Alec schlief so gut wie gar nicht mehr. Nachmittags auf dem Sofa bekam er genauso wenig ein Auge zu wie nachts.
Magnus ignorierte ihn eiskalt. Wenn Alec morgens in die Küche kam, stand er wortlos auf und ging.
„Alec, was ist denn los mit euch?" fragte Izzy.
Alec zuckte mit den Schultern. „Ich kann mich schlecht für etwas entschuldigen, was ich nicht getan habe, Iz. Außerdem hört er mir eh nicht zu."
„Ich hab ihm gesagt, dass du es nicht warst, aber er wollte nicht darüber reden."
Alec schwieg ratlos. Er wollte jetzt nicht mehr darüber nachdenken. Er wollte nicht mehr an Magnus denken. Nicht, wenn es dabei so weh tat. Obwohl die Gedanken an Magnus ihn jede Nacht heimsuchten. Er drehte sich von Izzy weg und trank schnell seinen Kaffee aus.
„Was nimmst du da für Tabletten?" fragte sie neugierig.
„Ich hab Kopfschmerzen," log Alec. Er schnappte sich seine Thermoskanne und winkte während er das Haus verließ.In der Mittagspause saß er bei Jace am Tisch. Müde stocherte Alec in seinem Essen. Simon kam dazu und Alec warf ihm einen wütenden Blick zu. Seit der Nachricht an ihn waren nun schon einige Tage vergangen und Alec hatte seitdem kein Wort mit Simon gesprochen. Er wusste, dass, hätte Simon mit Magnus geredet, sein Fast-Stiefbruder wohl auch wieder mit ihm sprechen würde.
„Was ist eigentlich mit euch los?" fragte Jace kauend. Simon schaute Alec nur an, dieser starrte wütend zurück.
„Simon hat Scheiße gebaut und kann es nicht zugeben." sagte Alec nur. Simon riss entsetzt die Augen auf.
„Oh, das kenn ich." fing Jace an. „Ich hab mal zu meinem Dad gesagt, dass ich den Müll rausgebracht hab, dabei hab ich es gar nicht. Dann war Ma' voll sauer, aber hat gedacht, es wäre mein Dad gewesen, der es vergessen hat. Das hat ganz schön gestunken!"
Alec starrte Simon nur weiter eindringlich an. Schließlich stand Simon auf und ging mit hochroten Ohren zu Magnus, der am anderen Ende der Kantine saß. Alec beobachtete, wie beide miteinander sprachen, Simon war tiefrot im Gesicht und wirkte, als würde er gleich in Tränen ausbrechen.
Magnus' Gesicht wurde mit jedem Satz von Simon röter, er schaute kurz zu Alec und dieser blickte schnell zu Jace. Es war ihm unangenehm, beim Beobachten erwischt zu werden.
Schließlich kam Simon zurück zum Tisch geschlichen. Keiner der drei sagte etwas, nur Jace's Schmatzen war zu hören.Nach Schulschluss ging Alec nicht wie sonst nach Hause, sondern bog in Richtung Innenstadt ab. Als er am Café ankam, wurde er schon erwartet.
„Hi, Alec," säuselte Camille. Sie umarmte ihn und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. Die Haut, die sie berührt hatte, kribbelte, aber nicht auf angenehme Weise. Sie setzten sich an einen Tisch und bestellten. Alec wusste nicht recht, was er sagen sollte. Er war müde und gereizt und fragte sich, wieso er auf diese dumme Idee gekommen war. Es fühlte sich nicht richtig an, mit Camille hier zu sitzen.
„Also Alec," begann Camille als sie ihren Kaffee vor sich hatten. „Wie ist das Zusammenleben mit Magnus Bane?"
Oha, also man konnte nicht behaupten, dass sie lange um den heißen Brei herumredete.
„Ganz gut, eigentlich."
„Ja? Ich hatte bei den Parties das Gefühl, dass ihr euch nicht ausstehen könnt."
„Naja, wir mussten uns wohl einfach erst aneinander gewöhnen."
Daraufhin lachte sie abfällig. „Dann pass lieber auf, dass er dir nicht zu nahe kommt."
„Was meinst du damit?"
„Ach nichts, schon gut."
„Du klingst so, als magst du ihn nicht besonders."
„Wen? Magnus? Ach, weißt du, er ist schon sehr.. speziell. Ich denke nicht, dass er jemand ist, den du als Freund haben möchtest."
„Wie gut, dass ich mir meine Freunde noch selbst aussuche." erwiderte Alec. Ihm gefiel nicht, wie sie über Magnus sprach.Alecs Handy piepte. Ein Text von Simon.
Ich hab Magnus gesagt,
dass ich es war.Was hat er gesagt?
Er war sauer, ich muss
die Innenreinigung von
seinem Auto bezahlen.Hat er was über mich
gesagt?Nein, ist das denn wichtig?
Nein, schon gut.
Danke, Alter.Wofür?
Für deine Ehrlichkeit.
Ja, auch wenn ich jetzt
nie eine Chance bei Izzy
haben werde.Alec steckte sein Handy weg und sah Camille irgendwas bei Instagram tippen.
„Weißt du, Camille, sei mir bitte nicht böse, aber ich fühle mich nicht so gut. Ich glaube, ich sollte nach Hause, mich ausruhen." sagte er zu ihr. Das war nicht mal gelogen, denn er war wirklich erledigt und fühlte sich einfach beschissen. Zudem konnte er Camille jetzt irgendwie nicht mehr ausstehen und wollte einfach nur Magnus sehen. Sein Verhalten, jetzt, wo er wusste, dass Alec nichts mit den Streichen zu tun gehabt hatte.
„Na klar, ich verstehe das." zwitscherte sie übertrieben. „Dann müssen wir das aber unbedingt wiederholen."
Alec stand auf und gab ihr unbeholfen die Hand. Bitte nicht noch ein Kuss auf die Wange! „Ja, also vielleicht auch nicht. Ich denke, wir haben nicht so viel gemeinsam." sagte er ehrlich.
Entsetzt schaute sie ihn an. Das war vermutlich die erste Abfuhr in ihrem Leben. Bevor sie reagieren konnte, hatte Alec das Café bereits verlassen.Zu Hause traf er Izzy im Wohnzimmer auf dem Sofa lümmelnd an. „Wo warst du denn?" fragte sie neugierig.
„Unterwegs," antwortete Alec knapp und ging die Treppe nach oben zu seinem Zimmer. Erschöpft warf er seinen Rucksack in die Ecke und schaute auf seine Badezimmertür. Leise ging er ins Bad und schaute zu Magnus' Tür. Sie war nur angelehnt. Unbewusst begann Alecs Herz schneller zu schlagen. Er schluckte schwer. Was nun?
Er ging zum Waschbecken und wusch sich lauter als sonst die Hände, um sich bemerkbar zu machen. Als er sich umdrehte, stand Magnus an seinen Türrahmen gelehnt. Er hatte seine Schuluniform gegen eine schwarze Jogginghose und ein einfaches weißes T-Shirt getauscht.
Alec lehnte sich verlegen ans Waschbecken und schaute ihn an. Magnus sah zurück und räusperte sich. „Simon hat mit mir gesprochen." sagte er schließlich. Alec nickte nur und schaute auf den Boden.
„Tut mir leid, dass ich dir nicht geglaubt habe."
Alec nickte erneut.„Wieso macht der so eine Scheiße?" fragte Magnus nun. Alec musste sich ein Grinsen verkneifen.
„Du weißt doch was!"
Alec zuckte mit den Schultern.
„Raus damit!"
„Mann, Simon ist voll verknallt in Izzy. Er denkt, zwischen euch läuft was." erklärte Alec nun.
Magnus fing an zu lachen. „Zwischen Izzy und mir? Das ist ja das Lächerlichste, was ich je gehört habe!"
„So lächerlich finde ich das gar nicht."
„Was?"
„Naja, an dem Tag hast du sie über deine Schulter gelegt. Ihr klebt immer zusammen. Er ist eifersüchtig. Du bist beliebt und siehst gut aus, so abwegig sind seine Gedanken gar nicht."
Magnus stockte. „Du findest mich also gutaussehend, Alexander?"
Augenblicklich lief Alec rot an. „Darum geht es doch gerade gar nicht." wich er aus. „Er fühlte sich von meinen Streichen animiert und da ist es mit ihm durchgegangen."
„Der kleine Lewis.." sinnierte Magnus. „Wenn der wüsste.."
„Wenn er was wüsste?" fragte Alec nun.Doch bevor er Alec antworten konnte, piepte Magnus' Handy aus seinem Zimmer. Magnus ignorierte es und wollte gerade losplappern, als weitere vier oder fünf Nachrichten eingingen. Genervt verzog er sein Gesicht. „Was ist denn da schon wieder los?"
Er verschwand kurz in seinem Zimmer und Alec blieb wartend stehen. Er war froh, dass das Missverständnis endlich aus der Welt geschafft war. Die letzten Tage - und Nächte - in denen Magnus ihn ignoriert hatte, waren schrecklich für ihn gewesen.
Magnus kam kreidebleich zurück. Er blieb an seiner Schwelle zum Bad stehen und starrte auf sein Handy.
„Ist was passiert, Magnus?" fragte Alec erschrocken.
„Das kann man wohl sagen." flüsterte Magnus. Alec konnte seinen Gesichtsausdruck nicht deuten.
Magnus hob langsam sein Handy, so dass Alec das Display sehen konnte.
Es war ein Bild von Camille. Offensichtlich ein Selfie. Direkt hinter ihr war er. Auf dem Foto schaute er gerade nach unten. Sie musste das Foto heimlich gemacht haben, als er gerade mit Simon schrieb. Der Text unter dem Post war. „Superheißes Date mit Alec 😍🔥🤤"„Du bist echt das verlogenste, egoistischste Arschloch, das ich kenne. Wir sind sowas von fertig miteinander!" fauchte Magnus und knallte seine Tür zu, bevor Alec etwas erwidern konnte.
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Another Malec Story - Modern Family
Fanfiction[ABGESCHLOSSEN] Nachdem seine Mutter beschließt, zu ihrem neuen Verlobten nach Los Angeles zu ziehen, sieht Alec sich selbst plötzlich in einer modernen Patchwork-Familie. Während seine extrovertierte Schwester Isabelle sich schnell in der neuen Kon...