"Jo!" Betty umarmte mich und auch die anderen Jungs.
Ich blickte zu den anderen. Ein paar von ihnen warfen sich den Rugbyball hin und her oder prügelten sich freundschaftlich, während aus einer Musikbox laute Musik dröhnte. Die Mädchen unterhielten sich im Schneidersitz sitzend auf Jacken im Gras und ich erkannte Amy, wie sie mit einem aus einer Klasse über uns da hinten flirtete.
Freya und Alison standen auch auf, umarmten mich und brachten mich zu den anderen.
"Hey Jo", sagten sie.
"Hey." Ich warf mir meine Haare nach hinten und setzte mich neben Evelyn und Olivia.
Auch wir umarmten uns kurz und auch die anderen fielen mir um den Hals, sodass ich dachte, dass ich jeden Moment ersticken könnte.
"Habt ihr heute auch die Neue gesehen? Kortney Clark", sagte Abigal, ein aufdringliches Mädchen, zu uns.
"Ja oh mein Gott habt ihre Haare gesehen?", sagte Olivia und fuhr sich durch ihr kurzes Haar.
"Total fettig. Das die sich so noch raus traut." Sophie grinste und ich dachte für einen Moment ihr würden rote Hörner wachsen. Wie die eines kleinen kichernden Teufels.
"Die Hose war ihr leider auch zu eng", warf Hannah ein.
Ein paar von ihnen lachten und schauten zu mir, weil sie es gewohnt waren, dass ich auch noch etwas sagte. Aber das war vorbei. Früher war ich genauso so wie diese Mädchen. Und die Opfer hatten wirkliche Angst vor mir und wagten es kaum mich anzusehen. Um keine blöde Bemerkung einzukassieren. Ich fiel in alte Erinnerungen zurück:
Es war Sommer und ich trug ein bauchfreies Top mit einer kurzen Hose. Ich saß mit meinen Mädels auf der Treppe. Unserer Treppe. Wer sich dort hinsetzte, eröffnete den Krieg. Das war auch heute noch so. Evelyn flocht mir die Haare und wir unterhielten uns über den süßen Jungen aus unserer Klasse.
Ein neuer, echt süßer Lehrer kam an uns vorbei und blickte mich an. " Jolina Lockwood, du kennst die Kleiderordnung in der Alhambra."
"Was wollen Sie mir damit sagen Thomas?" Ich schnipste und Evelyn hörte sofort auf mir einen Zopf zu flechten.
"Erstens nennst du mich nicht bei Vornamen. Für euch Schüler bin ich bitte Mr Carter. Und zweitens hast du eine viel zu kurze Hose an und ein viel zu kleines Top."
Ein anderer Lehrer hätte sich nicht getraut das zu sagen, aber Mr Carter war damals noch neu. Die Lehrer hatten Angst vor mir. Vor meiner Reaktion, denn niemand konnte sich im Gespräch mit mir messen. Ich würde einfach immer gewinnen. Deshalb sagten alle auch nichts wegen meiner zu kurzen Klamotten oder wenn ich am Handy im Unterricht spielte, obwohl sie es ganz genau sahen.
Ich lächelte verführerisch und stand auf. Ich stellte mich auf Zehenspitzen und strich ihm sanft über die Wange, während ich ganz nah an sein Gesicht flüsterte: "Wollen Sie mir diese kurzen Sachen ausziehen Thomas?" Ich betonte seinen Vornamen genüsslich lang.
Er war wie zu Stein erstarrt, als ich seine Wange berührte und ihm den Satz zuflüsterte. Er schwieg nur und ich bildete mir ein sein schnell schlagendes Herz zu hören.
"Dann ist ja gut", wisperte ich und fuhr mit meiner Hand hinunter zu seinem Bauch, wo er einen Sixpack versteckte. "Also, geben Sie Jolina Lockwood nie mehr Befehle." Ich schaute noch einmal in seine hübschen Hundeaugen und machte dann den Abgang zu meinen Mädels.
Thomas schluckte und lief dann schnell weg, um sich vor den kichernden Schülern um uns herum zu retten. Und immer noch bildete ich mir ein sein viel zu schnell schlagendes Herz noch weit weg in den Gängen zu hören. Meine Mädels klopften mir auf die Schulter, während wir lachten.
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Der Rubin gegen den Smaragd
FantasyDiese Geschichte handelt von einem beliebten Mädchen in ihrer Kleinstadt Cursetown. Jolina Lockwood, die mit einer außergewöhnlichen Schönheit beschenkt wurde. Ihr Leben stellt sich völlig auf den Kopf, als ihre Mum bei einem Autounfall ums Leben ko...