56: Vertauensgewinn und Lions Geschichte

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Lion:
Ich war gerade dabei meine Sachen zusammenzupacken, um endlich das Revier verlassen zu können, als mein Handy erneut zu klingeln begann. Ohne drauf zu schauen, wer es war hob ich ab und räumte währenddessen weiter meine Sachen zurück in meinen Spint. "Lion?", erklang Filips Stimme am anderen Ende der Leitung und zauberte mir sofort Lächeln auf die Lippen. Ich konnte es kaum erwarten endlich nach Hause zu kommen und ihn wieder in meine Arme zu schließen. Mein Blick wanderte auf die Uhr, die an der Wand hing. Erst 17 Uhr! Ich hätte es doch geschafft früher fertig zu werden. Die Besprechung hatte doch nicht so lange gedauert wie befürchtet. Das einzige nicht so toll daran, es stand der jährliche Sporttest an, dass heißt ich müsste die nächsten Wochen wieder öfters laufen gehen. Meine Motivation hielt sich echt in Grenzen. "Lion?", erneut vernahm ich Filips Stimme. Erst jetzt realisierte ich, dass ich ihm wohl gerade nicht zugehört habe. "Sorry, ich war gerade in Gedanken. Ich fahr gleich los von Revier? Bist du immer noch bei Magnus?", erkundigte ich mich und schloss meinen Spint ab. "Ja und deshalb ruf ich ja an. Könntest du vielleicht vorbeikommen? Wir brauchen jemand der es schafft ihn zu überreden was zu essen. Er ist so stur", stöhne Filip fix und fertig. Auch wenn ich mich eigentlich auf einen gemütlichen Abend mit Filip auf der Coach gefreut hatte, stimmte ich zu. "Ich bin in zehn Minuten bei euch. Schickst du mir die Adresse?", willigte ich ein. "Ja mach ich. Danke Babe, du bist der Beste", kam es erleichtert von Filip. "Bis gleich", schmunzelte ich und verließ den Aufenthaltsraum. "Schönen Feierabend", wünschte mir Nelli, welche mit mir immer auf Streife fuhr. Ich wünschte ihr dasselbe und nachdem ich mich von den anderen Kollegen verabschiedet hatte, verließ ich endlich das Revier und stieg in mein Auto. Ich schaute schnell nochmal auf mein Smartphone, wo Filip mir die Adresse geschickt hatte, bevor ich diese ins Navi eingab und dann davonfuhr.

Gute fünfzehn Minuten später hatte ich das Ziel dann erreicht. Ich konnte auch Filips Wagen, der in der Einfahrt stand, erkennen und parkte am Straßenrand. Ich stieg aus und lief auf das Haus zu. Mir war es irgendwie etwas unangenehm dort jetzt zu klingeln, doch Filip hatte mich ja gebeten herzukommen. Kurzentschlossen drückte ich dann die Klingel und keine Minute später wurde diese aufgemacht, jedoch nicht von Filip, sondern von einem großen Mann mit dunklen Haaren. Er lächelte mir freundlich entgegen. Das musste wohl Niklas sein. "Da bist du ja endlich", begrüßte mich Filip, der hinter Niklas aufgetaucht war. Er lief als wäre es etwas Selbstverständliches auf mich zu und drückte behutsam seine Lippe auf meine und ein angenehmes Kribbeln durchzog meinen Bauch. Wie sehr hatte ich seine Lippen vermisst. Filip löste sich von mir und grinste mich an. Dann wand er sich Niklas vor und stellte mich vor sich, bevor er mich dann mit Niklas bekannt machte, der mir freundlich die Hand reichte. "Meine Hilfe ist gefragt", kam ich auf meinen eigentlichen Grund, weshalb ich hier war zurück. „Ja, ich hab dir das ja bereits mit Magnus erklärt. Er sitzt jetzt oben auf dem Bett und weigert sich etwas zu essen", seufzte Filip. „Ja und wir dachten uns, dass du ihm vielleicht helfen kannst, weil er mit uns nicht redet möchte", fügte Niklas hinzu. „Ich kann mein Glück versuchen", bot ich an und zog meine Schuhe aus, bevor ich den beiden nach oben folgte. Neugierig schaute ich mich in der Wohnung um. Sie hatte zwei Stockwerke und machte einen einladenden Eindruck. Am Treppenaufgang hingen einige Bilder, auf welchen dieser Niklas mit einem etwas jüngerem Jungen und einem noch jüngeren Mädchen zu sehen ist. „Meine Geschwister Magnus und Lijana", erklärte mir Niklas, der meine neugierigen Blicke bemerkt hatte. Etwas beschämt schaute ich zu Boden. Es war mir etwas unangenehm, dass er meine Neugier bemerkt hatte. Ich wollte nicht, dass er von Anfang an einen falschen Eindruck von mir hatte. Ich spürte wie Filips Hand unbemerkt meine streifte und ein elektrisches Feuerwerk jagte durch meinen gesamten Körper. Jede kleinste Berührung löste das reinste Gefühlschaos aus, welches jeden Tag stärker wurde. Ich war so froh ihn getroffen zu haben. Ich konnte mir ein verträumtes Grinsen in Filips Richtung nicht verkneifen. Niklas, der wohl hellseherische Fähigkeiten hatte, hatte auch unseren Blickaustausch bemerkt und grinste uns an. „Ihr seid ja schlimmer als jedes frisch verliebte Paar", lachte dieser und öffnete die Tür zu einem der Zimmer. „Magnus", fragte dieser vorsichtig. Durch den Türrahmen konnte man einen zerzausten Lockenkopf sehen, der genervt brummte, „Ich hab keinen Hunger". „Wir wollen dir jemanden vorstellen", fuhr nun Filip fort und zog mich an der Hand in das Zimmer. Die Situation war mir etwas unangenehm. Ich spürte, dass Magnus über meine Anwesenheit nicht gerade erfreut ist. „Das ist Lion, mein Freund", verkündete Filip stolz und legte seine durchtrainierten Arme um mich und grinste Magnus an. Dieser schien nicht so wirklich zu begreifen, worauf er hinauswollte. „Na und? Wollt ihr mir jetzt unter die Nase reiben, wie glücklich ihr beiden seid, weil ihr die richtige Person gefunden habt? Dann Dankeschön", fauchte dieser und drehte sich beleidigt um und starrte zur Wand. „Schau lieber nach wo Lijana steckt anstatt mir irgendwelchen Besuch ins Zimmer zu stellen, den ich nicht einmal kenne", murrte dieser weiter. Niklas warf mir sofort entschuldigende Blicke zu, doch ich versicherte ihm durch eine Handbewegung, dass das Ganze in Ordnung ging. Stimmt Lijana! Das hab ich komplett vergessen! Ich drehe langsam durch", gestresst eilte Niklas aus dem Zimmer und Filip warf ihm einen besorgten Blick hinterher. Ich machte ein Zeichen, dass er ihm ruhig nachgehen kann. Ich würde mein bestes versuchen, Magnus Vertrauen zu gewinnen. Filip formte ein Danke mit seinen Lippen, bevor er diese nochmal kurz auf meine legte und dann Niklas aus dem Zimmer folgte. Kurze Zeit war ich komplett benebelt von diesem Kuss. Er machte mich so verrückt. Ich spürte auf einmal diesen neidischen Blick auf mir. Magnus blauen Augen stachen mir entgegen, als ich mich in seine Richtung drehte. Die Situation war mir, wenn ich ehrlich bin, etwas unangenehm. Generell war die Stimmung etwas verkrampft. Da ich nicht wusste, wie ich sonst anfangen sollte, stellte ich mich vor. „Ich bin Lion", sagte ich und lächelte Magnus freundlich zu. „Ich weiß", brummte dieser und starrte weiter an die Decke. „Und was haben die beiden dir gesagt? Dass ich ein suizidgefährdeter Hoffnungsloser Fall von Liebeskummer bin, der jetzt einen Bodyguard von der Polizei braucht", vorwurfsvoll schaute er mich an. Seine Ironie machte ihn mir sofort sympathisch war. Auch wenn es wohl nicht die beste Situation zum Lachen war, konnte ich es mir einfach nicht verkneifen. Entschuldigten schaute ich ihn an während ich verzweifelt versuchte mir das Lachen zu unterdrücken, doch kläglich scheiterte. „Macht euch halt alle über mich lustig", kam es daraufhin von Magnus, der sich aufsetzte und die Beine an seinen Oberkörper zog. Eine typische Schutzreaktion. Ängstlich schaute er zu mir auf, während er unruhig mit seinen Fingern an seinem langärmeligen Tshirt zupfte. Irgendwas machte ihn nervös. „Keine Sorge ich bin zwar Polizist, aber ich bin privat hier", versicherte ich ihm. Magnus nickte nur. Irgendwie gelang es mir nicht Bindung zu ihm aufzubauen, oder ein annähernd gutes Gespräch zu führen. Vermutlich war ich selbst angespannt, weil so viel Hoffnung auf meinen Schultern lastete. Vielleicht sollten wir einfach nochmal neu beginnen. „Darf ich?", fragte ich vorsichtig und zeigte auf die Bettkante. Magnus zuckte mit den Schultern. Also ließ ich mich auf der Bettkante nieder und wir beiden schauten uns einige Minuten lang schweigend gegenseitig in die Augen. Trotz meiner noch jungen Karriere als Polizist hatte ich gelernt Leute durch Blicke zu lesen. Während ich in Magnus glasig verschwommene Augen schaute, spürte ich diese Sehnsucht. Ich wusste nicht wie auf die Idee kam, aber ich begann einfach zu erzählen. „Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn man jemand vermisst, den man liebt. Ich war damals sechszehn und war mit meinen Kumpeln unterwegs feiern und dann hab ich da diesen Typen gesehen. Lange blonde Haare, gut trainiert. Und an diesem Abend ist mir zum ersten Mal der Gedanke gekommen, wieso man eigentlich sich immer eine Freundin suchen muss, um allen gerecht zu werden und wieso man nicht einfach mal einen Jungen im Club anquatschen kann. Irgendwann hab ich mich dann getraut ihn anzusprechen und wir sind ins Gespräch gekommen, haben Nummer gewechselt. Fortan haben wir uns dann mehrmals getroffen und je mehr Zeit ich mit ihm verbracht habe, desto stärker wurden dann auf einmal die Gefühle für ihn. Ich wusste damals nicht, wie ich das ganze einschätzen soll. Doch als er mich dann als wir uns mal wieder getroffen hatten geküsst hat, war da dieses unbeschreibliche Gefühl. Ich war so verliebt und stolz. Nachdem wir dann einen Monat zusammen gewesen sind, ohne das wir es irgendjemanden gesagt haben, wollte ich es einfach meinen Eltern sagen, die sich eh die ganze Zeit gefragt haben, warum ich keine Mädchen mit nach Hause brachte. Ich war so glücklich und wollte es ihnen freudig mitteilen, dass ich einen Freund hatte. Doch dann war da dieser abstoßende Blick von meinem Vater, der mir das Gefühl gab krank zu sein. Als wäre irgendwas nicht mit mir in Ordnung. Er hat mich angeschrien mich verflucht und mich gezwungen, diese Beziehung zu beenden. Danach war ich am Boden zerstört. Ich hab tagelang nicht gegessen und hab mich immer mehr zurückgezogen. Ich hab mich dafür geschämt wer ich bin und mich verflucht. Doch das schlimmste war dieser Schmerz. Ich hab ihn so vermisst! Ich hab innerhalb von drei Wochen zehn Kilo abgenommen und bin ins Untergewicht abgerutscht. Ich musste daraufhin sechs Monate in einer Klinik für Magersüchtige bleiben. Und ich kann dir sagen, dass war die schlimmste Zeit meines Lebens. Doch noch schlimmer waren immer diese Blicke von meinem Vater, der mich behandelt hat, als wäre ich geistig behindert. Er konnte einfach nicht wahrhaben, dass sein Sohn schwul ist. Mit Hilfe von den Leuten aus der Klinik ist es mir dann gelungen, dass ich meine Magersucht überwunden habe. Ein Jahr lang hab ich dann meinen Eltern vorgespielt ich wäre nicht schwul, hab irgendwelche Mädchen mit nach Hause gebracht, dass sie zufrieden sind. Doch irgendwann hat sich das einfach nicht mehr richtig angefühlt. Mir ist bewusst geworden, dass ich mich vor mir selbst verstecke. Ich hab mich dann egal wie schwer es mir fiel vor meinen Eltern geoutet. Du willst nicht wissen, wie mein Vater durchgedreht ist. Er war kurz davor mich in eine Irrenanstalt zu überweisen. Meine Mutter hatte es dann irgendwie geschafft ihm das auszureden, doch er hat mich dann mit siebzehn ein halb aus dem Haus geworfen. Bis ich volljährig war bin ich bei meiner Oma untergekommen. Nach meinem Abi bin ich dann erstmal weg hab studiert und die Ausbildung zum Polizist gemacht und hatte keinen Kontakt mehr zu meinen Eltern", beendete ich meine Erzählung. Magnus, der mir die ganze Zeit aufmerksam zugehört hatte schaute mich erschrocken an. „Habt ihr heute wieder Kontakt?", fragte er mich ängstlich. Ich schüttelte den Kopf. „Ich hab es mehrmals versucht mich mit ihnen zu versöhnen. Mit meiner Mutter hab ich seit gut drei Jahren wieder heimlich Kontakt. Doch für meinen Vater werde ich wohl immer die größte Enttäuschung seines Lebens sein", seufzte ich. Eine Minute lang war wieder komplette Stille und wir schauten beide irgendwo stumm Löcher in die Wand. Nach einer Weile war es dann Magnus, der die Stille brach. „Und was soll mir das jetzt bringen?", fragte er mich. „Ich wollte nicht, dass du den gleichen Fehler machst, wie ich damals. Glaub mir Hungerstreik ist keine Lösung und macht alles nur schlimmer", erklärte ich ihm und schaute ihn durchdringend an. Magnus nickte nachdenklich, während ich in seinen Augen Tränen durchblitzen sah. „Aber Franz kommt so oder so nicht wieder und wie Niklas mich angeschaut hat, als er uns erwischt hat", schluchzte er. Ich legte meinen Arm auf seine Schulter. „Dann kämpfe um deine große Liebe! Wenn du dir sicher bist, dass er der Richtige ist, dann kämpfe um ihn und sitze hier nicht rum und versinke in einem Loch der Trauer", redete ich auf ihn ein in der Hoffnung es würde was bringen. „Aber Niklas?", fragte er ängstlich: „Zeig ihm einfach, dass dieser Franz der Richtige für dich ist. Dein Bruder will dich nur beschützen und will, dass du glücklich bist. Du musst ihn zeigen, dass Frnaz doch glücklich macht, dann wird er es schon verstehen", sprach ich ihm Mut zu. „Aber was wenn er dann auch nichts mehr mit mir zu tun haben will?", fragte er ängstlich. „Niklas ist ein homophobes Arschloch wie mein Vater", munterte ich ihn auf . Ich zwinkerte ihm zu. „Stehe zu dem wer du bist! Jeder hat ei Recht darauf, den zu lieben, der einen glücklich macht", zwinkerte ich. Magnus nickte nachdenklich. Nach einem kurzen Moment der erneuten Stille, schaute sich Magnus um und seine Hand griff auf das Nachttischchen, wo Filip und Niklas den Apfel hingelegt haben. Magnus nahm ihn und biss ab. Zufrieden lächelte ich ihn an, während Magnus gierig den Apfel verschlank. Ein erster Schritt war gemacht.

Wie versprochen gibt es heute noch ein Kapitel🥰🤪. Die Jungs haben heute mitten vom Platz gefegt:🥰🥰😍😍 20 Tore einfach nur ein klasse Spiel🥰🥰😍😍👌👌! Bin so stolz auf sie🥰🥰😍😍👌👌. So ich halte mich heute etwas kurz, weil ich jetzt echt schlafen muss, weil ich ja morgen noch Klausur schreibe🤯🥴😂. Na halleluja 😂🤪! Deswegen aber wie versprochen gebe ich euch heute bereits einen Einblick in meine beiden neuen Storyideen: Ihr könnt gerne Meinung dazu in die Kommentare schrieben und welche Idee ihr besser findet🥰😍. Würde mich echt freuen🥰🤪.

1) Freundschaften können auch bestehen bleiben, wenn man Kilometer weit wohnt und sich selten sieht. Wahre Freundschaft findet im Herzen statt:
704 km-Trennen sie! Der THW Kiel und der Handball verbindet sie. Zwei völlig unterschiedliche Menschen, die sich doch so ähnlich sind. Als Dajana Tina zum ersten Mal anschrieb rechneten beide wohl nicht damit, dass sich daraus so eine innige Freundschaft entwickeln kann, obwohl die beiden so weit von einander entfernt wohnen. Die eine hat ihre Idole direkt vor der Haustür, die andere wohnt Kilometer weit entfernt und wünscht sich nichts sehnlicher als einmal in der Sparkassen Arena in Kiel mit ihrer Seelenverwandten zu sitzen. Doch als es dann endlich so weit ist, kommen ihnen viele Geheimnisse den beiden in die Quere und setzt das Vertrauen der Freundinnen aufs Spiel. Es beginnt eine Reise weit zurück in die Vergangenheit, die die Freundschaft der beiden aufs Spiel setzt. Wird ihre Freundschaft trotz allem bestehen bleiben?
Eine Geschichte voller Geheimnisse über wahre Freundschaft

2) Abitur in der Tasche- Hinein in das Studentenleben:
Die 18 Jährige Chiara zieht es fürs Studium an die Kieler Förde! 811 km von Zuhause weg in eine fast unbekannte Stadt: Ein großes Abendteuer, vielleicht auch etwas zu groß. Mit einem gemischten Gefühl steigt sie in den Zug und tritt die lange Reise in den hohen Norden an, doch die Tatsache, dass ihre Internetfreundin Dajana am anderen Ende warten wird, überschattet alle Zweifel. Als sie dann einen Aushang am ersten Tag an ihrer Uni findet, wo jemand nach einem neuen WG Mitglied sucht, rechnet sie nicht damit, wer sich tatsächlich hinter dieser Nachricht versteckt und dass dieser Tag ihr komplettes Leben schlagartig auf den Kopf stellen wird. Eine Geschichte wie aus Freundschaft Liebe wird und wie zwei so komplett unterschiedliche Menschen zusammenfinden und auf eine harte Probe des Vertrauens gestellt werden.

Bin gespannt auf eure Meinung🥰😍. Jetzt aber gute Nacht🥰❤️.

Until I met youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt