Alec trommelte genervt und auf dem Lenkrad von Adams Van herum. Eigentlich wollten sie schon seit einer halben Stunde unterwegs sein, aber Izzy waren last Minute noch wichtige Dinge eingefallen, die sie einpacken musste, also Klamotten. Es war ja nicht so gewesen, als hätte sie nicht direkt nach der Zusage von Maryse und Adam sofort begonnen zu packen..
Maryse war dermaßen aus dem Häuschen gewesen, dass Alec von sich aus etwas vorgeschlagen hatte, das seine Schwester und Magnus involvierte, dass sie Adam bezirzt hatte, ihnen den Van zu überlassen. In Magnus' Mercedes hätten sie nie und nimmer alle Platz gehabt. Die Voraussetzung war allerdings, dass Alec fuhr. Alec hatte, übermüdet wie er war, direkt nach der Schule eine Kanne Kaffee komplett allein geleert. Wahrscheinlich müssten sie jede Tankstelle für Pinkelpausen nutzen, aber das war immer noch besser, als am Steuer einzuschlafen.
Er lehnte erschöpft den Kopf zurück und fragte sich kurz, ob Magnus, in seiner hinterhältigen Art, vielleicht heimlich koffeinfreien Kaffee besorgt hatte, denn auch jetzt fielen Alec ständig die Augen zu. Seine Gedanken drifteten allmählich ab und sein Kopf kippte zur Seite. Nur ganz kurz die Augen schlie-
„Los geht's, Alexander!" rief Magnus neben der Fahrertür und ließ Alec hochschrecken. „Nur keine Müdigkeit vorschützen." Vergnügt schmiss Magnus seine Tasche in den Kofferraum und ließ sich auf die Rückbank plumpsen. Alec schickte ihm durch den Rückspiegel einen finsteren Blick, doch Magnus' Augen funkelten nur verschmitzt zurück.
Izzy kam mit einer winzigen Tasche aus dem Haus. Alec blickte sie fragend an. „Wo ist der Rest?"
„Drinnen." antwortete sie.
„Und ich nehme an, du holst es gleich noch?"
„Ähm.. nein?" entsetzt hob sie ihre frisch lackierten Nägel.
Sofort sprang Magnus wieder aus dem Van und öffnete ihr galant die Tür. „Bin gleich wieder da." schleimte er und küsste ihr die Hand.
War das sein Ernst? Mit erhobener Augenbraue schaute Alec nun Izzy durch den Rückspiegel an, doch sie zuckte nur grinsend mit den Schultern.Nachdem Magnus auch endlich Izzys Gepäck verstaut hatte, konnten sie schließlich losfahren. Sie hielten erst bei Clary, die sich auf den Beifahrersitz setzte und sich sofort nach hinten drehte, um mit Magnus und Izzy zu schnattern.
Ein Radio bräuchten sie dann wohl nicht.
Als nächstes war Simon an der Reihe. Magnus rutschte auf den mittleren Sitz als Simon Anstalten machte, sich neben Izzy setzen zu wollen, so dass er sich mit einem betretenen Blick neben Magnus pflanzte.
Zuletzt hielten sie vor Jaces Haus. Gut gelaunt warf er sein Gepäck in den Kofferraum und blieb dann vor der Beifahrertür stehen. Wie immer setzte sein Hirn aus, als er Clary sah und zum Glück hielt die kleine Quasselstrippe auch kurz ihren Mund.
„Jace?" rief Alec.
„Ja?"
„Kommst du?"
„Ich bin doch schon da." Er starrte Clary noch immer an.
Alec rollte mit den Augen. „Jace, steig ins Auto."
Clary kicherte los, hatte aber Mitleid und öffnete ihm die Tür. „Wir beißen auch nicht." sagte Clary und zwinkerte ihm zu. Jace stieg ins Auto und kletterte neben sie.
„Voll nett von euch, dass ihr mich mitnehmt, Leute."
Endlich konnte es losgehen. Alec seufzte und setzte den Van in Bewegung.Die Fahrt zum See dauerte etwa eineinhalb Stunden. Clary und Jace redeten über Haustiere und ihre Lieblingsfarben. Magnus und Izzy plapperten über Magnus' Playlist und lästerten über irgendwelche Leute aus der Schule. Simon starrte nur dumpf aus dem Fenster und Alec versuchte, zwanghaft seine Augen offen zu halten. Alle zwanzig Minuten mussten sie, wie erwartet, anhalten, weil Alec pinkeln musste. Die anderen waren deutlich genervt und es kamen Vorschläge, dass er vielleicht ein paar Bierflaschen nehmen sollte, um während der Fahrt zu pinkeln, das war auch mal in einem Film so gewesen (Jace) oder er solle einfach weniger Kaffee trinken (Izzy) oder eine Windel tragen (Magnus).
Endlich bogen sie auf den Waldweg ab, der sie zu ihrem Ziel führen sollte. Nach ein paar Kilometern erreichten sie eine Lichtung und Izzy schlug begeistert die Hände vor's Gesicht.
Vor ihnen war eine große Wiese, zu Dreiviertel umrandet von Wald. Das letzte Viertel grenzte an einen stillen, ruhigen See mit einer kleinen Holzlaube und einem Steg, der ins Wasser führte.
„Oh mein Gott, MAGNUS. Einfach traumhaft!" quietschte Izzy.
„Ich weiß, aber wie findest du den Zeltplatz?" erwiderte Magnus grinsend. Lachend haute Izzy ihm auf die Schulter und sprang aus dem Auto. Die anderen folgten ihr freudig und Alec parkte den Van im Schatten, nah an den Bäumen. Unter anderen Umständen hätte er es hier sicherlich auch schön gefunden, aber seine Müdigkeit und die ständigen Sticheleien von Magnus Bane verdarben ihm zur Genüge die Freude.Er ging zum Kofferraum, um sein Zelt zu holen und hörte ein verdächtiges Klimpern unter einigen Decken. Verwundert zog er die Decken weg und.. Tequila, Wodka, Gin, Whiskey, Rum, Bier, diverse Säfte und Energy Drinks. Hatte Magnus eine verdammte Bar ausgeraubt? Alec schwante nichts Gutes. Er legte die Decken zurück und nahm seufzend sein Zelt aus dem Auto.
Am Rande der Lichtung ließ er sich nieder und begann, sein Zelt aufzubauen. Da es nur für eine Person war, war es nicht sonderlich kompliziert. Auch die anderen begannen nun allmählich, ihre Lager aufzuschlagen, während nach und nach weitere Autos von Magnus' Freunden auf die Lichtung rollten. Simon hatte ebenfalls ein Einmann-Zelt mitgebracht, das aber so winzig wirkte, dass Alec sich fragte, ob er vielleicht versehentlich das seiner kleinen Schwester eingepackt hatte. Izzy und Clary bauten eins für zwei Personen auf und schnatterten wieder unentwegt. Magnus' Zelt hatte eine ähnliche Größe wie das von Alec und zu dessen Erleichterung schlug er es am weit entferntesten Punkt von ihm auf. Jace.. hatte kein Zelt? Alec ging zu ihm, er stand verdutzt da und beobachtete die anderen.
„Hey, Mann. Wo ist dein Zelt?" fragte er ihn.
„Ähm.. ihr habt gar nicht gesagt, dass ich eins mitbringen muss." erwiderte Jace und kratzte sich am Kopf.
„Alter, wir sagen, wir gehen zelten und du vergisst dein Zelt?" fragte Alec entgeistert.
„Naja.. ja."
Alec seufzte. Er ahnte, wohin das führte. „Okay, ich nehme nicht an, dass du Magnus fragen willst, ob du bei ihm im Zelt schlafen kannst?"
Jace schüttelte den Kopf. „Manchmal macht er mir ein bisschen Angst."
„Verstehe. Dann.. kommen wir zwei klar?"
Jace strahlte ihn an. „Du machst mir keine Angst."
Alec lachte. „Das ist ja schon mal eine gute Voraussetzung. Aber es ist ziemlich eng, das Zelt ist eigentlich nur für eine Person gedacht."
„Kein Problem, ich brauche nicht viel Platz. Danke, Alec. Du bist ein echter Freund. Ich dachte schon, ich müsste auf diesem Steg schlafen." Dankbar umarmte Jace Alec und dieser klopfte ihm unbeholfen auf die Schulter.Hinter ihm sah er Magnus, wie er sie interessiert beobachtete.
"Ach, Alec?" fragte Jace.
„Ja?"
„Hast du auch eine zweite Badehose dabei? Die hab ich nämlich auch vergessen."
Alec rollte mit den Augen. „Ich schätze, dann musst du in Boxershorts schwimmen, denn meine Badehose teile ich nicht mit dir."Nachdem alle ihre Zelte aufgeschlagen hatten, schlüpfen sie in ihre Badekleidung und sprangen in den See. Alle, bis auf Alec. Er hoffte, zumindest kurz seine Augen schließen und sich eine kleine Mütze Schlaf gönnen zu können. Er legte sich neben seinem Zelt auf eine Decke und blickte verträumt in den Himmel. Das entfernte Kreischen und Platschen der anderen hatte fast etwas Beruhigendes. Langsam fielen seine Augen zu und er driftete wohlig ab. Er träumte von winzigen Zelten und Bierflaschen in Autos und schreckte hoch, als kalte Wassertropfen auf sein, von der Sonne erwärmtes, Gesicht tropften.
„Was zum..?" Er blinzelte verwirrt nach oben und über sich sah er Magnus. Pitschnass in einer nassen türkisen Hawaiishorts. Das Wasser aus seinen Haaren tropfte auf Alec, während er sich über ihn beugte.
„Was denn, Alexander? Machst du schon schlapp? Oder bist du so ein Feigling, dass du nicht mal mit uns schwimmen gehen willst?"
Alec hob seine Hand vor sein Gesicht, um seine Augen vor der Sonne zu schützen.
„Kannst du nicht einfach mal damit aufhören?" fragte er müde und genervt.
Magnus grinste. „Niemals. Dafür macht es einfach zu viel Spaß. Und dafür sind wir doch hier, oder? Um Spaß zu haben."
Er schüttelte seine Haare nochmals kräftig, damit Alec möglichst viele Spritzer abbekam und flitzte dann mit einem breiten Grinsen zurück zu den anderen, die bereits begonnen hatten, ein Lagerfeuer und einen Grill aufzubauen.
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Another Malec Story - Modern Family
Fanfiction[ABGESCHLOSSEN] Nachdem seine Mutter beschließt, zu ihrem neuen Verlobten nach Los Angeles zu ziehen, sieht Alec sich selbst plötzlich in einer modernen Patchwork-Familie. Während seine extrovertierte Schwester Isabelle sich schnell in der neuen Kon...