Niklas:
Es zerbrach mir das Herz, Lijana so schluchzend in Magnus Armen sehen zu müssen. Sie zitterte am ganzen Körper, während Magnus sie schützend an sich drückte. Ich würde ihr so gerne helfen, aber ich wusste einfach nicht wie. Wenn ich es könnte, würde ich die Zeit zurückdrehen und alles machen, dass es niemals zu diesem Unfall gekommen wäre. Abends hatte ich bereits oft im Bett gelegen und hatte mir gewünscht ich könnte ihr die ganze Last von den Schultern nehmen. Ich würde alles tun, dass sie wieder Handball spielen könnte. Wie gerne würde ich mit ihr tauschen, damit sie glücklich wäre. Magnus hatte sie vorsichtig aus dem Schnee hochgehoben und trug sie nun zum Auto. Die ganze Mannschaft hatte sich geschockt vor der Trainingshalle versammelt und betrachtete das Geschehen. Seufzend lief ich auf Alfred zu. „Geht nur! Familie geht vor. Sie braucht euch jetzt", willigte er sofort ein. Ich bedankte mich und verschwand schnell in der Kabine, um Magnus und meine Trainingstasche zusammenzupacken. Rune war so nett und half mir, sodass es schneller ging. „Sie tut mir so leid", meinte Rune mitleidig. „Ich hatte bereits eine leichte Vorahnung, als sie hier so plötzlich in der Halle aufgetaucht ist, dass irgendwas nicht stimmt", seufzte ich. „Ja, vor allem die Sache mit der Jacke war irgendwie komisch", stimmte mir Rune zu. Ich hatte mit meiner Vermutung also rechtbehalten, dass irgendetwas vorgefallen sein musste. Aber nur was? Wurde sie gemobbt? Haben die anderen sie ausgelacht, wegen ihrer Prothese? Allein der Gedanke ließ meinen Magen zusammenziehen. Sie hatte es nicht verdient, nach all dem was sie bereits hatte durchstehen müssen. „Ich hatte gehofft, dass sie hier einen Neuanfang starten kann und endlich wieder glücklich wird", seufzte ich. Hätte ich sie bloß nicht nach Kiel geholt. „Jetzt mach dir keine Vorwürfe, du hast nichts falschgemacht. Du wolltest ihr helfen", redete Rune auf mich ein. Ich formte ein Danke auf meiner Lippen, während ich von ihm Magnus Tasche entgegennahm. „Kein Ding und wenn ihr Hilfe braucht, du weißt ihr müsst euch nur melden", bot auch Dule seine Hilfe an. Ich war den Jungs so dankbar, dass sie immer für einen da waren. „Danke", bedankte ich mich nochmal bei Alfred, bevor ich dann über die Straße zu meinem Auto lief. Magnus hatte sich hinten zu Lijana auf die Rückbank gesetzt und redete beruhigend auf sie ein. Diese schaute aus dem Fenster, während ihr Tränen über die Wange liefen. Ich setzte mich auf den Fahrersitz und startete den Motor. Im Rückspiegel warfen Magnus und ich uns einen kurzen besorgten Blick zu. Wir hatten schon oft miterlebt, dass sie seitdem Unfall einfach mal angefangen hatte zu weinen, aber so schlimm war es noch nie gewesen. Sie war kaum ansprechbar und schluchzte laut vor sich hin, während sie noch immer leicht an Körper zitterte. Die ganze Situtaion machte mir echt Angst. Was wenn wir alles bloß schlimmer gemacht haben? Jeder Neuanfang ist schwer. Es ist nie leicht die Schule zu wechseln und in Lijanas Situation war das ganze nochmal eine größere Herausforderung. Sie hatte kaum Selbstvertrauen, weil sie die Prothese noch immer nicht wirklich akzeptiert hatte. Sie hatte ihr Schicksal noch nicht akzeptiert. Ich würde ihr deswegen auch keine Vorwürfe machen. Ich wüsste auch nicht, ob ich es so einfach verkraften würde, wenn ich von einem Tag auf den anderen nur noch mit Hilfe einer Prothese laufen konnte. Sie hatte sich mühsam zurück ins Leben gekämpft. Wir hatten oft gehört, wie sie kurz davor gewesen ist aufzugeben. Doch irgendwie hatte sie dann doch weitergekämpft. Sie war schon immer eine Kämpferin gewesen. Es hatte mich immer so stolz gemacht sie auf dem Spielfeld kämpfen zu sehen. Lijana hatte nie ein Spiel aufgegeben. Sie hatte immer bis zum Abpfiff gekämpft, egal wie weit ihre Mannschaft im Rückstand gewesen ist. Ich hatte sie immer für diesen Kampfgeist bewundert. Doch jetzt kämpfte sie nicht mehr bis zum Umfallen. Sie kämpfte mit Sparflamme und so konnte man kein Spiel gewinnen. Ich spürte wie auf mir langsam die eine oder andere Träne über die Wange lief. Ich wischte sie mir schnell aus dem Gesicht, ich wollte nicht, dass Magnus sieht wie mich die ganze Sache mitnimmt. Ich war froh, als ich endlich die Einfahrt hochfuhr und den Wagen vor der Haustür parkte. „Willst du selbst aussteigen?", sprach Magnus Lijana an, die nickte und aus dem Auto stieg. Ich holte die Taschen aus dem Kofferraum, während Magnus die Haustür aufsperrte. Drinnen im Warmen stellte ich die Taschen im Flur ab, während Lijana ohne ein Wort nach oben in ihr Zimmer verschwand. Man hörte noch die Tür ins Schloss fallen. „Langsam macht sie mich echt fertig", seufzte Magnus, der erstmal sich aus der Küche ein Glas Wasser holte. „Wir müssen mit ihr reden", stellte ich klar und Magnus stimmte mir sofort zu. Nachdem wir uns etwas abgesprochen hatte, was wir jetzt sagen werden liefen wir gemeinsam die Treppe nach oben und klopften an Lijanas Zimmertür. Ein leises „JA", erklang. Magnus öffnete vorsichtig die Zimmertür. Lijana saß auf der Fenstersims und schaute gedankenverloren aus dem Fenster. Das war so ziemlich ihr Lieblingsort. Während Magnus sich aufs Bett setzte, nahm ich auf ihrem Schreibtischstuhl Platz. „Ist was?", fragte sie uns vorwurfsvoll. Sie hatte sich anscheinend wieder etwas beruhigt. „Lijana, was ist vorgefallen?", stellte Magnus sie zu Rede. „Nichts", stritt sie ab, dass irgendetwas vorgefallen ist. „Lijana, jetzt verkauf uns nicht für dumm, wir sehen doch, dass es dir nicht gut geht", versuchte ich mein Glück, dass sie endlich mit uns spricht. „Mir ging es das ganze letzte Jahr nicht gut", fauchte sie. „Wir können verstehen, dass die ganze Sache nicht leicht für dich ist. Aber wenn wir dir helfen sollen, dann musst du mit uns reden", versuchte ich ihr zu erklären, dass wir ihr nur helfen können, wenn sie uns sagt, was los ist. „Mir kann niemand helfen", schnaubte sie. „Lijana, was ist in der Schule vorgefallen?", fragte Magnus sie erneut. Lijana wich gezielt unseren Blicken aus. „Wir sehen doch, dass es dir schlecht geht", seufzte ich. Ich wollte meinen Arm auf ihre Schulter legen doch sie drehte sich weg. Sie zog sich immer mehr zurück. Früher hatte sie uns immer sofort erzählt, wenn irgendjemand sie aus der Schule geärgert hatte. Magnus musste deswegen auch einmal zum Direktor, weil er einen Jungen geschlagen hatte, weil er Lijana beleidigt hatte. Sie hatte immer auf die Hilfe von ihren großen Brüdern vertrauen können. Ich kann nachvollziehen, wenn sie mit Mama oder Papa über sowas nicht reden wollen würde, aber wir sind doch ihre großen Brüder. Wie so vertraute sie uns nicht mehr? „Manchmal ist es besser, wenn man mit anderen über seine Sorgen redet und nicht alles in sich hineinfrisst", meinte Magnus nach einer Weile Stille. Sagt der Richtige! Bei ihm wusste ich auch nie wirklich, was gerade in ihm vorging! Ich spürte zwar, dass er mir etwas verheimlichte, aber was und wie ich ihn dazu bringen könnte, mit mir darüber zu reden wusste ich nicht! „Ich will nach Kopenhagen zurück", rückte sie dann mit der Wahrheit raus, die mir einen Stich ins Herz versetzte. Ich hatte mich so gefreut auf unsere gemeinsame Zeit. Seit ich hier in Kiel spielte hatte ich sie nur ein paar Wochen im Jahr gesehen. Unsere gemeinsame Zeit hatte ich so vermisst. Ich hatte so gehofft, dass unser Verhältnis wieder besser werden würde, wenn sie zu uns nach Kiel kommt. „Aber ... wieso?", stotterte Magnus, dem man die Enttäuschung förmlich ins Gesicht geschrieben sah. „Weil ich hier einfach alles hasse. Die Schule ist scheiße, alle hassen mich! Ich kenne hier niemanden. Ich hatte gehofft auf andere Gedanken kommen zu können, aber ich kann das einfach nicht verdrängen", schluchzte sie. „Was ist denn genau passiert?", fragte ich während ich sie in Arm nahm. „Moritz....Abby und dieser andere Junge haben mir mein Buch weggenommen", schluchzte sie. „Dein Island Buch?"; fragte Magnus. Lijana nickte. „Und dann?", wollte ich wissen. „Wollte ich es wiederhaben, aber sie haben sich ein Spaß daraus gemacht und wollten es nicht hergeben. Alle haben es gesehen und mich ausgelacht. Dann konnte ich es ihnen wegnehmen, aber dann hat mir diese Abby", erzählte sie. Sie brach ab und fing wieder bitterlich an zu weinen. „Was hat diese Abby gemacht?", wollte ich wissen. Magnus hatte sich mittlerweile zu uns gesetzt. „Sie hat mir ein Bein gestellt", schluchzte sie. Den Rest konnte ich mir denken. Ich spürte wie Wut in mir aufstieg. Solche Idioten muss es wohl überall geben. „Und dann bist du weggerannt?", wollte Magnus wissen. Sie nickte. Ich zog sie in meine Arme und sie vergrub ihren Kopf in meiner Brust und schluchzte los. „Ich mach die fertig", fauchte Magnus und knackte mit seinen Händen. „Das bringt auch nichts", warf ich ein. „Ich will da nicht mehr hin", schluchzte sie. Ich konnte sie verstehen, ich wusste wie es sich anfühlte, wenn sich alle gegen dich verschwören, aber sie sollte sich nicht von ihnen unterkriegen lassen. Auch wenn da Leben manchmal scheiße ist, manchmal musste man einfach die Zähne zusammenbeißen. Irgendwas sagte mir, dass sie noch nicht aufgeben soll. Als sie vorhin mit Gisli geredet hatte, hatte sie so glücklich gewirkt. Was wenn sich die beiden anfreunden könnten? „Ich hab einen Vorschlag", sagte ich schließlich. Magnus und Lijana schauten mich fragend mit ihren blauen Augen an. „Du hältst noch vier Wochen durch, dann bist du einen Monat hier gewesen und wenn es dir dann immer noch nicht gefällt, kannst du wieder nach Kopenhagen", schlug ich vor. Ich denk das ist ein guter Kompromiss. Magnus schaute mich fragend an. „Aber..", wollte Lijana widersprechen. „Ich will dich nicht zwingen hier zu bleiben, aber willst du nach einen verkorksten Start aufgeben. Weißt du noch dein aller erstes Spiel", erinnerte ich sie. Sie nickte. Sie hatte ein richtig schlechten Tag gehabt, danach war sie kurz davor gewesen aufzugeben. „Ok, aber nur vier Wochen", antwortete sie. Ich nickte. „Und jetzt Gruppenkuscheln", rief Magnus und wir umarmten uns alle drei. „Und wenn immer irgendjemand etwas zu dir sagt, du musst nur mit uns reden. Du weißt wir sind immer für dich da", erinnerte ich sie. „Ich weiß", flüsterte sie. Einige Minuten später verließen Magnus und ich dann ihr Zimmer, weil sie ihre Ruhe wollte. Auch wenn ich sie ungerne alleine ließ, sollte sie ihre Ruhe bekommen. Außerdem müsste ich mich noch uns Abendessen kümmern. Magnus verschwand wortlos in seinem Zimmer. Zur Zeit verbrachte er viel Zeit dort. Ich wusste irgendetwas verheimlichte er mir. Aber nur was? Alles hatte nach der WM angefangen. Ich konnte aber keine Erklärung finde. Seufzend verdrängte ich den Gedanken und widmete mich dem Abendessen. Ich entschied mich Lasagne zu machen. Lijanas Lieblingsessen. Früher konnte sie das Wort nie aussprechen. Mit einem Schmunzeln auf den Lippen widmete ich mich der Bolognese Soße. Ich hoffte mein Plan würde aufgehen.Hoffe das Kapitel hat euch gefallen 🥰❤️. Ich glaub das ist gerade das erste Mal das ich ein Kapitel hochlade, während ich gerade sportlich aktiv bin😂🤪. Ich fahr nämlich gerade auf dem Fahrrad von meinem Vater im Keller unten also diese Trimräder oder wie die heißen😂👌. Jetzt muss mir nur noch eine Frage einfallen😂🤪🙈. Jetzt hab ich es😂🥰🤪.
Wenn ihr mit einem Spieler aus der Bundesliga einen Training machen könntet, wen würdet ihr nehmen?
Ich hätte jetzt Disse gesagt, aber dann ist mir eingefallen er spielt ja nicht mehr in der Bundesliga 🤦🏼♀️🙈🤪😂. Naja ich würde glaub ich Magnus Landin oder Rune nehmen, weil ich gerne Tipps für Links Außen hätte😂👌😏.Ich hab bald die Halbe Stunde erreicht juhu😂👌🥰. Ich weiß nicht mal wie lange ich jetzt noch fahren möchte😂🤦🏼♀️. Ich fahr einfach bis ich 15 km erreicht habe, dann ist das ne schön Zahl😂🤦🏼♀️. Ich versuche exact 15 Km hinzubekommen😂🤪. Mal schauen ob ich das schaffe😂👌😏. aktuell hab ich 12 also noch 3 km😂🤪🤔. Mal schauen ob ich bis dahin noch etwas weiterschreiben kann😂🤦🏼♀️. Also euch noch einen schönen Abend ich fahr dann mal weiter😂😉🥰🤪.
Und _Dajana_Bilyk_ dank dir passe ich auf die Einhörner und Zwerge auf😂❤️👌. Danke dafür nochmal😂❤️.
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Until I met you
FanfictionSchicksal- vielleicht war es Schicksal, oder sie war einfach zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort? Diese Frage hat sich die 16-Jährige Lijana seit dem Unfall vor einem Jahr, der ihr ganzes Leben auf den Haufen geworfen hat, häufig gestellt. Doch...