ihr den kleinen Finger hin und lächelte strahlend, als sie ihren verschränkte.
„Immer und ewig."Er fühlte wie schön das Leben mit Annabella war. Genauso schön wie sie und ihr Lächeln. Sie war toll.
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Smile With Me
RomanceIch konnte die Hitze seiner Lippen an meinen spüren und hätte am liebsten die wenigen Millimeter zwischen uns sofort geschlossen. „Ich bin nicht gut für dich, Annabella", flüsterte er und strich brennend mit seinem Daumen über meine Lippe wobei sein...