Franz:
Verschlafen blinzelte ich den Sonnenstrahlen entgegen, die durch die Ritzen des Rolladens drängten. Da es eindeutig zu hell war, drehte ich meinen Kopf weg und vergrub diesen murrend im Kopfkissen. Es war eindeutig zu früh für mich. Auf einmal spürte ich wie sich das Bett neben mir bewegte. Erneut linste ich durch meine müden Augenlider. Und mir strahlten diese strahlend blauen Augen entgegen. Automatisch bildete sich ein Lächeln auf meinen Lippen. Es war zwar verschlafen, aber immerhin ein Lächeln. Auch Magnus streckte sich müde neben mir. Seine Motivation war genau dieselbe wie meine. Ja nicht zu viel bewegen. Obwohl diese Lippen! Ich könnten ihnen einfach nicht wiedersehen. Grinsend beugte ich mich zu Magnus hinüber und legte vorsichtig meine Lippen auf seine. Sofort wurde mein gesamter Körper von einem Kribbeln durchströmt und jede einzelne Faser meines Körpers kribbelte. Ich hatte dieses Gefühl so sehr vermisst und ich wollte es auch nie mehr loswerden. Gierig drang meine Zunge in seinen Mund ein und Magnus entfuhr ein leichtes Stöhnen. Mittlerweile hatte ich es sogar geschafft mich zu ihm rüber zu rollen. Ich lag direkt auf ihn und konnte seinen Körper direkt unter mir spüren. Während ich in den Kuss hineingrinste, ließ ich meine Finger über seinen schlanken Oberkörper gleiten. Ich hatte dieses Gefühl so vermisst. Ich spürte wie er unter mir immer nervöser wurde und immer mehr meinen Liebkosungen zum Opfer fiel. Ich genoss dieses Gefühl ihn zappeln zu lassen. Meine Lippen waren wenige Zentimeter von seinen Lippen entfernt und er schrie danach, dass ich sie endlich wieder mit seinen umschließe. Ich musste mich echt zusammenreißen nicht gierig über ihn herzufallen. Wir wollten es langsam angehen! Und dieses Mal spielten wir von vorne herein mit offenen Karten! Niklas wusste von uns, so wie ich es Philipp erzählt hatte. Der Rest konnte vorerst noch warten. Wir wollten nichts überstürzen. Einfach schauen was alles so auf uns zu kommt. Ich war so angetan von Magnus, dass wir beide komplett die Zeit vergaßen. Das ich eigentlich noch einen sehr wichtigen Termin hatte, spielt für mich in diesem Moment keine Rolle. Gerade gab es nur Magnus und mich. Und unsere Wolke, auf welcher wir zusammen im siebten Himmel schwebten. Ich war so verknallt in den Dänen. Ich spürte einfach, dass es richtig war. Ich kann es gar nicht in Worte fassen wie froh ich bin, ihn endlich wieder zu haben. „Du", grinste ich in den Kuss hinein und pikste ihm leicht in die Seite, woraufhin er leise losquiekte. Empört schaute er mich an. „Ich hab dich so vermisst", hauchte ich gegen seine Lippen, bevor ich diese wieder über seine gleiten ließ und dieses Gefühl einfach genoss. Wir waren so von all den Gefühlen benebelt, dass wir alles um uns herum ausblendeten und somit auch nicht das Klopfen der Tür wahrnahmen. Erst als Magnus großer Bruder sich laut räuspernd in der Tür stand, fuhren wir beide erschrocken auseinander. Nur lagen wir beide etwas zu weit an der Bettkante und keine zwei Sekunden später lagen wir beide lachend wie ein Sandwich auf dem Fußboden. „Kannst du nicht anklopfen?", fragte Magnus seinen Bruder genervt. „Hab ich doch", verteidigte sich dieser und hatte alle Mühe ernst zu bleiben. Aber es war auch verdammt schwer, es muss verdammt komisch aussehen, wie Magnus halb weinend vor Lachen auf mir lag und auch ich mich vor Lachen krümmte. „Ich wollte euch nur mitteilen, dass Magnus in einer Stunde los zum Training muss und ich schätze, dass du irgendwann auch los musst, sonst verpasst du noch die Abfahrt", entschuldigte sich Niklas für seine Unterbrechung. „Ach nö", jammerte Magnus enttäuscht, während mir auf einmal wieder der Termin in den Kopf schoss. „Wie viel Uhr ist?", fragte ich panisch Niklas, der erschreckenderweise mit einem halb zehn antwortete. „Fuck", fluchte ich. Um zehn hatte ich das Gespräch mit Filip, Viktor und Alfred!Wenn ich da zu spät komme, bin ich geliefert. „Ich muss los", wand ich mich an Magnus, der mich enttäuscht anschaute und sich von mir rollte. Während ich mein Zeug von Boden zusammensammelte, schaute mich Magnus fragend an. „Wann fahrst du denn los?", wollte er wissen und seine Stimme klang etwas enttäuscht. Auch mir viel es schwer ihn wieder verlassen zu müssen, auch wenn es je nach dem wie die Gespräche laufen werden nur für kurze Zeit sein wird. Ich hatte bereits länger mit dem Gedanken gespielt nach Kiel zu wechseln, vor allem als ich Magnus kennengelernt hatte. Als mich dann Kiel wegen des Ausfalls von Markos Vujin angeschrieben haben, damit Steffen und Harald auf Halb Rechts etwas Entlastung bekommen, war mein Entschluss bereits so gut wie fest gewesen. Doch dann kam die Sache mit Magnus dazwischen. Die Trennung. Vor einer Woche hat mich dann Filip erneut angeschrieben und angefragt, ob ich Interesse hätte vielleicht doch wechseln zu wollen. Während ich mich gerade anzog, hatte Niklas mittlerweile das Zimmer wieder verlassen, nachdem er Magnus noch daran erinnert hatte, dass dieser sich langsam auch mal fertig machen könnte. Doch Magnus schmollte weiter auf seinem Bett, während ich mir hektisch mein Shirt überstreifte. "Ich will nicht das du gehst", kam es enttäuscht von Magnus. Wie gerne würde ich ihm sagen, dass es vielleicht nur für ein kurzen Zeitraum ist, bis er mich die ganze Zeit hat. Aber ich wollte ihm keine falschen Hoffnungen machen. Bis jetzt stand nichts fest nur, dass ich zu einem Gespräch eingeladen wurde. "Es ist ja nicht lange bis Nationalmannschaftspause ist", versuchte ich ihn aufzumuntern. Magnus nickte nur und schaute mich mit seinen enttäuschten Augen an, die mir das Herz zerbrachen. Es fiel mir auch verdammt schwer ihn erstmal hier zurückzulassen, aber ich hoffte einfach ihn so schnell wie möglich wiederzusehen. "Ich muss, die anderen warten", erklärte ich ihm. Mir fiel es schwer ihn indirekt anlügen zu müssen, aber es war besser so. Seufzend erhob sich Magnus von seinem Bett und folgte mir nach unten zur Haustür. Ich verabschiedete mich noch kurz von Niklas und bedankte mich, dass er sich Mühe gab mich besser kennenzulernen. Ich werde ihn nicht nochmal enttäuschen. Ich werde Magnus nie wieder verletzen. Dann hieß es Abschied nehmen. Seufzend zog ich Magnus in meine Arme und verlor mich in seinen wunderschönen Augen. Gedankenverloren strich ich mit meinem Finger über seine Wange. "Ich liebe dich", hauchte ich, bevor ich meine Lippen nochmal mit seinen umschloss und alles in mich aufzog. Auch wenn ich am liebsten noch etwas die Zeit ausgenutzt hätte, ich musste jetzt wirklich los. Ich löste mich mit einem Stechen in der Brust von ihm. "Du rufst an?", flehte er mich an. "Ja mach ich", zwinkerte ich ihm zu. Dann legte ich meine Lippen ein letztes Mal auf seine bevor ich dann die Haustür öffnete und die Straße hinunterlief. Ich hatte echt Glück, dass an der Bushaltestelle gerade ein Bus hielt, der laut Busfahrer nach Altenholz fährt und in der Nähe des neuen Trainingszentrum des THW Kiels hielt. Ich hoffte einfach nur, dass ich nachher nicht Magnus über den Weg laufe. Gute fünf Minuten später stieg ich dann um Punkt zehn aus dem Bus aus. Ich war zu spät. Ich sprintete die Straße hinauf, wo ich bereits das Trainingszentrum erkennen konnte. Meine Augen begann zu Staunen. Hier würde ich vielleicht in wenigen Wochen trainieren. Vor dem Trainingszentrum standen bereits, Filip, Viktor, Alfred, mein Berater Alex und Karsten Günther. der Geschäftsführer des DHFK Leipzigs. Meine Mitspieler wusste. bereits von den Gesprächen. Ich wollte von vorne herein mit offenen Karten spielen. Natürlich waren sie nicht gerade begeistert, konnten aber meine Argumente nachvollziehen. "Sorry für die Verspätung ich hab verschlafen", entschuldigte ich mich und fuhr mir nervös durchs Haar. "Philipp hat gesagt, du wärst spazieren gewesen", wunderte sich unser Geschäftsführer verwirrt. "Ich meinte... ich hab die Zeit vergessen", stammelte ich etwas verlegen. Alfred und Viktor schauten etwas verwirrt und auch mein Berater hatte ein großes Fragezeichen über dem Kopf. Nur Filip lächelte leicht vor sich hin. Ahnte er etwas? Wusste er Bescheid? Ich muss auf alle beteiligten einen komplett inkompetenten Eindruck machen. Dieses Gespräch wird über meine Zukunft entscheiden und ich tanze hier wie der letzte Depp an. Vielleicht hätte ich doch nicht mit zum Magnus kommen sollen, aber ich konnte gestern einfach nicht widerstehen. "Naja, wie dem auch sei! Ich hab nicht lange Zeit", meinte Alfred und machte eine Bewegung Richtung Tür. Wir folgten ihn nach drinnen in die Geschäftsstelle und als wir alle zusammen an dem großen Tisch saßen nahm das Ganze nun seine Seriosität ein. "Also wir haben angefragt, das Franz mit sofortiger Wirkung zum THW Kiel wechseln möchte, damit wir den Ausfall von Marko kompensieren können und Harald und Steffen etwas Entlastung bekommen", begann Viktor, "Franz Leistung in den letzten Monaten hat uns überzeugt außerdem würden wir ihn gerne weiterentwickeln und als Nachfolger für Steffen hocharbeiten." Sein Blick wand sich mir zu. Sie wollten mich also wirklich haben? Heute morgen hätte ich vermutlich keine Sekunde gezweifelt, doch jetzt kam bei mir Zweifel hoch. War es das was ich wollte? Wäre es so gut, wenn Magnus und ich in einem Team spielen würden. Natürlich wir könnten uns die ganze Zeit sehen und müssten keine Fernbeziehung führen. Außerdem wären die Trainingsbedingungen hier deutlich besser und ich würde internationale Erfahrung sammeln können. Aber war ich hier überhaupt willkommen? Bisher waren die anderen nicht gerade gut auf mich zu sprechen. Während sich die anderen über das Geschäftliche unterhielten, wovon ich hauptsächlich nur Bahnhof verstand schwirrten mir tausend Fragen im Kopf herum. Ich wusste nicht was ich machen sollte. Was würde Magnus wollen? Ich sah wieder seinen enttäuschten Blick. Ich will ihn nicht immer wieder verlassen müssen und dann in diese traurigen Augen schauen müssen. Auf Dauer würde es mir das Herz zerreißen. "Franz?", riss mich die Stimme von unserem Geschäftsführer aus den Gedanken. Erschrocken zuckte ich zusammen und schaute diesen fragend an. "Was ist heute nur mit dir los?", raunte mir mein Berater zu. "Was ist deine Einstellung zu der Sache?", wurde nun ich mit einbezogen. "Sie können sich auch in Ruhe zu zweit besprechen", bot Filip mir und meinem Berater an. "Ich denke ich möchte wechseln", sagte ich nicht gerade überzeugend. "Willst du oder bist du dir nich sicher?", hackte Alex ein. Jetzt saß ich in der Zwickmühle! Ich könnten ihnen ja schlecht sagen, dass ich zweifelte, weil die anderen nich gerade gut auf mich zu sprechen sind, weil ich mit Magnus zusammen bin und ihn bereits einmal verletzt habe. Ich spürte die teils verwirrten und teils auffordernden Blicke auf mir. Sie wollten nun eine Antwort. "Franz wir würden dich zwar gerne halten, aber auf Dauer ist uns klar, dass du irgendwann zu einem international spielenden Verein wechseln wirst. Hier hättest du die optimalen Voraussetzungen, wenn du irgendwann groß raus kommen willst", mischte sich Karsten ein. "Ich weiß! Wie sieht es mit meinen Spielanteilen aus?", erkundigte ich mich schließlich, um noch etwas Zeit zu gewinnen. Ich hasste solche Entscheidungen! "Naja ich sage es mal so, wie es nun mal üblich ist. Wir müssen dich erstmal in unsere Spielzüge einarbeiten, aber wir würden dich nicht holen, wenn wir deine Hilfe nicht brauchen würden. Wir haben noch zwei Final Fours vor uns, wo wir innerhalb von zwei Tagen zwei Spiele zu absolvieren haben. Außerdem haben wir noch einige Spiele in der Bundesliga vor uns. Du wirst genug Zeit bekommen, um dich zeigen zu können", antwortete Alfred optimistisch. Gibt es eine bessere Lösung? Aber will ich aus Leipzig weg? Bin ich bereit dafür? Was werden meine Eltern sagen, wenn ich nicht mehr jeden Freitag zum Familienessen komme? Werden sie es verstehen können? Was sagen die Fans in Leipzig? Werden sie mich hassen! Sollte ich vielleicht bis Ende der Saison warten? "Was hindert dich daran?", fragte mich Alex, "ein besseres Angebot kannst du so schnell nicht bekommen." "Aber mitten in der Saison. Ich will nicht, dass mich die Leute in Leipzig hassen", warf ich ein und alle nickte nachdenklich. "Sie werden es verstehen. Es ist ihnen allen klar, dass du irgendwann gehen wirst", meinte Karsten, "wir haben nicht die Möglichkeit dich aufzuhalten." "Und ihr habt nicht Magnus", seufzte ich leise, auch wenn mich alle verwirrt anschauten. "Also?", Alfred hob fragend die Augenbraue. "Ich wechsle, aber ich möchte noch einmal in Leipzig spielen und mich von ihnen verabschieden können", stellte ich als Bedingung. "Wir spielen ja am Samstag Zuhause gegen Melsungen", meinte Karsten. "Gut dann stehst du ab nächste Woche bei uns unter Vertrag erstmal für diese und nächste Saison", kam es zufrieden von Viktor. Dann hieß es Hände schütteln und alle waren zufrieden. Ich konnte es immer noch nicht wirklich glauben. "THW Kiel, Rekordmeister! Mein neuer Verein!" Es hörte sich verdammt gut an! "Dann sehen wir uns Montag", sagte Alfred zum Abschied und zwinkerte mir zu. Ich verabschiedete mich mit einem zufriedenen Lächeln und verließ dann mit Karsten und Alex die Geschäftsstelle. Zum Glück begegneten wir draußen keinen THW Spielern, denen ich meine Anwesenheit erklären hätte müssen. Es reicht, wenn sie es ab Sonntag alle wissen. "Das mit der Presse regeln wir dann, wenn wir wieder in Leipzig sind", merkte Karsten an. Dann verabschiedete ich mich von Alex und zusammen mit Karsten fuhr ich zurück zum Hotel, wo alle schon bereit für die Abfahrt zurück nach Leipzig waren.So ich lade schnell das Kapitel hoch. Waren gerade Wasserski fahren und ich habe versagt😂🙈🤯, aber vielleicht machen wir es die Woche nochmal vielleicht klappt es ja dann🥰👌! So sind jetzt gleich am Campingplatz euch noch einen schönen Tag🥰👌!
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Until I met you
FanfictionSchicksal- vielleicht war es Schicksal, oder sie war einfach zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort? Diese Frage hat sich die 16-Jährige Lijana seit dem Unfall vor einem Jahr, der ihr ganzes Leben auf den Haufen geworfen hat, häufig gestellt. Doch...