Ich schmeckte den Alkohol in dem Kuss und hörte das Gejubel um uns herum. Ohne unsere Lippen intensiver miteinander verschmelzen zu lassen löste er sich direkt wieder von mir und hatte sein Gesicht genauso wie heute morgen verzogen, als hätte ich Glasscherben an meinem Mund.
„Wir gehen jetzt, Arian", sagte ich leise vor seinem Gesicht, während dieses immer noch verzogen war und seine Augen zugekniffen. Als ich mich aber wieder dem Gehen zuwandte hielt er mich auf.
„Nein, lass uns ein Bisschen Spaß haben, Annabella. Die Party hat erst begonnen."
Euphorisch und nicht ganz so stabil auf den Beinen zog er mich an der Hüfte festhaltend nach Innen, wo die Lautsprecher dröhnende Musik verbreiteten und alle Partygäste wild ihre Hüften dazu bewegten. Bevor ich mich irgendwie dagegen wehren konnte, hatte mich Arian schon in der Menge der Tanzenden untergebracht und zu sich gedreht. Ich war etwas überrascht, als er mich eng an sich presste und anfing meinen Köper mit seinem zu bewegen. Erst wollte ich mich einfach wieder trennen, um hier zu verschwinden, doch wie es nun mal so war, konnte ich seiner Körperwärme und seiner überraschenden sexy Bewegung nicht widerstehen.Ich nutzte diese Zeit, in der er uns verführerisch meine Hüfte an sich pressend zum Rhythmus schwang, um ihn mit meinem Blick zu konfrontieren und herauszufinden, wie viel er getrunken hatte. Doch er sah mich nicht an, sondern drückte mich so an sich, dass wir uns unglaublich nah waren, als würde seine Hitze durch mich hindurch brennen können und dennoch nicht komplett berührten. Nur knapp berührten unsere Köpfe sich seitlich. Eine verrückt machende Mischung aus Verlangen und Ungeduld zerrte sofort an meinen Nerven. Ich konnte seine heißen Hände tief an meinem Rücken und an meiner Hüfte spüren, seine brennende Nähe an meinen Beinen, die sich an seinen rieben und die elektrischen Berührungen unserer Bäuche, die manchmal auftauchten und dann wieder verschwanden, um mich vergeblich nach kompletter Vereinigung unserer Oberkörper sehnen zu lassen.
Während die Musik nur gedämpft in meine Ohren drang und die Enge der Tanzenden um uns herum nur unbemerkbare Wellen waren versuchte ich mich durch dieses herrliche Spiel unserer Körper irgendwie auf das Wichtige zu konzentrieren.
„Wie viel hast du getrunken?", fragte ich mit trockener Kehle an seinem Ohr.
„Ich kann so viel trinken wie ich will, du übertriffst jede Wirkung, die Alkohol erzielen kann."
Er hauchte einen Kuss in meinen Nacken und zog mich endlich so eng an sich, dass sich unsere Körper komplett berührten. Ich musste mir ein Stöhnen unterdrücken. Sein Körper war immer, bei jedem Mal, ein elektrischer Stoß an meinem. Diese Wirkung auf mich würde er wohl nie verlieren.„Wieso hast du getrunken?",fuhr ich kontrolliert fort. Ich kannte den Grund gut genug aber wollte ihn endlich Mal zum Sprechen bringen. Anstatt mir zu antworten legte er weitere Küsse an meinem Hals und hörte nicht auf meinen Körper mit seinem zum Rhythmus zu bewegen. Ich hatte noch nie so sexy und sorglos mit jemandem getanzt oder überhaupt gedacht, ich würde es mal machen. Doch bei Arian hatte ich nicht einmal darüber nachdenken wollen mich hier, zwischen all meinen Mitschülern und anderen Jugendlichen, mich so intim zu zeigen. Es war magisch, wie er dafür sorgte, dass ich mich in seiner Gegenwart um nichts anderes scherte als ihn.
„Arian, wieso hast du getrunken?"
Ich setzte etwas Nachdruck in meiner Frage, als er nicht vor hatte zu antworten.
„Ach, ist das nicht ganz normal? Ich bin ein 18-jähriger Typ, der auf einer Party trinkt und gerade mit seiner Freundin tanzt", lachte er und küsste sich hoch zu meinem Ohr. Ich spürte seinen hitzigen Atem zusammen mit seinen Küssen auf meiner empfindlichen Haut und musste unwillkürlich meine Augen schließen. Die Luft hier drinnen war sowieso stickig aber das hier war gar nicht gut für meine kontrollierte Atmung. Es war komisch, wie mich gar nicht interessierte, wie viele uns sehen konnten, eingeschlossen meine besten Freundinnen, die mich damit nicht in Ruhe lassen würden.„Das ist vielleicht für andere 18-jährige Typen normal, Arian. Nicht für dich. Du hasst Alkohol und Partys."
„Vielleicht ändert sich das ja jetzt."
Er lachte erneut. Da er nicht ganz so nuschelte war er wohl nicht zu sehr besoffen.
„Ich habe Alkohol gehasst, weil ich dachte das war der Grund für den Tod meines Vaters."
Sein ironisches Lachen vibrierte durch seine Brust an meiner und sorgte für ein schmerzhaftes Verkrampfen.
„Das wäre dann auch geklärt, stimmt's?"
Lachend vergrub er seinen Kopf in meine Halsbeuge, während ich bloß mein Gesicht verziehen und ihm über seinen Nacken streichen konnte.
„Arian...ich weiß es ist nicht leicht", fing ich vorsichtig an.
„Und es-"
„Wuhu, dieses Lied find ich geil!", unterbrach er mich laut und erhob seinen Kopf, um einen Arm in die Luft zu halten und zu jubeln. Was ihm aber wichtiger erschien, als sich über das neue Lied zu freuen war wohl, mich nicht anzusehen und dem Thema zu umgehen. Wie heute morgen.

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Smile With Me
RomantiekIch konnte die Hitze seiner Lippen an meinen spüren und hätte am liebsten die wenigen Millimeter zwischen uns sofort geschlossen. „Ich bin nicht gut für dich, Annabella", flüsterte er und strich brennend mit seinem Daumen über meine Lippe wobei sein...