Lion:
Abgehetzt lief ich orientierungslos durch die riesengroße Halle und wusste nicht so Recht, wohin ich jetzt gehen sollte. Das Spiel war bereits vorbei, weil ich erst etwas später als erwartet aus dem Revier weggekommen bin und anschließend im Stau stand. Es war ein Wunder, dass mich die Security Leute noch reingelassen haben, aber mit einem Polizeiausweis kann man sich zu so ziemlich allem Zutritt verschaffen. Etwas frech grinste ich und lief zu unserem Block. B stand auf der Karte! Doch als ich an diesem Block ankam, war niemand dort mehr zu sehen, aber was hatte ich erwartet. Ich schaute mich suchend um und entdeckte unten auf dem Feld eine vertraute Person. Filip! Mein Herz begann zu klopfen. Er stand dort mit Julia seiner Ex Frau und seinen beiden Kindern und unterhielt sich mit ihr. Er hatte nicht gesagt, dass die drei auch kommen werden. Ich fand recht schnell einen Weg nach unten zum Spielfeld. Am Ende kletterte ich einfach über eine Absperrung und lief dann zielstrebig auf die beiden zu. „Onkel Lion", kreischte Luis, Filips Sohn begeistert und kam auf mich zugeraunt, sodass auch Filip mich bemerkte und mich anlächelte. Mit Luis auf dem Arm lief ich auf die beiden zu und umarmte erst Julia als Begrüßung, bevor ich dann zu Filip ging. „Sorry hab es nicht früher geschafft", entschuldigte ich mich und drückte ihm kurz meine Lippen auf, bevor mir auffiel, dass es jetzt nicht gerade die beste Idee gewesen ist, wenn wir unsere Beziehung geheim halten wollten. Aber zum Glück war die Presse bereits weg. „Kein Problem, Arbeit geht vor", lachte er, während seine Tochter sich quengelnd an ihn klammerte, weil sie etwas Ball spielen wollte. Und im Nu war dann auch Luis bei den beiden und rannten diesen hinterher. Schmunzelnd beobachtete ich Filip. Er war ein großartiger Vater. „Und wie geht es dir?", erkundigte sich Julia. „Gut etwas viel zu tun zur Zeit auf den Revier, aber ja was sein muss, muss sein", lachte ich und erkundigte mich wie es ihr ging. Sie wohnte aktuell bei ihren Eltern und hatte wieder einen Ganztagesjob, während ihre Mutter sich um die beiden kümmerte. Immer wieder spürte ich die Schuldgefühle, dass ich ihre Familie zum Teil zerstört habe. Doch Julia war kein einziges Mal deswegen auf mich sauer gewesen. Sie akzeptierte das mit Filip und mir einfach. Sie hatte mir schon oft gesagt, mich würde keine Schuld treffen, es war Filips Entscheidung und solange wir beide zusammen glücklich sind, war es auch die Richtige. „Gewonnen", strahlte Lilli, Filips Tochter, weil sie an ihrem Vater den Ball vorbeigeworfen hat. „Die Kleine wird wie ihr Vater", lachte ich und Julia nickte. „Handballverrückt von Kopf bis Fuß! Luis kickt lieber noch", stimmte sie mir zu. Zufrieden beobachteten wir wie Filip seine Tochter nun übers Spielfeld jagte während Luis hinter ihnen herlief und „Papa ich will auch", jammerte. Man spürte wie sehr er die Minuten mit seinen Kindern genoss. Wenn er eins von seinem alten Leben vermisste, dann seine Kinder. Ich sah am Seitenrand noch einen Ball liegen und spielten diesen Luis zu. „Dann ich spiel eben mit Onkel Lion", beschloss der Kleine und passte mir den Ball mit dem Fuß zurück. Immerhin Fußball beim Werfen war ich eine Niete. Julia setzte sich auf die Bank und beobachtete wie wir die beiden kleinen müde spielten. Irgendwann kam dann Alfred und rief Filip zu sich. „Wir müssen zurück", erklärte er ihm. „Ich komm gleich", meinte Filip. Nachdem er sich von seinen Kindern und Julia verabschiedet hatte, griff er nach meiner Hand und zog mich mit in den Kabinengang, wo seine Spieler bereits frischgeduscht und fertig zum Bus liefen. Ich wartete vor der Kabine, während Filip dort drinnen verschwand und mit Alfred was besprach. „Du bist also Lion?", fragte auf einmal eine tiefe Stimme und ein großer durchtrainierter Mann stand vor mir und lächelte freundlich. Ich nickte. Ihn kannte ich noch nicht. „Ein guten Geschmack hat Filip", meinte dieser. „Jetzt komm du Quatschkopf", forderte ihn Rune auf und boxte ihm in die Seite. „Du warst das letzte mal nicht da", wunderte ich mich. „Er ist ja auch eigentlich nicht mehr Teil der Mannschaft sucht bei uns aber immer wieder Asyl", lachte Filip und legte seinen Arm um mich, während die anderen Richtung Bus verschwanden. „Musst du nicht los?", wunderte ich mich. „Nein ich fahr mit dir mit, kommt ja aufs selbe an", grinste Filip und drückte mir seine Lippen auf. Wie sehr ich ihn einfach liebte. Hand in Hand liefen wir dann zum Parkplatz und fuhren zusammen zum Mannschaftshotel.
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Until I met you
FanfictionSchicksal- vielleicht war es Schicksal, oder sie war einfach zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort? Diese Frage hat sich die 16-Jährige Lijana seit dem Unfall vor einem Jahr, der ihr ganzes Leben auf den Haufen geworfen hat, häufig gestellt. Doch...