Another Malec Story - Modern Family

52. Herzensangelegenheiten Teil 2

"Hat es euch die Sprache verschlagen, Jungs?" fragte Adam verdutzt.
Magnus fing sich als Erster wieder. "Kann man so sagen. Wow, herzlichen Glückwunsch." Magnus erhob sich und fiel zuerst seinem Vater und dann Maryse in die Arme. „Ich freue mich für euch, Dad."
Und das tat Magnus wirklich, er hatte seinen Vater noch nie so glücklich gesehen. Wie konnte er ihm dieses Gefühl zunichte machen?

Alec stand inzwischen bei Adam und gratulierte auch ihm mit einem gezwungenen Lächeln. Väterlich klopfte Adam Alec auf den Rücken. „Danke, Alec. Das bedeutet mir wirklich viel."
Als Alec nun vor seiner Mutter stand, konnte er Tränen der Freude in ihren Augen erkennen. Doch in seinem Inneren sah es ganz anders aus. Da war keine Spur der Freude, so sehr er auch versuchte, sich für seine Mutter und Adam zu freuen. Er spürte die Wut in sich aufsteigen, die Wut über die Ironie seines ganzen Lebens. Jetzt, wo er endlich auf dem Weg war, zu sich selbst zu finden, mit einem Partner an seiner Seite, der ihn unendlich glücklich machte, ihn zum Lachen brachte. Und jetzt sollte ihm das alles auf einen Schlag wieder entrissen werden? Maryse schien die Zerrissenheit ihres Sohnes nicht zu bemerken und fiel ihm freudestrahlend in die Arme.

"Was haltet ihr von einem Barbecue morgen? Ich mache etwas früher Feierabend, dann können wir feiern und alle ins wohlverdiente Wochenende starten." schlug Adam vor.
"Großartig." Maryse' Augen funkelten förmlich.
"Ich schreibe gleich mal Izzy. Die frohen Neuigkeiten erfährt sie dann aber erst morgen. Wäre also lieb, wenn ihr beide morgen in der Schule diese Information ihr gegenüber noch zurückhalten könntet." wand sie sich nun an Alec und Magnus
"Klar, kein Problem." antwortete Magnus für sie beide. „Sie wird allerdings nicht begeistert sein, als Letzte von eurer Hochzeit zu erfahren." wandte Magnus ein.
"Mit Sicherheit nicht, aber wenn ich sie erst mal in meine Dekorationspläne mit einbeziehe, wird sie Feuer und Flamme sein." trällerte Maryse.
"Gewieft Mrs. Lightwood und bald Lightwood-Bane." hauchte Adam Maryse ins Ohr und gab ihr einen zärtlichen Kuss auf die Wange.
"Ihr wollt einen Doppelnamen?" fragte Alec nun entsetzt.
"Ja. Unsere Familiennahmen wurden seit vielen Generationen weitergegeben und wir haben uns für diese Variante entschieden. Gefällt sie euch?"

Alecs schwerer Kloß im Hals verhinderte jegliche Art von verbaler Kommunikation.
"Müssen wir den Namen dann auch tragen?" fragte Magnus skeptisch.
"Müsst ihr natürlich nicht, aber es würde uns sehr freuen." antwortete Maryse mit einem liebevollen Lächeln. Jetzt war es Magnus, dessen Stimme versagte.
Adam kam ihm zu Hilfe, denn er kannte seinen Sohn verdammt gut. „Lasst uns endlich essen, ich bin am Verhungern und ihr habt euch so viel Mühe mit dem Abendessen gegeben." ergriff er das Wort und durchbrach die unangenehme Stille.

Nach dem Dinner zogen sich Magnus und Alec eilig mit einer Hausaufgaben-Ausrede zurück und ließen Adam und Maryse kichernd und mit einer Flasche Rotwein im Wohnzimmer.
Während Alec kommentarlos ins Fitnessstudio flüchtete, blieb Magnus davor stehen und zog sein Handy aus der Hosentasche. Izzys Name stand auf dem Display und ein kleines Lächeln schlich sich auf Magnus' Gesicht.

„Hey Iz. Wie lief dein heißes Date?
„Oh Magnus, es war einfach toll. Simon ist so süß."
„Das freut mich für dich."
„Ich wollte auch nur kurz durchklingeln und dir
Bescheid geben. Die ausführlichen Details gibt's
natürlich morgen."
„Ich verlass mich drauf, aber eine Frage musst du
mir noch beantworten."

Stille am anderen Ende der Leitung.

„Kommt jetzt die Frage?"
„Ich denke, du kennst die Frage, Izzy." kicherte Magnus.
„Ja und Ja und Ja." kreischte sie.
„Wurde aber auch Zeit. Wir sehen uns morgen in der Schule, Iz."
„Auf jeden Fall. Grüß Alec von mir."
„Mach ich und du Clary von uns."
„Na, klar."

Magnus beendete das Telefonat und starrte auf die weiße Tür vor ihm. Er hörte dumpfe Geräusche aus dem Fitnessstudio und ihn überkam das Gefühl eines Déjá-vu.

"Alexander?"
Wie im Wahn schlug Alec auf den Sandsack vor sich ein.
"Wo sind deine Handschuhe?" fragte Magnus besorgt.
"Ich brauche keine Handschuhe." keuchte Alec atemlos, während er unaufhörlich auf den Boxsack vor sich einschlug.
Magnus ging um ihn herum und hielt den Boxsack fest. „Hey. Beruhige dich."
"Wie soll ich mich denn beruhigen, Magnus? Mom und Adam werden heiraten."
"Das wussten wir doch bereits."
"Aber nicht so schnell. Ich meine, das sind nur noch elf Monate, nicht mal mehr ein Jahr." Alec stoppte seine Faustschläge und hielt kurz inne.
"In einem Jahr kann viel passieren.." murmelte Magnus gedankenverloren, stellte sich direkt vor Alec und nahm dessen Hände in seine.
„Deine Fingerknöchel sind schon ganz rot." bemerkte er traurig und streichelte mit seinem Daumen darüber. Er liebte Alexanders weiche Hände und seine langen Finger.
"Wir haben nicht mal mehr ein Jahr zusammen." faselte Alec mit starrem Blick vor sich hin.
"Was redest du da? Uns wird schon was einfallen, wir beide sind volljährig. Sie können uns nicht verbieten zusammen zu sein."
"Ich weiß, aber was glaubst du, wird aus dieser Familie, wenn wir es öffentlich machen? Sie werden es nicht verstehen."

"Vielleicht ja doch." flüsterte Magnus. „Anderenfalls müssen wir sie wohl oder übel auseinander bringen." schlug Magnus beiläufig vor.
"Was?" fragte Alec verdutzt.
"Das war ein Scherz, Alexander." entgegnete Magnus und rollte mit den Augen.
"Das war nicht witzig." grummelte Alec.
"Bitte entschuldige, Alexander. Ehrlich gesagt, ist mir der Gedanke schon gekommen, aber ich habe ihn dann auch ganz schnell wieder verworfen. Das könnte ich meinem Dad und deiner Mom nicht antun.. und Izzy auch nicht."
"Geht mir auch so."

Magnus führte Alecs gerötete Fäuste zu seinen Lippen und küsste sie liebevoll.
"Magnus." flüsterte Alec.
"Wir geben nicht auf, hörst du? Wir schaffen das, gemeinsam." Liebevoll streichelte Magnus ihm über die Wange.
Alec atmete tief aus. „Gemeinsam." lächelte er mild und ließ sich von Magnus in eine innige Umarmung ziehen. Sein Gesicht vergrub er in Magnus' Halsbeuge und atmete den unverkennbaren Geruch ein. Alec spürte, wie er sich augenblicklich entspannte und drückte Magnus noch fester an sich. So aussichtslos die derzeitige Situation auch war, er würde ihre Beziehung nicht kampflos aufgeben.