Filip:
Nachdenklich sitze ich in meinem Auto auf dem Weg nach Hause. Ich konnte einfach nicht aufhören darüber nachzudenken, wie ich Magnus jetzt helfen könnte. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich verpennte, dass die Ampel bereits grün war und das Auto hinter mir mich genervt anhupte. Ich verdrehte die Augen und startete den Wagen wieder bevor ich weiter nach Kronshagen zu mir nach Hause fuhr. Gute zehn Minuten später stellte ich dann mein Auto in der Hofeinfahrt neben Lions Wagen ab, auf wessen Rückseite ein großer Aufkleber klebte: "Polizei- ein Freund und Helfer!". Automatisch bildete sich auf meinen Lippen wieder ein Lächeln, wenn ich an Lions grünen Augen denke. Seufzend holte ich meine Tasche von der Rückbank und schloss den Wagen ab, bevor ich auf die Haustür zulief. Ein leichtes Kribbeln durchfuhr meinen Bauch, während ich den Schlüssel im Schloss umdrehte. Ich bin gespannt was Lion gerade macht, weil mittlerweile war es bereits spät geworden, aufgrund der Sache mit Magnus. Ein leises Seufzen entfuhr mir. Der Jungs tat mir einfach so leid und es machte mich verrückt nicht zu wissen, wie ich helfen könnte. Ich wusste, dass er jemanden zum Reden brauchte, aber mich wollte er irgendwie nicht an sich ranlassen, was ich ihm auch nicht Übel nahm. Immerhin war ich sein Trainer. Fieberhaft überlegte wer sonst mal mit ihm reden könnte, doch mir fiel auf die Schnelle keiner ein. Als ich die Tür öffnete kam mir der Duft von frischer Farbe entgegen und ich runzelte verwirrt die Stirn. "Lion?", fragte ich verwundert und es dauerte keinen Moment da hörte man ein Rumpeln und kurz darauf Lion genervtes Stöhnen. Ich machte mir erst gar nicht die Mühe meine Schuhe auszuziehen und lief direkt durch ins Wohnzimmer, um nachzuschauen, ob mit ihm alles in Ordnung ist. Ich musste einfach lautloslachen, als ich das Chaos sah. Überall auf dem Boden lag Zeitungpapier verstreut und mitten zwischen zwei Eimern Wandfarbe stand Lion mit einem Pinsel in der Hand und betrachtete skeptisch sein Kunstwerk. Mein Blick wanderte auf unsere Wohnzimmerwand, die nun knallpink war. "Ehm, was soll das werden? Wieso streichst du unser Wohnzimmer pink", fragte ich ihn verwundert. Verwirrt drehte sich Lion zu mir um. Seine dunklen Haare standen wild in alle Richtungen ab und er war am ganzen Körper voller Farbe. Selbst seine Brillengläser waren mittlerweile zur Hälfte pink. "Häh das ist doch gelb. Ich wollte etwas Farbe in unser Wohnzimmer bringen. Ich fand das weiß irgendwie langweilig", erklärte er mir nachdenklich während er seinen Blick über die nun pinke Wand wandern ließ. Lachend schüttelte ich den Kopf und lief auf meinen Freund zu. Er war einfach einzigartig. ich legte meine Arme von hinten um ihn, woraufhin mein Arm auch voller Farbe wurde. "Ich muss dir aber leider sagen, dass das kein gelb ist, sondern pink", klärte ich meinen Freund auf, der farbenblind ist und drückte ihm einen liebevollen Kuss auf die Wange. "Was?", geschockt schaute er mich an. "Sag jetzt nicht ich hab unser Wohnzimmer geraden in pink gestrichen", aufgebracht befreite sich Lion aus meiner Umarmung und lief geschockt auf sein Kunstwerk zu. Dabei wäre er beinahe über den offenen Farbeimer gestolpert. "Ich dachte das wäre gelb", jammerte er und kniete sich neben den Farbeimer nieder. Ich konnte einfach nicht anders als loszulachen. Auch wenn ich nicht begeistert von der neuen Wandfarbe war, fand ich es irgendwie süß wie sich Lion extra die Mühe gemacht hatte, das Wohnzimmer neu zu streichen. "Wie lange hat das gedauert?", fragte ich, während ich mich neben ihn auf den Boden kniete und ihn in meine Arme zog, während er sich weiter Vorwürfe machte. "Ich hab es verkackt", kam es und ihm stiegen Tränen in die Augen. "Ich wollte dir eine Freude machen, weil du gesagt hast, dass du als Kind immer ein gelbes Zimmer haben wolltest, aber dein Vater dagegen war", entschuldigte er sich und raufte sich über mit sich selbst unzufrieden, die mit Farbe bespritzen Haare. "Babe, jetzt mach dir keine Vorwürfe, dass kann jedem passieren. Und auch wenn ich nie ein pinken Wohnzimmer wollte, so schlecht sieht es jetzt auch nicht aus", meinte ich um ihn etwas aufzumuntern. Wenn ich ehrlich finde, fand ich die Farbe schrecklich. Wenn jetzt jemand aus meiner Mannschaft hier auftauchen würden, die würden denken, ich wäre so das Cliche eines Schwulen. Aber ich wollte nicht, dass Lion traurig war, weswegen ich ihn aufmuntern wollte. "Wirklich?", fragte er mich skeptisch. Doch ich konnte ihm nicht länger vorspielen, dass ich die Farbe toll finde, Lachend schüttelte ich den Kopf und rückte mit der Wahrheit hinaus. "Wenn ich ehrlich bin, ich finde es schrecklich, aber du hast dir so viel Mühe gegeben und die Geste zählt. ich hab eine Idee, wir haben nächstes Wochenende spielfrei, dann kaufen wir uns neue Farbe und streichen das Wohnzimmer zusammen neu", schlug ich vor und fuhr mit meinen Daumen über seine Wange. Immer mehr verlor ich mich in seinen grünen Augen, die mich visierten. Ich konnte mich einfach nicht mehr zurückhalten. Ich musste ihn jetzt einfach küssen. Er sah so knuffig aus mit seinen komplett verstrubelten Haaren, während er mich mit seinem typischen es tut mir leid Blick anschaute. Vorsichtig legte ich meine Lippen auf seine und sofort spürte ich einen leichten Widerstand. Ich spürte wie mein Herz immer mehr die Kontrolle über meinen Körper übernahm. Ich blendete für einen Moment alles um uns herum aus. Auch die Tatsache, dass unser Wohnzimmer nun knallpink war und die Sache mit Magnus rückte für einen Moment in den Hintergrund. Unser Kuss wurde immer intensiver. Gierig drang seine Zunge in meinen Mund ein, während ich meine Hände mit einem Kribbeln in seinen Haaren verschwinden ließ. In meinem Bauch trieb ein riesiges Feuerwerk sein Unwesen, welches meine Sinne komplett vernebelt. Ich liebte ihn so sehr. Ich war so froh, dass ich ihn in Barcelona am Strand getroffen habe. Vom ersten Moment an hatte er mein Leben komplett verändert und das ins positive. Auch wenn ich meine Kinder schrecklich vermisste wusste ich, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Er war der Mann mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen wollte. Nach einigen Minuten lösten wir uns dann völlig außer Atem wieder von einander. Ein Kribbeln durchfuhr meinen ganzen Körper, als er mit seinem Finger vorsichtig über meine Wange strich. „Ich hab dich noch gar nicht gefragt, wie das Spiel lief", fiel ihm ein und er grinste mich mit seinem bezaubernden Lächeln an. Lion war einer der wenigen Kieler, die nicht Handball begeistert sind. Aber ich fand es wenn ich ehrlich bin auch gut, so wusste ich, dass er mich damals nicht angesprochen hat, weil ich Filip Jicha bin. „Gut, wir haben gewonnen", lächelte ich jedoch versank ich wieder in Gedanken, wenn ich an Magnus denken musste. Ich spürte Lions besorgten Blick auf mir. „Hey alles in Ordnung? Du weißt du kannst mit mir jeder Zeit über alles reden auch wenn ich von Handball nur so viel verstehe dass es zwei Teams gibt und es darum geht so viele Tore wie möglich zu werfen", erinnerte er mich und zwinkerte mir zu, sodass mir erneut ein Lächeln über die Lippen huschte. Er schaffte es mich immer zum Lächeln zu bringen, auch wenn ich eigentlich nicht in der Laune war zu Lachen. Seufzend löste ich mich und ließ mich auf die komplett mit Folie überdeckte Coach fallen. Lion ließ sich neben mich fallen und legte seine Hand auf meinen Oberschenkel. „Was ist?", fragte er mich erneut und schaute mich fragend an. Ich wusste nicht ob ich ihm jetzt mit meinen Problemen belasten soll. Gedankenverloren ließ Lion seine Finger über meinen Oberschenkel kreisen und ich hatte echt Schwierigkeiten zu konzentrieren. Ich wusste, dass er das absichtlich machte, in der Hoffnung ich würde es ihm dann sagen. Reflexartig legte ich meine Hand auf seine. „Es geht um Magnus", antwortete ich. Lion zog verwirrt eine Augenbraue nach oben. „Hört sich Dänisch an", grinste er. „Heute nach dem Spiel gab es da so eine Situation: Magnus hatte Besuch von Franz einem Spieler von Leipzig, was die anderen aus der Mannschaft nicht gerade so toll finden. Nach dem Spiel hat dann sein Bruder Niklas die beiden erwischt wie sie sich geküsst haben und war alles andere als begeistert davon", schilderte ich ihm die Situation. Lion hörte aufmerksam zu, während ich ihm dann erzählte, wie Magnus dann aus der Kabine gestürmt ist und ich ihm zum Wasser gefolgt bin mit ihm reden wollte, er mich aber nicht an sich rangelassen habe. „Ich nehm es ihm auch nicht Übel ich mein ich bin sein Trainer", seufzte ich und fuhr mir genervt durchs Haar. Es machte mich verrückt nicht zu wissen, wie ich ihm helfen soll. Lion saß nachdenklich neben mir. „Was soll ich machen?", fragte ich ihn verzweifelt. Ich war den Tränen nahe. „Du hast aktuell schon das gemacht, was du aktuell machen kannst. Du musst warten, dass er dein Angebot annimmt", meinte Lion und legte seine Hand auf meine Schulter. „Aber irgendwie muss ich ihm doch helfen. Er brauch jemand dem er vertrauen kann und mit dem er reden kann. Niklas ist ausnahmsweise nicht die beste Wahl", sprudelte es nachdenklich aus mir heraus. „Jemand anderes aus der Mannschaft?", schlug Lion vor. „Keine gute Idee: Er brauch jemand der ihn versteht", seufzte ich. Einigen Minuten herrschte Schweigen. „Ich könnte vielleicht mit ihm reden. Ich weiß wie es ist, wenn die Familie nicht hinter einem steht, weil man schwul ist. Mein Vater wollte mir ja Hausverbot erteilen, als ich mich ihnen anvertraut habe", seufzte Lion und ich spürte wieder diesen tiefen Schmerz in seiner Stimme, wenn er von seinem Vater sprach. Bis heute hatte er kein einziges Wort mehr mit ihm geredet. Zu seinen Geschwistern und seiner Mutter hatte er noch heimlich Kontakt. Aber sein Vater wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben, weil er nicht seinen Vorstellungen entsprach. Ich war froh, dass meine Eltern das mit Lion und mir so gut aufgenommen haben. Ich legte meinen Arm um ihn. „Aber nur wenn es dich nicht zu sehr belastet", fragte ich skeptisch. Ich wusste wie verletzt er nach all den Jahren noch war. Es muss schrecklich sein zu wissen, dass man die größte Enttäuschung seines Vaters ist. „Nein, ich kann das machen. Wir müssen ja irgendwie zusammenhalten oder?", meinte er und zwinkerte mir zu. Ich konnte einfach nicht anders und musste ihn küssen. „Ich liebe dich", hauchte ich gegen seine Lippen. „Und ich dich erst", nuschelte er zwischen zwei Küssen. Erneut wurde unser Gespräch für kurze Zeit unterbrochen. Das Knurren meines Magens machte mich darauf aufmerksam, dass ich ich noch nichts zu Abend gegessen hatte, weswegen ich mich seufzend von Lion löste. „Hast du noch was zu Essen hier?", fragte ich ihn. „In der Küche müsste noch ne halbe Pizza sein, ich hatte leider keine Zeit, weil ich ja unser Wohnzimmer pink streichen musste", erklärte mir Lion und grinste frech. „Gib es doch zu, du warst einfach zu faul zu Kochen", neckte ich ihn und kniff ihn leicht in die Seite. Er schrie auf und schaute mich beleidigt ab. „Du bist blöd", schnaubte er bloß und schmollte für sich hin. „Gut dann mach ich mir jetzt meine Pizza warm", entschied ich mich stand auf und lief ich die Küche. Ich lehnte gerade nachdenklich an der Wand und wartete bis die Pizza in der Mikrowelle fertig war. Fieberhaft überlegte ich wie es mir gelingen könnte, dass Lion mit Magnus redet. Wie könnten wir das hinbekommen? Mittlerweile stieg mir der Duft von Pizza in die Nase und mir lief das Wasser im Munde zusammen. Ich brauche jetzt einfach was zum Essen. Ich holte die Pizza aus dem Ofen und schnitt die Hälfte in kleinere Stücke. Ich wollte gerade mir ein Stück vom Teller nehmen, da schnappte sich Lion eins. „Hey", empört schaute ich ihn an und musste mich echt zusammenreißen nicht laut loszulachen. „Ich geh duschen", verkündete er. Ich nickte. „Wasch dir das pink aus dem Haaren", grinste ich und zwinkerte ihm zu. Er gab mir noch einen Kuss, bevor er mit der Pizza leise summend im Bad verschwand. Er war einfach einzigartig. Ich kann mich so glücklich schätzen ihn kennengelernt zu haben. Ich konnte mir ein Leben ihn ihn gar nicht mehr vorstellen. Ich hoffte einfach, dass Magnus sein Glück auch noch finden wird. Er hätte es so verdient auch mal glücklich zu sein. Doch bis dahin wird es noch ein langer Weg werden...
Hoffe das Kapitel hat euch gefallen🥰👌. Kiel ist EHF Cup Sieger wuhu🥰🥰🥰🥰🥰🥰🥰🥰🥰🥰🥰🥰😍😍😍😍😍😍😍😍🦓🦓🦓🦓🦓🦓🦓🦓🦓🦓🦓🦓🦓❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️❤️🤗🤗🤗🤗🤗🤗🤗🤗🤗🤗🤗🤗🤗🤗🤗🤗🥳🥳🥳🥳🥳🥳🥳🥳🥳🥳🥳🥳🥳🥳🥳🥳🥳🥳🥳🥳🥳🥳🥳🥳 So das musste jetzt sein😂🥰. Sorry, dass ich's s erneut verpennt habe mit dem Kapitel, aber ich hatte gestern anderes zu tun😂🥰🤪. Als Entschuldigung versuche ich heute Abend nochmal eins hochzuladen, wenn ich es nicht verpenne😂🤪. Ich hab heute mal wieder erst zur dritten🥰🤪. Und beim ESC haben wir leider wieder abgekackt.... 0 von den Zuschauern... eine Frechheit meiner Meinung nach auch wenn ich beim Vorentscheid nicht für Sister, sondern Linus war. Es gab deutlich schlechtere meiner Meinung nach... aber ist halt so.... irgendwie kann man uns beim ESC nicht leiden😂😂🤪🤪. Wenn ihr geschaut habt, wer war euer Favorit?
Meine eins war die Schweiz und als zweites dann die Niederlande die dann auch gewonnen hat, also bin ich sogar zufrieden mit der Entscheidung, Schweden und Frankreich fand ich auch nich gut🥰🥰😍😍🤪🤪😂😂🤗🤗.So ich muss jetzt dann mich fertig machen um zum Bus zu gehen 😂👌. Bis dann🥰👌.
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Until I met you
FanfictionSchicksal- vielleicht war es Schicksal, oder sie war einfach zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort? Diese Frage hat sich die 16-Jährige Lijana seit dem Unfall vor einem Jahr, der ihr ganzes Leben auf den Haufen geworfen hat, häufig gestellt. Doch...