„Du hast doch deinen kompletten Verstand verloren!", brüllte Georgios mir lautstark entgegen.
„Dass du dich überhaupt traust dich hier nochmal blicken zu lassen aber dann auch noch mit sowas!"
„Er bringt uns doch nichts mehr. Wir haben alles versucht aber er macht seinen Mund nicht auf. Annabellas Leben ist in Gefahr", versuchte ich es weiterhin ruhig, obwohl ich ahnte, dass es nicht bringen würde.Sein ganzes Gesicht war so unglaublich zornig verzogen, dass seine Ader auf der kahlen mit Falten bedeckten Stirn hervortrat. Ich hatte ihn noch nie so wütend auf mich gesehen, was nicht gerade das tollste Gefühl war. Es war anstrengend vor ihm zu stehen und mich weiterhin dafür einsetzen zu wollen, dass wir Sánchez' Bruder freiließen. Es kostete unglaublich viel Kraft seinem eisernen Blick zu begegnen aber der Gedanke an Annabella schenkte mir Kraft.
„Diese kleine Schlampe ist mir genauso egal wie der Dreck unter meinen Schuhen!", zischte er unter zusammengebissenen Zähnen. Ich spürte, wie das Blut in mir wieder anfing zu brodeln, als er so über sie redete. Ich presste meine Lippen aufeinander und ballte meine Hände hinter meinem Rücken zu Fäusten, um mich zu kontrollieren. Ich hatte noch nie das Bedürfnis gehabt Georgios zu schlagen...
„Mir aber nicht, Georgios. Mir ganz und gar nicht."
Ich war überrascht, dass ich mich traute ihm zu widersprechen.
„Mir ist ihr Leben wertvoller als alles andere", kam es tief und ernst aus meinem Mund wobei ich merkte, dass ich hart in seine Augen blickte, was ihn wohl vorerst schockierte und anschließend noch wütender machte.Er kam einen langsamen Schritt auf mich zu und stand mit seinem Gesicht knapp vor meinem, um bedrohlicher zu wirken. Eigentlich hätte ich jetzt Schuldgefühle gehabt, dass ich ihn so wütend machte und sogar so widersprach. Doch das war dieses Mal nicht der Fall. Es lag daran, dass es um Annabella ging.
„Da sieht man ja jetzt, wie dankbar du mir wirklich für alles bist, Arian", brummte er mit seinem Atem gegen meine Nase.
„Das hat nichts damit zu tun, Georgios, im Moment geht es nur um ihr Leben, welches ich retten kann indem wir diesen Bastard freilassen, der uns sowie überhaupt gar nichts bringt."
„Nein, es geht genau darum, dass du für sie bereit bist gegen meine Pläne zu gehen. Für sie. Wie lange kennst du sie?"Wenn er bloß wüsste, wie lange ich sie schon kannte und wie sehr ich mich bloß nach ihr gesehnt hatte. Jetzt, wo ich sie wieder in meinem Leben hatte, konnte ich keinesfalls zulassen sie wieder zu verlieren und erst recht nicht, dass ihr etwas zustieß.
„Hör zu, mir ist scheiß egal, was Sánchez mit ihr anstellt. Er kann sie aufschlitzen oder sie vergewaltigen."
Ich starrte auf seine Falten auf der Stirn und bohrte meine Fingernägel schmerzhaft in meine Handflächen.
„Er wird nicht freigelassen und du solltest dir viel lieber Gedanken darüber machen, dass das die perfekte Chance ist Sánchez zu schnappen."
„Wir könnten seinen Bruder freilassen und ihn in einer Falle locken."
„Er wird nicht freigelassen!", schrie er aus der Kehle heraus und haute gegen die Wand neben uns, ohne von mir wegzusehen.Schnaufend stampfte ich nach hinten und riss die Tür auf, um aus der Hütte zu laufen. Meine Gedanken schwirrten verrückt umher und ich hatte das Gefühl wirklich durchzudrehen. Die Zeit tickte und Annabella war bei Sánchez. Ich hatte nicht die leiseste Ahnung davon, was er ihr gerades antat oder vor hatte ihr anzutun, wenn ich es nicht rechtzeitig schaffte.
•
Bel
Ich saß mit meinen Armen um meine Beine gewickelt auf dem Boden und zählte jede meiner Atemzüge, die immer erstickter wurden.‚Es war ein Fehler'
Seine Worte hallten immer wieder durch meinen Kopf und ließen nicht zu, dass ich mich allein auf die Angst entführt worden zu sein konzentrieren konnte. Viel stärker war der zuschnürende Schmerz, ihn vielleicht verloren zu haben.

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Smile With Me
RomanceIch konnte die Hitze seiner Lippen an meinen spüren und hätte am liebsten die wenigen Millimeter zwischen uns sofort geschlossen. „Ich bin nicht gut für dich, Annabella", flüsterte er und strich brennend mit seinem Daumen über meine Lippe wobei sein...