Den ganzen restlichen Schultag hielt ich ständig nach ihm Ausschau. Ich guckte immer auf die Tür bis auch der letzte Schüler den Klassenraum betreten hatte in der Hoffnung, dass ich einen Kurs mit ihm hatte. Hatte ich nicht. Ich stand mit Celina und Sheyna an den Fahrradständern und plauderte noch etwas mit ihnen. Total unangenehm brannte mir die Sonne in den Nacken und durch den dünnen Stoff meines Tops auf meinen Rücken.
„Bel?"
Celina hörte mitten in ihrer enthusiastischen Erzählung über ihren Urlaubsflirt auf und guckte an mir vorbei.
„Du wirst angestarrt", sagte sie mit gerunzelten Augenbrauen, während sie auf ihrem Fahrrad von einem Fuß auf den anderen stützte.Sofort drehte ich mich irgendwie ahnend um und tatsächlich; er stand bei den Motorrädern und beobachtete mich anscheinend wieder. Ich musste mir das Gesicht abschirmen, um nicht geblendet zu werden und wusste nicht genau, was ich jetzt tun sollte. Dann hob ich einfach meine andere Hand und winkte ihm leicht und unsicher zu.
Das war wohl das Schlimmste, was ich hätte machen können, denn es passierte wie in Millisekunden, dass sein Gesichtsausdruck sich noch mehr verdunkelte als es vorhin schon war, er seinen Helm anzog und danach saß er auch schon auf einem schweren Motorrad und raste mit voller Geschwindigkeit über dem Schulhof davon, wobei ihm ängstlich die jüngeren Schüler auswichen. Regeln interessierten ihn wohl nicht, denn man musste Fahrräder und Motorräder auf dem Schulhof rollen.
„Autsch?",hörte ich Sheyna hinter mir und merkte, wie meine Hand immer noch in der Luft war. Ich nahm sie runter und drehte mich perplex wieder zurück und blickte in zwei typische beste Freundin Gesichter.
„Also, angestarrt hat er dich, muss nicht einen auf arrogant machen."
Sheyna blickte mit einer erhobene Augenbraue und verschränkte Armen in die Richtung, in der er gefahren war. Ihr kompletter Dutt war jetzt wirklich unordentlich.„Vielleicht hat er ja Angst bekommen, weil deine umwerfende Schönheit zu viel für ihn war. Er hielt es nicht aus, dass die heilige Bel ihm zugewunken hat und musste einfach weg."
Celina zuckte unschuldig mit ihren Schultern und grinste breit mit geschlossenen Augen. Im Gegensatz war ihr gesamtes Make-up und ihre Frisur immer noch perfekt. Wie schaffte sie das bloß?„Ja klar", lachte ich und schüttelte meinen Kopf.
„Ok Leute, ich muss los, ich gehe gleich ins Café."
Ich setzte an Sheyna zu umarmen.
„Ich schwitze", sagte sie bloß abwehrend und ich wand mich augenrollend und lächelnd Celina zu.
„Sag nicht, du hast auch deine ganzen Ferien nur im Café deiner Tante gearbeitet."
Wenn sie wüssten, was in den Ferien passiert war...
„Es ist nicht nur arbeiten, Cel, ich fühl mich dort wohl. Habe ja sowieso nichts zu tun."Sobald ich meine Freundinnen verließ überkamen mich unendliche Gedanken. Einerseits schwirrten mir so viele Sorgen um meine Mutter im Kopf herum und dazu wurde ich das Bedürfnis nicht los herauszufinden, ob es Arian war. Ich hatte heute zwei Chancen bekommen und beide nicht nutzen können. Aber er war doch von mir weggerannt. Wieso denn überhaupt? Auch angestarrt hatte beide Male er mich... Das nächste Mal, wenn ich ihn sah musste ich einfach meinen Mut sammeln und ihn ansprechen.
Zu Hause angekommen rief ich erst meine Mutter an, erkundigte mich, wie es ihr ging und versprach ihr nochmal vorbeizukommen, auch wenn sie darauf bestand, dass ich mich nach dem Schultag ausruhte. Lange hielt ich es auch nicht aus und ich ging zu dem beliebtesten Café dieser Stadt, das zufällig meiner Tante Kelly gehörte und in welches ich freiwillig mithalf. Kaum hatte ich das kühle Innere betreten wurde mein Lächeln noch breiter. Durch die riesigen Fenster strahlte immer die helle Sonne auf die vielen bunten Farben, die die Stimmung durchgehend aufrecht erhielten. Das Café hieß ‚Smile' genauso wie unser Familienmotto und wirklich jeder lächelte hier, weshalb ich mich hier wohl fühlte. Es war so groß und modern, es hätte ein Restaurant sein können.

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Smile With Me
RomanceIch konnte die Hitze seiner Lippen an meinen spüren und hätte am liebsten die wenigen Millimeter zwischen uns sofort geschlossen. „Ich bin nicht gut für dich, Annabella", flüsterte er und strich brennend mit seinem Daumen über meine Lippe wobei sein...