8. Beach-Party Teil 1

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Ein lauter Schrei und inniges Fluchen rissen Alec aus seinem erholsamen und tiefen Schlaf.
"Was zum Teufel..?"
Alec hatte noch immer seine Augen geschlossen, ein zufriedenes Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit.
‚Magnus hatte wohl ein unangenehmes Erwachen,' dachte sich Alec schelmisch.
Augenblicklich hörte er Schritte aus dem Bad und seine Zimmertür wurde schlagartig aufgerissen.
"Was soll der Scheiß, Lightwood?!" schrie Magnus.
Fuck, er hatte ganz vergessen auch die Badezimmer Tür zu verbarrikadieren.
Genervt drehte Alec ihm den Rücken zu.
"Ich hab' keine Ahnung wovon du sprichst, Bane. Und jetzt lass mich weiterschlafen, mein Wecker hat noch nicht geklingelt."
"Ist mir scheißegal. Was fällt dir ein, mich in dieser vollgewichsten Bettwäsche schlafen zu lassen. Spinnst du?"
Geschockt riss Alec Augen auf. Dachte er etwa..? Er drehte sich jetzt widerwillig zu Magnus um und sah ihn entgeistert an.
Magnus trug nur seine Aladin Hose von letzter Nacht, seine Haare waren ganz verwuschelt und sein Eyeliner war leicht verwischt. Alec starrte ihn unverhohlen an und aus unerfindlichen Gründen stockte ihm der Atem.
"Du glaubst doch nicht, dass das von mir ist?"
"Es ist deine verdammte Bettwäsche. Was soll ich denn sonst denken?" zischte Magnus.
"Ich habe euch gesagt, dass diese Etage für die Gäste tabu ist. Nur leider haben sich Belle und Peter Pan nicht daran gehalten und es in meinem Bett getrieben." entgegnete Alec ungehalten.
Magnus betrachte ihn immer noch wütend, eine Ader trat deutlich an seiner Stirn hervor und seine Brust hob sich unberuhigend schnell.
"Und dann dachtest du, du bedienst dich einfach an meinen Sachen, oder was?"
"Sieht wohl so aus. Das war in diesem Moment die beste Option."
Magnus grinste nun teuflisch. Allmählich machte er Alec Angst.
"Nun, dann hoffe ich, dass du gut in meiner Bettwäsche geschlafen hast. Denn ich werde dafür Sorgen, dass du keine Nacht mehr durchschlafen wirst. Wenn du Krieg willst, kannst du ihn haben." zischte Magnus zwischen zusammengepressten Lippen, stapfte aus Alecs Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu.

Magnus startete den Wagen, grinste boshaft vor sich hin und drückte das Gaspedal durch.
"Magnus, wir müssen doch noch auf Alec warten!" kam es von Izzy erschrocken.
"Oh, der ist schon vor fünfzehn Minuten los. Er wollte zu Fuß gehen und ein bisschen frische Luft schnappen. Ich glaube, er ist immer noch sauer wegen der Party gestern."
"Das sieht ihm ähnlich. Ein bisschen Spaß würde ihm mal ganz gut tun. Ist ewig her, dass ich ihn mit einem Mädchen gesehen habe."
"Ist das so?"
"Mmhh. Gott, wieso habe ich gestern nur so viel getrunken?" Izzy rieb sich schmerzhaft ihre Schläfen, in der Hoffnung das starke Pochen in ihrem Kopf mindern zu können.
"Weil du Spaß hattest und Alkohol verstärkt das Gefühl nun mal. Wir sind nur einmal jung, Izzy."
"Du hast Recht, es war eine krasse Party, Magnus. Du bist echt ein super Stiefbruder."
"Ich gebe mir auch die größte Mühe." schleimte Magnus.
„Und was Alec angeht, der kriegt sich schon wieder ein. Er mag andere Menschen einfach nicht sonderlich. "
"Ist mir nicht entgangen. Aber ich verspreche dir, dass ich ihm ab sofort meine vollste Aufmerksamkeit schenken werde."

Alec verstaute seine Sportsachen in seinem Rucksack und lief runter in die Küche. Für's Frühstück war nicht mehr genügend Zeit, also schnappte er sich nur einen Apfel. Es war ungewöhnlich still im Haus. Er hatte Izzy nur mit verzerrtem Gesicht ins Bad torkeln sehen. Magnus war er seit seinem Tobsuchtanfall glücklicherweise nicht mehr über den Weg gelaufen. Allerdings war er jetzt wohl auf ihn angewiesen, denn er war spät dran. Nachdem er seinen Wecker ausgeschaltet hatte, war er doch wieder kurz eingenickt. Irgendwas an dieser Bettwäsche beruhigte und entspannte Alec ungemein. Er müsste sie Magnus zurückgeben, schließlich war es seine. Vielleicht würde er sich einfach das gleiche Set bestellen.

Es war kurz vor sieben, langsam mussten sie wirklich los. Es war Alec unangenehm, heute mit Magnus mitfahren zu müssen, doch er hatte keine Wahl. Urplötzlich hörte Alec einen Motor aufheulen und ihn beschlich ein ungutes Gefühl. Als er durch die Haustür nach draußen rannte, sah er nur noch Magnus' Mercedes in der Ferne verschwinden.
,Verdammte Scheiße, dieser kleine Pisser.'
Alec atmete tief durch und stapfte wutentbrannt die Straße hinunter. Er würde es nur noch rechtzeitig zur Schule schaffen, wenn er rannte. Es waren jetzt bestimmt schon fünfundzwanzig Grad und Alec schwitzte bereits.
Doch er gönnte Magnus die Genugtuung nicht, wegen ihm zu spät zum Unterricht zu kommen. Folglich beschleunigte Alec seine Bewegungen, getrieben von Wut und Verachtung gegenüber Magnus Bane.
Er wollte sich eigentlich nicht auf dieses Niveau herablassen, aber Magnus hatte es drauf angelegt.
Das bedeutete Krieg.

Völlig erschöpft und verschwitzt kam Alec gerade noch rechtzeitig zum Unterricht. Mit dem Stundenklingeln betrat er hektisch den Klassenraum und steuerte auf seinen Platz neben Jace zu. Alec spürte Magnus' gehässiges Grinsen im Augenwinkel, aber er vermied bewusst den Blickkontakt.
"Morgen Alec, dachte schon, du machst heute blau." witzelte Jace.
"Wäre vielleicht besser gewesen..." murmelte Alec gedankenverloren.
Izzy, die schräg vor ihm saß, lehnte sich leicht zu ihm vor.
"Alec, wo warst du denn? Magnus meinte, du hättest schon vor sieben Uhr das Haus verlassen, weil du unbedingt zur Schule laufen wolltest."
"Und das hast du ihm geglaubt?"
"Natürlich, wieso auch nicht?"
"Schon gut, vergiss' es." entgegnete Alec genervt.
Verwirrt drehte Izzy sich nun wieder nach vorn und versuchte, dem Unterricht zu folgen.

Die ersten vier Stunden waren unerträglich. Die Hitze machte allen zu schaffen und schließlich fielen die restlichen Stunden aus. Hitzefrei.
,Gott sei Dank,' dachte sich Alec. Er hätte in der siebten und achten Stunde Sport gehabt. Es gab wohl doch einen Gott. Alec brauchte dringend eine Dusche. Seine Kleidung klebte förmlich an seinem ganzen Körper und obwohl er heute morgen geduscht hatte, fühlte er sich schmutzig.
Allerdings würde er wohl wieder nach Hause laufen müssen, es sei denn..?
"Hey Jace, hast du heute schon was vor?" fragte ihn Alec, als er seine restlichen Schulbücher im Spind verstaute.
"Äh, du meinst generell?"
"Ja, generell Jace oder wenn es dir lieber ist, ungenerell.."
"Mhhh, hab noch nichts geplant. Woran hast du gedacht?"
"Naja, wir haben einen großen Pool. Wir könnten ein bisschen chillen. Was meinst du?"
"Klingt gut. Wollen wir Simon auch fragen, der hat bestimmt ungenerell nichts geplant. "
"Klar."
"Cool, ich schicke ihm gleich eine Nachricht, vielleicht ist er noch auf dem Schulgelände."

Alecs Plan ging auf und Jace fuhr ihn nach Hause, Simon im Schlepptau, der auf der Rückbank saß.
"Bist du sicher, dass das in Ordnung geht, Alec?" erkundigte sich Jace.
"Klar, warum nicht? Ihr seid meine Freunde und herzlich willkommen."
"Das ist echt cool, ich muss vorher immer meine Eltern um Erlaubnis fragen." gab Jace verlegen zu.
"Bist du nicht schon volljährig?" fragte Simon verdutzt.
Jace nickte zögerlich.
"Also, was ist, Leute? Lasst uns ins Wochenende starten!" kam es von Alec euphorisch, der Tag konnte nur besser werden.

Als Alec sein neues Zuhause betrat, war er überrascht, dass Magnus und Izzy mit dem Aufräumen bereits im vollen Gange waren. Izzy wischte den Boden und Magnus bestückte die Bar.
Moment, warum bestückte er die Bar?
"Was ist hier los, Izzy?"
"Alec, du bist schon zu Hause? Das ging ja schnell. Und du hast Jace und Simon mitgebracht?" bemerkte sie überrascht.
"Ja, wir wollten uns einen entspannten Tag am Pool machen. Aber viel wichtiger ist, was ihr hier treibt." erkundigte er sich argwöhnisch.
"Also es ist so, Alec.. "

Another Malec Story - Modern FamilyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt