Niklas:
„Ich laufe auf die Haustüre zu und möchte gerade meinen Haustürschlüssel aus meiner Hosentasche ziehen, doch stelle fest, dass ich diesen Zuhause vergessen hatte. Ich wollte gerade die Klingel drücken, dann hörte ich auf einmal einen lauten Hilfeschrei aus dem Haus. Sofort fahre ich erschrocken zusammen. Mit pochendem Herz eile ich in den Garten, weil ich mich vergewissern will, wer dort gerade geschrien hatte. Als ich mich dem Terrassenfenster nähere, ertönte erneut ein Schrei. Wieder zucke ich erschrocken zusammen und nähere mich dem Fenster. Vorsichtig wage ich einen Blick durch das große Fenster. Was ich sehe lässt einen eiskalten Schauer mir über den Rücken laufen. Magnus lag zusammengekauert auf dem Sofa saß. Über ihm lehnte Franz, der auf Magnus einschlug bis dieser aufhörte zu schreien. Magnus lag schluchzend und hilflos auf dem Sofa, während Franzs Hände langsam unter sein T-Shirt wanderten und Magnus um sich schlug und versuchte sich zu befreien. Doch Franz drückte ihn auf das Sofa zurück und schlug erneut zu bis Magnus sich ergab. Es zerbrach mir das Herz ihn so zu sehen. Ich muss ihm helfen. Aber nur wie? Sollte ich klingeln? Würde er ihn dann gehen lassen? Nein, nicht das er ihm dann noch was viel Schlimmeres antut. Angewidert musste ich mit ansehen, wie Franzs Hand langsam an Magnus Hosenbund wanderte. Ich muss mich beeilen. Ich muss ihm helfen, bevor er ihn vor meinen Augen missbraucht. Ich muss Magnus helfen. Hilfesuchend schaute ich mich nach etwas um, mit dem ich die Fensterscheibe einschlagen könnte. Doch ich wurde nicht fündig. Auf einmal spürte ich wie sich ein Seil um meine Hände band und mich fesselte. Ich saß in der Falle! Ich werde Magnus nicht retten können. Aus dem Haus vernahm ich lautes Schluchzend und Schreien. Doch ich konnte ihm nicht helfen. Ich musste mit ansehen, wie sich Franz an meinem kleinen Bruder vergriff und ich ihm nicht helfen konnte. Zusammengekauert und völlig verängstigt lag er da. Schluchzend brach ich in Tränen aus. Es drehte mir den Magen um. Mir wurde übel. Ich spürte den Drang mich übergeben zu müssen, während tiefe Schuldgefühle mich plagten. Und Magnus? Der musste sich hilflos den Machenschaften von Franz aufopfern. Und ich! Ich war an allem Schuld".Schweißgebadet wachte ich auf und brauchte erstmal einen Moment um mich zu orientieren. Ich fand mich in unserem Hotelzimmer wieder, welches ich mir mit Andi teilte, der tief und fest schlief. Ich zitterte immer noch am ganzen Körper. Der Traum fühlte sich so realistisch an, dass ich mir nicht sicher war, ob das wirklich nur ein Traum gewesen ist, oder Wirklichkeit. Ängstlich knipste ich das Licht an und warf einen Blick auf die Uhr. 4 Uhr! Eindeutig noch zu früh um aufzustehen, doch ich wusste nicht, ob ich es nochmal schaffen werde ein Auge zu zumachen. Der Schock saß mir noch zu tief in den Knochen. Immer noch hörte ich Magnus um Hilfe schreien, doch ich konnte ihm nicht helfen. Ich hatte noch nie zuvor solche Angst um Magnus gehabt. Und er ist an allem Schuld. Franz Semper. Ich wusste von Anfang an, dass ich ihm nicht trauen konnte. Wie kann sich Magnus nur auf ihn einlassen? Ich merkte, dass ich mich gerade wieder im Traum befand. Wie Magnus dort zusammengekauert auf diesem Sofa saß und Franz auf den wehrlosen Magnus eingeschlagen hatte, damit er endlich Ruhe gibt. Doch das schlimmste war als er sich dann an Magnus vergriffen hatte und Magnus schluchzend unter ihm lag und niemand ihm helfen konnte. Ich fühlte wieder dieses tiefe Schuldgefühl, welches sich in meiner Brust ausbreitete. Ich hätte besser auf ihn aufpassen müssen, dann wäre das alles nie passiert. Erschrocken zuckte ich wieder aus dieser Phase zwischen Traum und Wirklichkeit hoch. Ein eiskalter Schauer rollte mir über den Rücken. Mit weit aufgerissenen Augen und zitterndem Körper saß ich in meinem Hotelbett und wusste nicht so Recht, was ich jetzt machen sollte. „Niklas?", kam ein verschlafenes Brummen von meinem Zimmernachbar, der sich müde in seinem Bett räkelte. Doch ich fahr nicht in der Lage zu sprechen. Der Albtraum, die ganzen Bilder waren immer noch so präsent, als würden sie gerade direkt vor meinen Augen geschehen. Ich spürte wie sich Andis schützender Arm um mich legte. „Niklas?", versuchte erneut meine Aufmerksamkeit zu bekommen. Doch ich brachte nur ein krächzendes „Magnus", hervor, bevor ich schluchzend in Tränen ausbrach. Die tränen rollten mir über die Wange und tropften vor mir auf die Bettdecke und hinterließen dort langsam einen See. Andi tröstende Hand rieb vorsichtig über meinen Rücken und das Zittern wurde langsam weniger. Trotzdem sah ich die Bilder immer noch vor mir. Sie waren zwar mittlerweile verschwommen, doch ich konnte sie genau entziffern. „Niklas, was ist los?", versuchte Andi irgendwelche verwertbaren Informationen aus mir herauszubekommen. Doch ich brachte nicht mehr als: „Magnus.... Franz.....er ist an allem Schuld", heraus. Das Fragezeichen auf Andis Kopf wurde immer größer. „Hattest du einen Albtraum?", fragte Andi weiter. Ich nickte stumm. „Er ist schuld, dass Magnus", versuchte ich es erneut ihm zu erzählen, was im Traum vorgefallen war. Doch immer wenn ich wieder daran denken musste, begann ich am ganzen Körper zu zittern. Auch Andi bereitete mein jetziger Zustand Sorge. Ich hatte schon einige Albträume gehabt, aber der hier war wirklich einer der schlimmsten Sorte. „Es ist nur ein Albtraum", drang Andis beruhigende Stimme in meinen Kopf ein. Doch ich wollte es nicht wahrhaben, dass es ein Albtraum war. Wieso sollte ich so etwas träumen, wenn das nicht eine Bedeutung hätte? Ist das eine Warnung? Muss ich mir Sorgen um Magnus machen? Oder machte er sich nur lustig über mich, weil ich so misstrauisch war und Magnus immer beschützen wollte? „Wir sollten wieder schlafen", hörte ich Andis Stimme, der laut gähnte. Vermutlich hatte er Recht. „Komm leg dich hin und versuch nochmal zu schlafen", schlug Andi vor. Seufzend ließ ich mich wieder in mein Kopfkissen sinken. Andi legte sich wieder in sein Bett. Kurz darauf hörte ich ihn wieder schnarchen. Doch ich! Ich bekam kein Auge mehr zu.
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Until I met you
FanfictionSchicksal- vielleicht war es Schicksal, oder sie war einfach zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort? Diese Frage hat sich die 16-Jährige Lijana seit dem Unfall vor einem Jahr, der ihr ganzes Leben auf den Haufen geworfen hat, häufig gestellt. Doch...