23: Ein kleiner Zwischenfall

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Magnus:
„Ich geh dann mal", riss mich Franz Stimme aus den Gedanken. Ich schaute flehend in seine Augen. Mein Herz schrie danach, dass er nicht gehen sollte. Es gab noch so viele Dinge zu klären. Zum Beispiel, ob er mich wirklich küssen wollte? Er kann jetzt einfach nicht gehen. Seine blauen Augen schauten zu mir auf und ich spürte dieses Ziehen in meinem Herzen. Was macht er bloß mit mir? Ich erkenne mich selbst nicht mehr wieder! Aber er hatte Recht, wir sollten beide jetzt mal schlafen gehen. Ich nickte seufzend. Franz umarmte mich nochmal kurz, bevor er dann kurz verlegen in Runes Richtung lächelte, bevor er sich dann umdrehte und in der Dunkelheit verschwand. Sehnsüchtig sah ich ihm hinterher. Wieso musste der Abend so schnell vorbei sein? „Ich geh dann mal schlafen, was du machst musst du wissen", vernahm ich Runes Stimme, der sich umdrehte und auf den Hoteleingang zusteuerte. „Warte", rief ich ihm hinterher und beeilte mich, um zu ihm aufzuschließen. Rune verlangsamte seinen Schritt und schaute mich fragend an. „Kannst du mich bitte nicht verpfeifen", flehte ich ihn an. Ich spürte, dass Rune nicht gerade begeistert von meinem nächtlichen Ausflug ist. „Du weißt schon, dass Alfred die Bettruhe nicht vorschreibt um uns zu ärgern? Er will dafür Sorgen, dass wir für das morgige Spiel fit sind", hielt mir Rune einen Vortrag. Ich wusste zwar, dass er Recht hatte, aber ich musste Franz einfach sehen. Wieso versteht das keiner? „Ich weiß", gab ich beschämt von mir, während wir die Treppen nach oben zu unserem Flur liefen. „Was sollte das eigentlich? Seid ihr zusammen oder was?", konfrontierte mich Rune. Er war vor der Glastür, die zu unserem Stockwerk führt stehen geblieben und verschränkte seine Hände vor der Brust. Gerade erinnerte er mich irgendwie an meinen großen Bruder, wenn er mich mal wieder zur Rede stellte. Ich spürte der Druck der auf mir lastete. Mein Herz begann wieder zu rasen, während ich nervös mit meinen feuchten Händen spielten. Ich wusste ja selbst nicht mal, was das mit uns genau ist. „Nein... sind wir nicht", stammelte ich nicht gerade überzeugend. Rune zog die linke Augenbraue nach oben, als würde er sagen wollen, was genau heißt das jetzt. „Ach egal! Dann verrat es eben den anderen", ich spürte wie meine Fassade zu bröckeln schien. „Ich hatte nicht vor dich zu verpfeifen, ich wollte nur wissen wieso du dich mit in der Nacht mit Franz triffst und dann so ein großes Geheimnis drum machst", antwortete Rune. Ich atmete erleichtert auf. Wenn Niklas das erfahren würde, wäre ich so gut wie tot. „Naja, es geht mich auch nicht an. Musst du selbst wissen, ob du dir das leisten kannst. Wir sollten jetzt auf jeden Fall beide schlafen gehen", meinte Rune und wollte bereits die Glastür öffnen. Doch ich würde gerne noch was wissen. Wieso war er noch wach? Was hatte er da draußen gemacht? Rune drehte sich um und schaute abwartend zu mir auf. „Was hast du da draußen eigentlich gemacht?", erkundigte ich mich. Ich spürte wie mein Selbstvertrauen wieder stärker wurde. „Disse hat mich angerufen", antwortete Rune und öffnete die Tür. Disse und Rune? Wieso ruft Disse Rune mitten in der Nacht an? Bevor ich weitere Fragen stellen konnte, verabschiedete sich Rune ins Bett. Und nun stand ich da alleine auf dem dunklen Hotelflur und musste das alles erstmal begreifen. Ich hatte mich wirklich aus dem Hotel geschlichen, um mich mit Franz zu treffen. Ich bereute es keineswegs. Ich hatte lange nicht mehr so einen schönen Abend gehabt wie gerade eben mit Franz. Auf meinen Lippen bildete sich ein breites Lächeln, als ich mich daran erinnert als wir beide neben einander im Gras gelegen haben. Ich konnte es immer noch wirklich fassen. Das alles fühlte sich surreal. Ich würde ja gerne Rune fragen, ob er mich kneifen kann, doch dieser war bereits auf seinem Zimmer verschwunden. Ich ließ meinen Blick durch den leeren Flur schweifen. Er wirkte wie ausgestorben. Ich spürte wie mich langsam die Müdigkeit überwältigte. Ich konnte mir das Gähnen nicht mehr verkneifen und meine Augenlider schwer wurden. Ich schleife mich verschlafen rüber zu dem Zimmer, welches ich mir mit Niclas teilte. Fix und fertig ließ ich mich auf mein Bett fallen. Niclas neben mir schlief immer noch tief und fest. Immerhin hatte er mein Verschwinden nicht bemerkt, dachte ich zumindest. Ich streifte mit meine Kleidung von Körper bevor ich mich in meine Decke kuschelte. Ich wollte gerade mein Handy auf das Schränkchen neben dem Bett legen, da leuchtete mein Handy auf:

Until I met youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt