Aus Zayn Black's Sicht 2

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Ich stieg aus dem Zug aus und bahnte mir den Weg durch die Straßen Londons. In London fühlte ich mich wohler, als in dieser oberflächlichen Kleinstadt Cursetown. Hier in London gab es viele Viertel, wie die Northside. Hier fühlte ich mich nicht ganz so ausgeschlossen.

Die Hauptstadt wimmelte nur so von Touristen. Und an einer dunklen Seitenstraße entdeckte ich ein paar Freunde von Jacy, die schon öfters bei uns waren. Sie rauchten irgendetwas und ich machte schnell die Fliege. Kein Bock darauf, das sie mich erkannten. Viele Jugendliche aus der Northside gingen mit ihren Gangs nach London, um Abends die Straßen unsicher zu machen. Niemand wusste die Namen der Gangs und um ihre Mitglider. Ihre Taten waren illegal und kriminell. Das wusste ich. Jacy war Mitglied einer der Gangs. Aber ich hatte kein Bock vor Gericht sie zu beschuldigen, später wenn sie draußen wären, würden sie sowieso weitermachen und mich totprügeln.

Die meisten aber kamen wie ich zum jobben nach London. In Cursetown ging das nicht. Keines dieser perfekten Cafés oder teuren Restaurants würden uns nehmen. Keine dieser Gäste - vor allem diese alten hochnäsigen Senioren, die nur über uns lästern würden - würden sich von einem Northsider bedienen lassen.

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Ich spukte meinen Kaugummi auf den Boden und fuhr mir durch mein selbstrasiertes dunkelbraunes Haar, bevor ich in die Pizzaria ging. Der Chef, den ich seit kurzem mit seinem Vornamen Gilbert ansprechen durfte, begrüßte mich, als ich zu den hinteren Räumen, wo die Kellner ihre Schließfächer hatten und sich umziehen konnten, hinlief. Es war ein fester Handschlag und kurz klopfte er mir grinsend auf die Schulter.Gilbert schätzte mich als Angestellter. Immer war ich pünktlich und schnell bei den Gästen. Vielleicht war der Job gut für mich, weil ich von hinten alles im Überblick hatte. Früher, als ich noch nicht mit Jo befreundet war, hielt ich mich immer im Hintergrund auf und beobachtete, wo die anderen mich nicht sahen. Ich verstand die Leute und wusste wie sie tickten. Der Job war deshalb gut für mich, weil ich Jahrelang die Leute studiert hatte. Deshalb konnte ich an dem Ausdruck der Gäste lesen, ob es ihnen nicht schmeckte, ob etwas fehlte und wann sie bezahlen wollten. Aus diesem Grund war mein Trinkgeld überdurchschnittlich gut. Dieses Geld behielt ich für Essen und Kleidung. Das meiste sparte ich für's College. Es wird im Leben nicht dafür reichen. Aber wenigstens tat ich irgendwas finanzielles für meine Zukunft, auch wenn ich wusste, dass es nicht reichte. Aber Hoffnung war mein Lebensmotto. Das Lebensmotto aller in der Northside - auch wenn sie nicht bestand.

Und warum hatte ein armer Junge wie ich, so einen Job in einer beliebten Pizzariakette? Wegen Jolina Lockwood. Ich seufzte bei diesem Gedanken und auf einmal schob sich ein dicker Kloß in meinem Hals. Ohne sie wäre ich nicht hier.

Es war vor zwei Monaten, wo wir mit allen hier aßen. Jo, Betty, Amy, Henry, Freya, und ich. Ich suchte schon nach längerer Zeit einen guten Job, denn in der alten Bar in einer Seitengasse, wo ich arbeitete, wurde zugemacht, wegen zu wenigen Besuchern. Ich schämte mich nie darüber vor den anderen über solche Dinge zu reden, denn in der Zeit waren mir auch Betty, Amy und Freya ans Herz gewachsen und Henry und ich waren beste Kumpels. Auf einmal entdeckte Jo einen Zettel an dem Fenster unseres Tisches kleben, wo wir damals immer saßen. Sie drängte mich geradezu mich zu bewerben. Ich wusste noch ganz genau, wie ich mich kurz an meiner Pizza verschluckte und etwas lachte. "Die würden mich niemals nehmen. In so einer großen und beliebten Pizzariakette gibt es Bessere als mich." Das sagte ich damals. Die anderen lachten und versuchten mich zu überreden. Vorallem Jo.

Als wir noch Getränke nachbestellten, fragte Jo die Kellnerin nach dem Chef der Pizzaria. Diese sagte, er sei schwer beschäftigt. Jo musste nur einmal mit ihren Wimpern klimpern und schon bekam sie, was sie wollte. Ihr war das vielleicht wirklich nicht bewusst, wie sehr sie einen in ihren Bann ziehen konnte...

Der Rubin gegen den Smaragd Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt