"Und wie ging es dann weiter?", fragte Betty aufgeregt am Handy.
Ich hatte sie einfach gebraucht! Alleine könnte ich mit dem Fluch nämlich nicht fertig werden. Ich durfte ja eigentlich niemanden davon erzählen, aber ich hatte Betty dringender, den je gebraucht und es war mir auch egal, wenn ich dadurch in Schwierigkeiten geriet. Betty konnte ich einfach nichts verschweigen. Es hatte auch seine Zeit gekostet, bis mir geglaubt hatte und als erstes hatte sie mich ausgelacht. Ich hatte ihr alles über den Fluch und über mein Raben da sein erzählt. Betty war vollkommen ausgeflippt und völlig fertig. Sie verstand mich, aber war völlig fertig und überrumpelt, dass der berühmte Wissenschaftler Mr Armin Haddigton mein Onkel war und Dad's Zwillingsbruder. Ich gehörte zu den Haddingtons.
"Also wie gesagt. Ich habe the portal of the dead verschlossen", fuhr ich fort. Und auch wenn ich es nicht zugeben wollte, hörte ich wie ein bisschen Stolz darin floss.
"Aber dann müsste doch alles gut sein", sagte sie.
Ich seufzte. "Schön wär's. Aber ich hab dir doch von diesem Raben mit den rubinroten Augen erzählt."
"Ja, Grace Lockwood. Sozusagen deine Ur ur Oma oder besser gesagt: Vorfahrin. Sie ist doch die Anführerin der Shadowdeads."
"Genau. Aber weißt du Dad erzählt mir immer nur so viel, wie es ihm gerade passt! Ich habe das Gefühl, das er mir noch mehr verheimlicht."
"Am besten ist es wenn du nochmal mit Charles redest", versuchte sie es zum hundertsten Mal.
Ich fuhr mir durch die Haare. "Ja, aber das Problem dabei ist, dass er mich beschützen will! Immer und immer wieder! Das nervt!" Ich biss meine Zähne zusammen, um nicht gleich einen Wutanfall zu bekommen. Ich hatte es satt, wie er mich behandelte! Es war immer wieder dasselbe!
"Aber jetzt nochmal zum mitschreiben: Grace Lockwood konnte aus der Hölle entfliehen, wegen ihrer Stärke?" Sie machte eine Pause. "Das ist... oh mein Gott keine Ahnung!"
"Sie ist stärker den je", gab ich zu. "Mr Haddington sagte, es sei die Rache."
"Aber wofür?"
"Genau das ist es." Ich seufzte und ließ mich auf mein Himmelbett fallen. "Sie versteckt sich und will Menschengestalt annehmen, kannst du dir das vorstellen?
Betty lachte kurz auf. "Wie will sie denn das machen?", fragte sie spöttisch.
"Mit einem Trank", beteuerte ich ihr. "Es gibt ein Haddingtonbuch, wo die Wissenschaftler alles aufgeschrieben haben. – Einschließlich dem Walthari-Trank."
"Scheiße. Und sie kann darin lesen oder was?" Meine allerbeste Freundin auf Erden stoppte und fügte sarkastisch hinzu: "Als Rabe?"
"Anscheinend schon. Komisch was?" Ich lächelte zaghaft. "Ich meine es ist so: Auch wenn du deine Instinkte als Rabe hast, weißt du ja immer noch, dass du ein Mensch bist. Also du denkst trotzdem noch wie ein Mensch. Man hat nur die Sinnen und Instinkte dazubekommen. Aber du denkst auch wie ein Mensch. Also kannst du auch lesen." Ich plapperte wild durcheinander, weil ich es wohl nie richtig glauben würde.
"Aha", sagte sie langsam. "Kompliziert."
Ich lachte. "Oh ja, das ist der Überbegriff des Ganzes."
"Aber hey. Sie wird sich doch nicht verwandeln können – oder?"
"Das Buch ist streng bewacht."
"Na also. Jetzt sei doch mal ein bisschen lockerer Jo."
Das würde ich gerne, dachte ich. Wenn Betty doch nur von dem Erpresserbrief wüsste. Von G. Grace. Aber wenn ich ihr davon erzählte, würde Grace meine Familie und Freunde umbringen! Grace war überall. Sie verfolgte mich, wie sie sagte. Auf einmal wurde mir mulmig zumute und ich schaute mich langsam um. Mein Handy umklammerte ich fest, während ich auf jedes Geräusch aufmerksam wurde. Grace wusste jetzt, wo das Haddingtonbuch war. Sie hatte es sogar noch von Mr Haddington gehört! Was jetzt passieren würde, wusste ich nicht. Ich konnte nur abwarten.
"Hey, ist alles in Ordnung Jo?", fragte Betty mit lauterer Stimme.
Sie riss mich aus meinen Gedanken zurück. "Ähm... ja", sagte ich abwesend.
"Und was ist dem Wissenschaftler Mr Haddington?"
"Ich amüsiere ihn mit meiner anscheinend gleichen Art, wie Grace sie hat. Er sagt, ich sei genau wie sie."
"Gruselig."
"Du sagst es."
Es klopfte.
"Ich muss Schluss machen. Bye", sagte ich schnell und lege auf. "Ja bitte?", sagte ich laut.
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Der Rubin gegen den Smaragd
FantasyDiese Geschichte handelt von einem beliebten Mädchen in ihrer Kleinstadt Cursetown. Jolina Lockwood, die mit einer außergewöhnlichen Schönheit beschenkt wurde. Ihr Leben stellt sich völlig auf den Kopf, als ihre Mum bei einem Autounfall ums Leben ko...