17: Ich hasse euch...

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Niklas:
Erschöpft vom Training sperrte ich die Haustür auf, aus welcher uns ein leckerer Duft nach hausgemachten Frikadellen, wie Oma sie immer gemacht hatte, entgegenwehte. „Mhh", schwärmte Magnus, dem ähnlich wie mir bereits das Wasser im Munde zusammenlief. Ich entledigte mich meiner Jacke und folgte meinem jüngeren Bruder in die Küche. Dort stand Lijana am Herd, bewegte sich zu der Musik, die über ihre Kopfhörer kam die Hüften und schien sichtlich Spaß zu haben. Magnus warf mir einen fragenden Blick zu. Ich wusste auch nicht, was heute mit ihr los ist. Nach der Schule war  sie etwas seltsam gewesen, aber als sie dann Gisli getroffen hatte, war sie auf einmal so glücklich gewesen. Der Isländer hatte anscheinend einen guten Einfluss auf sie. „Soll ich?", fragte Magnus und deutete an die anzutippen. Ich zuckte mit den Schultern. Er sollte sie auf jeden Fall nicht so erschrecken, dass sie einen Herzinfarkt bekommt. Er tippte ihr auf die Schulter. Sie zuckte erschrocken zusammen und ließ den Pfannenwender fallen. Panisch drehte sie sich um und schaute geschockt in unsere Gesichter. „Ihr seid schon da?", wunderte sie sich und nahm einen der Kopfhörer aus dem Ohr. Wir nickten. „Gut Essen ist gleich fertig, ihr könnt ja den Tisch decken", schlug sie vor. Ich war verwirrt. Das letzte Mal, dass sie freiwillig in der Küche gestanden ist war vor etwa einem Jahr kurz vor dem Unfall. In Dänemark hatte sie oft gekocht, weil unsere Eltern beide berufstätig waren und meistens spät nach Hause kamen. Von klein auf hatte sie gelernt selbstständig zu werden und für sich zu sorgen. In ihrem späteren Leben wird ihr dies noch nützlich werden. Ich befolgte ihre Anweisung und holte die Teller aus der Schublade, während sich Magnus um das Besteck kümmerte. Ruckzuck stand das fertige Essen dann auf dem Esstisch. „Guten Appetit ich hoffe es schmeckt", wünschte Lijana etwas bescheiden. Magnus bunkerte sich gleich einige Frikadellen. „Training macht hungrig", verteidigte er sich auf unserem fragenden Blick. „Und ich frag mich wie er immer noch so ein Lauch sein kann", seufzte Lijana. „Nicht so frech Madame", wieß Magnus seine kleine Schwester zurück, die frech grinste. „Und wie war es heute in der Schule?", erkundigte ich mich. Ich muss wissen, weshalb sie so glücklich ist. „Mega geil", platzte es aus Lijana heraus. Magnus und ich warfen uns einen kurzen Blick zu. Geht es ihr gut? Was ist aus der alten Lijana geworden? Auch wenn ich total erleichtert bin, dass sie anscheinend wieder etwas glücklicher ist, beunruhigte mich ihre gute Laune fast. „Was ist denn gewesen?", fragte Magnus mit vollem Mund. Das Essen schmeckte einfach genial. Wie damals bei Oma immer. „Also ich hab diese blöde Kuh in Sport so richtig fertig gemacht", erzählte sie stolz. Sport? Warte was? Sie hat Sport gemacht. Als sie unseren geschockten Gesichter sah beruhigte sie uns sofort: „Keine Sorge! Die haben Handball gespielt und nachdem ich sie dann verbessert habe, hat sie mich herausgefordert. Mädchen gehen Mädchen! 7 Meter Duell! Moritz stand im Tor! Und ich hab sie fertig gemacht", strahlte sie. „Geil! Wir Landins können es eben", feiere Magnus seine kleine Schwester, während ich die ganze Aktion nicht wirklich so gut fand. Natürlich freute es mich, dass sie so Spaß in der Schule hatte, aber ich wette das wird noch ein Nachspiel haben. Außerdem spürte ich wie angefixt sie wieder von Handball spielen war. Was wenn sie wieder in einer neue Trauerphase abrutscht? Wenn wieder ein Essenstreik folgt? Wenn man ständig Angst haben muss, dass sie sich das Leben nimmt? „Und jetzt kommt das Beste", verkündete sie. „Man ich brauch Trommelwirbel", forderte sie. Das Essen ist langsam nebensächlich geworden: Magnus machte ihr den Gefallen und trommelte mir der Gabel auf den Holztisch. „Ich will eine Sportprothese", platzte es heraus. Ich war sprachlos. Ich hätte jetzt mit allem anderen gerechnet aber nicht damit. Wieso auf einmal? Ich war verwirrt. Die ganze Zeit hatte sie sich so gegen diese Sache gesträubt und auf einmal will sie unbedingt eine Sportprothese! „Also jetzt doch in die Richtung Leichtathletik?", wollte Magnus verwundert wissen. Lijana schüttelte den Kopf. „Nein! Marvin hat gesagt, dass ich wieder Handball spielen kann. Seine Mutter ist Prothesentechnikerin und arbeitet gerade an einem Prototyp für den Handballsport. Ich würde das Testmodell sein", verkündete sie stolz. „Du willst was?", platzte es jetzt aus mir heraus. Lijana wirkte geschockt über meine Fassungslosigkeit. Selbst Magnus war mittlerweile verstummt. „Ich will wieder Handball spielen", antwortete sie überzeugt. Auch wenn ich ihr diese Hoffnung nur gerne nahm. Sie sollte realistisch bleiben. Sie wird nicht mehr Handball spielen können. „Sei mir jetzt bitte nicht böse, aber du musst dir diesen Traum aus dem Kopf schlagen. Ich würde dir diesen Wunsch gerne erfüllen, aber es funktioniert einfach nicht", versuchte ich auf sie einzureden. „Aber Marvin hat das gesagt", entgegnete sie. „Wer ist Marvin?", sprach Magnus meine Gedanken aus. „Ein schwuler Junge aus meiner Klasse, der von Anfang an nett zu mir gewesen ist", berichtete sie. Ich warf Magnus einen besorgten Blick zu, der auf einmal jedoch komplett in Gedanken versunken zu sein scheint. „Du kannst doch nicht einfach irgendjemand glauben, der dir irgendwelche leere Versprechen macht", wies ich sie zurecht. „Ich hab für Montag bereits einen Termin", stellte sie klar und verschränkte beleidigt die Hände vor der Brust. Die Kleine macht mich noch wahnsinnig! „Du kannst nicht einfach irgendwelche Termine ausmachen ohne uns zu informieren", wies ich sie zurecht und warf Magnus einen auffordernden Seitenblick zu. Ich wollte ihn auffordern auch mal etwas zu sagen. Doch dieser aß stumm seine Frikadellen. „Ich hab es gemacht, weil ich genau wusste, wie ihr reagieren würdet", fauchte sie und ich spürte wie sie gegen die Tränen ankämpfte. „Liljana", versuchte ich es nun in einem ruhigeren Ton und wollte nach ihre Hand greifen, doch sie zog diese beleidigt weg. „Das ist ein Prototyp, wer weiß wie groß die Wahrscheinlichkeiten sind, dass du wieder spielen kannst. Wir wollen einfach nicht, dass du dir falsche Hoffnungen machst und dann am Ende wieder enttäuscht wirst", erklärte ich ihr meine Sorgen. „Wenn es nur eine kleine Chance gibt, dass ich wieder spielen kann, dann will ich sie verdammt nochmal nutzen", schluchzte sie. Ihre Stimme klang so verletzt. Ich spürte diesen dicken Kloß, der sich in meinem Hals bildete. Ich wusste, dass ich mich in einer Zwickmühle befinde. Natürlich würde ich alles tun, dass sie wieder ihren Traum leben kann, dass sie wieder glücklich ist. Doch andererseits möchte ich sie beschützen. Ich will nicht, dass sie erneut enttäuscht wird. Was soll ich bloß machen? Verzweifelt fuhr ich mir durchs Haar. „Magnus sagst du auch mal was?", versuchte sie nun das Glück Magnus überzeugen zu können. „Was?", stammelte dieser verwirrt und schaute fragend zwischen uns beiden hin und her. Während ich genervt die Augen verdrehte, weil mich seine ständige gedankliche Abwesenheit langsam echt aufregte, stiegen Lijana die Tränen in die Augen. „Danke echt! Ich dachte, dass ihr wenigstens auf meiner Seite seid. Aber da hab ich mich anscheinend getäuscht. Ich dachte ihr würdet mich verstehen. Ich will so nicht mehr leben. Ich will wieder Handball spielen. Ich hasse mein Leben! Ich hasse euch! Ihr interessiert euch ja nur für eure eigene Karriere, wie es mir geht ist euch ja scheiß egal", schrie sie, während ihr die Tränen wie ein Wasserfall über die Wangen liefen. Sie sprang von ihrem Stuhl auf. Ich reagierte schnell und bekam ihren Arm zu fassen. „Lijana", flehte ich sie an. „Lass mich! Lasst mich einfach beide! Ich will euch nicht mehr sehen! Ich hasse euch", schrie sie uns wie ein kleines bockiges Kind an. Sie riss sich los und rannte schluchzend aus der Küche. Ich brauchte einen Moment um das alles zu verarbeiten, bevor ich dann entschlossen aufsprang und ihr hinterherlaufen wollte. Doch ich hörte bereits ihre Zimmertür knallen und ließ mich erschöpft auf der untersten Treppenstufe nieder. Wieso können wir nicht einmal in Ruhe Abendessen ohne dass einer wutentbrannt abhaute? Wieso müssen wir uns ständig streiten? Wieso muss das alles so kompliziert sein? Ich hatte mir das alles viel einfacher vorgestellt. Doch Lijana war alles andere als einfach! Verzweifelt vergrub ich mein Kopf unter meinen Händen und musste erstmal tief durchatmen. Habe ich einen Fehler gemacht. Ich hörte Schritte und auch Magnus ließ sich neben mich auf die Treppenstufe fallen. „Sorry, ich hätte was sagen müssen", entschuldigte er sich. „Es war nicht deine Schuld. Ich hätte nicht gleich komplett dagegen sein dürfen, aber ich hab einfach zu sehr Angst, dass sie wieder verletzt wird", äußerte ich meine Ängste. „Jetzt such die Schuld nicht wieder bei dir", redete mein jüngerer Bruder auf mich ein. „Ich hätte aber", begann ich doch Magnus unterbrach mich. „Hör auf, so kommen wir auch nicht weiter. Sie hätte ja mal davor mit uns reden können, bevor sie irgendeinen Termin ausgemacht. Sie muss auch lernen, dass sie nicht alles bekommt was sie will", meinte Magnus, doch auch in seiner Stimme hörte ich, dass er an sich zweifelte. „Und was machen wir jetzt'?", fragte ich ratlos. „Warten bis sie sich wieder beruhigt", antwortete Magnus achselzuckend. Auch wenn ich wusste, dass Magnus Recht hatte, ich wollte jetzt nicht einfach nichts tun. Lijana liegt heulend oben in ihrem Zimmer, weil ich ihre jegliche Hoffnung zerstört habe. „Heute ist einfach ein scheiß Tag", kam es von ihm. Ich konnte ihm nur zustimmen. Heute war nicht wirklich unser Tag. Zusammen räumten wir den Tisch ab, stellten die übrigen Frikadellen in den Kühlschrank und das Geschirr in den Geschirrspüler. Danach ließ ich mich erschöpft aufs Sofa fallen und schaltete den Fernseher an. Ich brauchte jetzt einfach Ablenkung. Magnus setzte sich gedankenverloren neben mich.  Einige Minuten lang schwiegen wir uns an. Mittlerweile hatte er sein Handy herausgeholt und tippte auf diesem herum. „Du Magnus?", begann ich. Ich wollte nicht nochmal Streit anfangen, aber ich wollte ihn nochmal auf die Sache mit Franz ansprechen. „Ja", antwortete dieser und schaute von seinem Handy auf. Ich wollte gerade eine Frage stellen, dann unterbrach er mich. „Bevor du weiter wegen Franz fragst. Wir haben uns im Teamhotel bei der WM getroffen und er kommt übrigens nächstes Wochenende vorbei", berichtete er. Ich war erleichtert, dass er es mir wenigstens gesagt hatte, ohne dass ich es ihm aus der Nase hätte ziehen musste. Ok, ich weiß zwar immer noch nicht, was ich davon halten soll, aber ich kannte ihn auch nicht und wenn Magnus sich mit ihm gut verstand, dann bin ich der letzte der ihm da verbieten würde. Außerdem ist er alt genug so etwas selbst zu entscheiden. „Ok", antwortete ich. Ich hoffte, dass er diesen leichten skeptischen Unterton nicht rausgehört hatte. „Gut, ich geh dann schlafen, ich bin müde", meinte dieser. Ich nickte und wünschte ihm auch eine gute Nacht. Ich hoffte einfach, dass er dann auch wirklich schlafen gehen würde. Ich breitete mich auf dem Fernseher auf und lauschte so nebenbei dem Fernseher, bis ich dann schließlich auch einschlief.

Hoffe das Kapitel hat euch gefallen 🥰❤️😍! Noch mehr Ärger im Hause Landin😂👌. So es ist Freitag also kann ich jetzt updaten😂🤦🏼‍♀️. Ich sollte mal schlafen gehen😂🤦🏼‍♀️👌. Aber egal😂🤪. Wir haben Monopoly gespielt und wer ist als erstes Bankrott gegangen? Hehe Ich😂🤪. Ich mag das Spiel nicht, weil ich immer als erstes Bankrott gehe, weil ich einfach kein Glück habe😂🤦🏼‍♀️. Und die Schlossallee, hat es heute nicht gut mit mir gemeint 😂🤦🏼‍♀️. Zweimal 2000€ Miete zahlen und dann war's vorbei😂🤦🏼‍♀️.
So ich hoffe, dass morgen wieder besseres Wetter ist, auch wenn ich dann wieder früh raus mus🤯😫. Heute haben wir genau zwei Abfahrten gemacht, weil nur zwei Lifte offen hatten, weil es so gestürmt hat😂🙈 und dann haben sich natürlich an den Liften Schlagen gebildet, sodass wir keine Lust mehr hatten😂👌.

So ich hab heute noch eine Frage für euch:
Und zwar, wenn ihr einen Spieler was fragen könntet, egal welchen, ihr dürft aber nur einen nehmen.... wen würdet ihr was fragen wollen und was😂🤦🏼‍♀️. storytime1904  du weißt auf was ich anspiele😂🤦🏼‍♀️.....
Ich will Lukas unbedingt fragen, wie er es schafft, dass seine Haare nach dem Spiel genauso aussehen wie davor?😂🙈 Ich frag mich immer wie das geht. Wie ist sowas möglich? Meine Theorie war mal, dass er 10 Tonnen Haarspray verwendet und dann die anderen fast eine Gasvergiftung bekommen😂🤦🏼‍♀️. We geht das? Diese Frage verfolgt mich.... ich muss ihn das jetzt unbedingt mal fragen😂🙈. Ich teile euch dann gerne die Antwort mit😂😉.

Und mit dem Titel mein ich nicht euch 😂❤️
So ich muss jetzt wirklich schlafen 😂❤️. Gute Nacht😂❤️!

Until I met youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt