Rune:
Wir standen draußen vor dem Restaurant und warteten auf den Rest, der noch kurz auf stille Örtchen verschwunden ist. Andi, der bereits wieder zurück von der Toilette war konnte es jedoch nicht lassen, einen Witz zu reißen: „Sitzt du auf dem Klo und kannst nicht kacken, denk an den BVB, dann wird's klappen", posaunte er fröhlich durch die Gegend. Bammbamm, der BVB Fan war, funkelte unsren Torhüter wütend an. „Wenn Disse jetzt noch hier wäre, ich glaub der hätte dich gekillt", meinte Lukas. Generell lachte niemand über Andis Witz, weswegen er sich beleidigt auf einen Pfosten neben der Eingangstür setzte und auf beleidigte Leberwurst spielte. „Wer fehlt denn noch?", erkundigte sich Dule und schaute überprüfend durch die Runde. Peke, der gerade aus dem Restaurant kam beantwortete ihm die Frage. „Niklas und Gisli, die waren gerade noch unten auf dem Klo", berichtete dieser und schaute fragend in Andis Richtung doch wir winkten ab. Peke schaute zwar etwas verwirrt begann aber gleich ein Gespräch mit Harald. „Jungs wartet, ich geh glaub auch noch schnell", kündigte ich an und verschwand wieder im Restaurant. Beinahe wäre ich mit der Kellnerin von vorhin zusammengestoßen. Entschuldigend hob ich die Hand und verschwand die Treppe nach unten Richtung Toilette. Ich steuerte zielstrebig auf die Toilettentür zu und öffnete diese etwas schwungvoll. Die zwei Personen, die sich hinter der Tür befand fuhren erschrocken zusammen. Vor mir schauten Gisli und Niklas, die etwas unsicher zwischen einander hin und herschauten. „Ist etwas?", fragte ich verwirrt. Beide schüttelten synchron den Kopf. „Can ich gehen?", fragte Gisli leicht verängstigt. Niklas nickte und unser Küken machte sich blitzschnell aus dem Staub. Verwirrt schaute ich diesem hinterher und warf Niklas einen fragenden Blick zu. Was hatte er dem jungen Isländer gesagt, dass er diesen so in die Flucht geschlagen hat? „Was?", Niklas zuckte unschuldig mit den Schultern. „Was hast du gemacht?", konfrontierte ich diesen gerecht. Niklas verdrehte genervt die Augen. „Ich hab ihm nur klargemacht, dass er die Finger von Lijana lassen soll", erklärte Niklas. Ich schüttelte lachend den Kopf. Niklas war irgendwie unverbesserlich. „Lass den armen Jungen doch in Ruhe", lachte ich, „du hast ihn vollkommen verängstigt." „Gut so", schnaubte Niklas und funkelte wütend. „Jetzt entspann dich mal! Er wird sie heute schon nicht flachlegen", versuchte ich Niklas etwas lockerer zu bekommen. „Ich find das nicht lustig", entgegnete Niklas. Manchmal könnte er Dinge echt entspannter nehmen. Wenn es um seine Geschwister war der Däne eiskalt. Ich konnte vollkommen nachvollziehen, dass er seine jüngeren Geschwister beschützen will, vor allem Lijana. Ich war bei der Freundin von meinem Bruder anfangs auch misstrauisch gewesen, aber irgendwann muss man einfach lernen, loslassen zu können und ihnen etwas Freiraum zu gewähren. Man kann sie nicht ewig beschützen. Irgendwann sind sie alt genug, um die Welt auf eigene Faust zu erkunden. Niklas stand vor mir und raufte sich gestresst die Haare. „Es macht mich einfach fertig nicht zu wissen, wo Magnus ist", gestand er mir. Sofort legte ich meine Hand auf seine Schulter und zog ihn in eine Umarmung. „Ich kann verstehen, dass du die Sorgen machst. Aber Magnus ist alt genug. Er wird schon wissen, was das Richtige ist, versuchte ich mein Glück, Niklas etwas beruhigen zu können. „Ich weiß", seufzte Niklas. „Aber ich hab einfach Angst, dass er irgendwelche Scheiße baut", fügte er hinzu. Einige Minuten später waren wir beide dann wieder auf dem Weg nach oben zu den anderen. Niklas hatte sich etwas beruhigt und ich war noch schnell auf dem Klo gewesen. Die anderen standen bereits draußen und warteten ungeduldig auf uns. „Na endlich", stöhnte Niko genervt. Gute fünf Minuten später standen wir dann vor dem Club. Nachdem wir den Sicherheitsleuten unsere Ausweise gezeigt hatten betraten wir nacheinander den Club, Es herrschte etwas stickige Lust und jemand sang gerade unheimlich schief. „Da muss man fast Angst haben, dass die Gläser zerspringen", meinte Niclas und hielt sich die Ohren zu. Wir steuerten zwei große leere Tische seitlich von der Bühne an. Nach und nach trudelten die anderen ein. „Das ist voll gemein, die haben wirklich viermal auf meinen Ausweis geschaut. Die wollten mir nicht glauben, dass ich alt genug bin, weil ich so ein Zwerg bin", beschwerte sich Miha und kam mit hochrotem Kopf angelaufen, während sich Andi deswegen den Arsch ablachte. Auch ich musste mir ein Grinsen verkneifen. Miha hatte es nicht immer leicht aufgrund seiner Größe. Ständig wurde er deswegen aufgezogen. „Als Zwerg hat mal schon ein beschissenes Leben", meinte Ole und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. „Vielen Dank, sehr aufbauend", brummte Miha. Doch seine Laune wurde gleich aufgeheitert, als Marko ihn mit zur Bühne zog, weil dort gerade Markos Lieblingslied lief. Die beiden schnappten sich das Mikrophon und kreischten wild zum Song mit und tanzten dabei wie zwei verrückte Flamingos auf der Bühne. Während wir alle uns nicht mehr vor Lachen halten konnte und Andi die erste Runde ausgab. „Auf uns", schrie Niclas, weil es so laut hier drinnen war. Lijana, die neben Gisli stand schaute sich neugierig aber etwas skeptisch um. Man konnte nicht wirklich von ihrem Gesicht ablesen, ob sie das ganze jetzt so toll fand oder nicht. „Ist das normal?", fragte sie mich. „Was? Das Marko und Miha so durchdrehen?", grinste ich frech woraufhin Lijana loslachte. „Ich meinte eigentlich, dass es hier so wenig los ist", verbesserte sie sich. Tatsächlich war bisher noch nicht wirklich was los. „Das wird später noch voller. Die meisten kommen erst gegen 21 Uhr", erklärte ich. Sie nickte und wollte sich Gisli zu wenden, der jedoch ängstlich in Niklas Richtung schaute, der dem Isländer einen warnenden Blick zuwarf. Daraufhin flüsterte Gisli Lijana was zu, bevor er dann verschwand und rüber zu Andi ging und kruzdarauf mit diesem Richtung Tresen verschwand. Lijana schaute ihm verwirrt hinterher. „Was ist jetzt mit dem los?", schrie sie mir zu. Ich zuckte ratlos mit den Schultern. Ich konnte ja schlecht sagen, dass Niklas ihn etwas in die Schranken gewiesen hatte. „Ich glaub er holt sich was zu trinken", erklärte ich ihr schließlich. Miha und Marko kamen mittlerweile zurück. „Oh mein Gott war das geil", quiekte Miha mit leuchtenden Augen. Der Ärger von vorhin war verflogen. „Alkohol", rief Marko ihm zu und die beiden verschwanden auf Richtung Tresen. Das kann ja heiter werden mit den beiden. „Man, dass ist fies, alles trinken nur ich darf nicht", seufzte Lijana enttäuscht und warf ihrem Bruder, der bei Dule und Peke stand einen wütenden Blick zu. „Ach komm, ich trink auch nichts", versprach ich ihr, dass ich auch nüchtern bleib, damit sie sich nicht ganz so ausgeschlossen fühlte. „Ich will dir jetzt aber nicht den Spaß nehmen", winkte Lijana sofort ab. „man kann auch ohne Alkohol Spaß haben", raunte ich ihr zu. Wenn Disse das mitbekommen hätte, der hätte mich für nicht mehr ganz bei Sinnen gehalten. Ich glaubte auch nicht, dass das mal aus meinem Mund kommen würde. Vielleicht werde ich doch langsam erwachsen. „Schaut mal, das Küken", kreischte Lukas und zeigte auf die Bühne. Wir schauten alle verwirrt zur Bühne hoch und da stand tatsächlich unser Isländer. „Der wird doch jetzt nicht etwa singen?", stammelte Flamme und auch ich war komplett verwirrt. Der sonst so schüchterne Gisli auf einer Bühne. Ole wollte gerade fragen, ob er das überhaupt kann, doch als dieser mit der ersten Strophe bagnn erübrigte sich das Ganze. „Krass, der kann ja auch singen", kam es fassungslos von Andi und wor alle waren verwirrt. Während Gisli lautstark zu Take me homes sang, kam langsam Stimmung im Club auf. Niko und Lukas feuerten den Isländer an und Lijana schaute begeistert zu diesem auf die Bühne. Ihre Augen leuchteten richtig. Das Lied war gerade aus, und die ersten Takte von Ed Sherran Perfect wurden angespielt. Lijana begann sofort leise mitzusingen, während Gisli noch immer auf der Bühne stand. Man könnte fast glauben, er fühlte sich dort oben wohl. Auf einmal verließ er, während er weitersang die Bühne und lief strahlend auf Lijana zu und hielt ihr das Mirko hin. Diese drehte erst schüchtern den Kopf weg. Doch dann flüsterte Gisli ihr etwas ins Ohr, woraufhin diese dann leise mit einstieg.
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Until I met you
FanficSchicksal- vielleicht war es Schicksal, oder sie war einfach zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort? Diese Frage hat sich die 16-Jährige Lijana seit dem Unfall vor einem Jahr, der ihr ganzes Leben auf den Haufen geworfen hat, häufig gestellt. Doch...