Another Malec Story - Modern Family

77. Familienbande

"Izzy, ich bin dann weg. Hab einen schönen Tag."
"Okay, Mom. Du auch, bis heute Abend." rief Izzy durch die Badezimmertür.
Gerade als Maryse die Zimmertür öffnen wollte, fiel ihr Blick auf den großen braunen Umschlag auf dem blau-goldenen Teppich.
Sie bückte sich, um ihn aufzuheben und erkannte sofort die Handschrift auf der Vorderseite. In schwarzer Tinte stand dort, in schwungvoller Schrift, ihr Name.

Er war von Adam. Maryse atmete tief durch, bevor sie den Umschlag schließlich öffnete.
Es war der unterzeichnete Ehevertrag, auf den Maryse so vehement bestanden hatte. Adam hatte ihn wirklich unterschrieben.
In Maryse' Augen sammelten sich Tränen und plötzlich kam sie sich unglaublich dumm vor. Sie hatte diesen unsinnigen Streit heraufbeschworen und ihre Prinzipien über Adams gestellt. Um sie nicht zu verlieren, hatte er nun doch eingewilligt und vermutlich noch gestern Abend den Umschlag persönlich vorbeigebracht. Maryse war nach dem ausgiebigen Spa-Aufenthalt mit ihrer Tochter unverzüglich eingeschlafen und konnte ihren wirren Gedanken für kurze Zeit entkommen.

Benommen schüttelte sie den Kopf und verstaute den Umschlag in ihrer Aktentasche. Mit schnellen Schritten machte sie sich jetzt auf dem Weg zum Hotelausgang und wartete einen Augenblick, bis ihr der freundliche Hotelpage ein Taxi herangewunken hatte. Maryse' Arbeitsplatz war vom Hotel aus nur sieben Minuten entfernt, was wirklich praktisch war. Dennoch fing sie heute früher als ihre Arbeitskollegen an, denn sie wusste, dass dieser Freitag wieder lang werden würde. Wenigstens würde die Arbeit sie ein wenig von ihrem Kummer ablenken. Auch wenn Adam den Ehevertrag unterschrieben hatte, machte es die Worte, die sie zu ihm gesagt hatte, nicht rückgängig. Sie musste unbedingt mit ihm reden. Das Wochenende stand vor der Tür und Maryse würde keinen weiteren Tag ohne Adam an ihrer Seite ertragen.

Als Maryse von ihrer Mittagspause zurück ins Büro kam, wartete ein bunter Strauß mit ihren Lieblingsblumen auf ihrem Schreibtisch. Ein kleines Kärtchen steckte in der Mitte des Straußes.
Maryse klappte die Karte auf und las in ihrem Kopf laut den geschriebenen Gruß vor.

Für die Liebe meines Lebens.

Adam

Maryse griff zum Telefon auf ihrem Schreibtisch und wählte Adams Nummer.

"Maryse?" Adam erkannte sofort die Nummer auf dem Display, er und Maryse hatten oft während der Arbeitszeit miteinander telefoniert, wenn auch immer nur kurz, damit es nicht auffiel.
"Es tut mir leid." platzte es aus Maryse heraus. „Ich habe völlig überreagiert und mir keine Minute Zeit genommen, deine Sichtweise zu verstehen."
"Und mir tut es leid, dass ich so uneinsichtig und stur war." antwortete Adam seufzend.
"Das waren wir wohl beide.. Mein Meeting für halb eins wurde gerade abgesagt und meine Chefin hat den Rest des Tages frei genommen.." erklärte Maryse.
Es dauerte einige Sekunden bis Adam schließlich antwortete.
"Ich bin in zwanzig Minuten da."

"Jocelyn, ich bin in meinem Büro, wenn was ist, aber ich habe noch Unmengen an Papierkram auf meinem Tisch.." rief Maryse ihrer Assistentin zu.
"Schon, gut. Ich stelle dir kein Telefonat mehr durch. Es ist Freitag, vielleicht schaffen wir es ja heute mal, pünktlich Feierabend zu machen."
Maryse schloss ihre Bürotür und verriegelte sie leise.
Adam lehnte gegen den Schreibtisch und betrachtete sie mit sehnsüchtigen Augen.
"Warum hat das so lange gedauert? " stöhnte Maryse gequält und kam mit langsamen grazilen Schritten auf ihn zu.

"Totales Verkehrschaos, mein Schatz." fordernd streckte Adam seine Arme aus, legte sie an Maryse' Hüfte und zog sie fest zu sich heran.
Maryse keuchte überrascht auf.
Zärtlich legte sie ihre Hände auf Adams Brust und begann, vorsichtig seine Krawatte zu lösen.
Gleichzeitig knöpfte Adam Maryse den Blazer auf und ließ ihn von ihren Schultern gleiten.
"Wie lange haben wir?" fragte Adam mit rauer Stimme.
"Genug." flüsterte Maryse und quiekte überrascht auf, als Adam sie hochhob und zu der kleinen schwarzen Ledercouch in der Ecke ihres Büros trug.