Lijana:
Ein ziehender Schmerz in meinem Bauch ließ mich aus dem Schlaf hochfahren und ich brauchte erstmal einen Moment um realisieren wo ich mich befand. Während ich verschlafen mein Blick durch Gislis Schlafzimmer wandern ließ, fiel mir sofort der gestrige Abend wieder ein und ich musste einfach schmunzeln. Wenn Niklas das gestern mitbekommen hätte, hätte Gisli wohl auf der Stelle auf den Mond geschossen, damit er ja nicht mehr in die Nähe von mir kommt. Bei dem Gedanke musste ich irgendwie lautloslachen und merkte jedoch schnell, dass Lachen nicht gerade das Angenehmste war. Erneut zog sich ein stechender Schmerz durch meinen Bauch und das erste was mir in den Sinn kam war: Hab ich meine Tage? Stöhnend setzte ich mich auf und drehte mich kurz nochmal um, und musste schmunzeln, als ich Gisli zusammengerollt im Bett liegen saß. Seine blonden Haare standen in alle möglichen Richtungen ab und ich hatte einen perfekten Ausblick auf seinen durchtrainierten Oberkörper und musste echt aufpassen, dass mir der Sabber nicht aus dem Mund lief. Dann fischte ich meine Wäsche vom Fußboden und schlüpfte in meine Prothese und tapste verschlafen erstmal ins Badezimmer um kurz darauf festzustellen, dass ich doch nicht meine Tage hatte, aber der Schmerz hatte zum Glück auch nachgelassen, weswegen ich mir weiter keine Gedanken deswegen machte. Nachdem ich mich im Bad frisch gemacht hatte und festgestellt habe, dass ich vergessen habe mir ein frisches T-shirt einzupacken, entschied ich mich Gislis Schrank etwas zu durchwühlen. Während ich einen Adidas Pulli gefunden hatte, der an mir aussah wie ein Nachthemd machte sich mein knurrender Magen bemerkbar und ich entschied Frühstück zu machen. Während ich Gislis Küche nach Zutaten für einen Pfannkuchenteig durchsuchte, weil ich gerade einfach Hunger auf Pancakes hatte, hörte ich aus dem Schlafzimmer Gislis Stimme, der nach mir rief. "Ich bin in der Küche", erklärte ich ihm und holte die Pfanne aus einer der Schubladen, nachdem ich gefühlt erstmal alle möglichen Schubladen geöffnet hatte und nicht fündig geworden war. Mittlerweile hatte ich dann jedoch die Zutaten zusammen und begann gerade den Pfannkuchenteig zusammen zu rühren, als ein vollkommen verschlafener Gisli in die Küche tapste und neugierig seine Arme um meinen Oberkörper schlang und mir einen Kuss in den Nacken hauchte. "Guten Morgen", flüsterte er und ich ließ den Teig kurz Teig sein und drehte mich zu ihm um und legte meine Lippen genüsslich auf seine. Der gestrige Abend war so wunderschön gewesen. "Gestern Abend war schön", hauchte ich zwischen zwei Küssen und Gisli schmunzelte. Ich löste mich wieder von ihm und rührte weiter den Pfannkuchenteig zusammen, während Gisli sich erstmal einen Kaffee machte. "Willst du auch?", fragte er mich doch ich schüttelte angewidert den Kopf. Wenn ich eins hasste, dann Kaffee. Ich spürte Gislis prüfenden Blick auf mir, während ich etwas Fett in die Pfanne gab und nachdem diese warm war, etwas Teig in die Pfanne gab und wartete, bis dieser langsam trocknete. "Du hast Schmerzen?", fragte er mich daraufhin besorgt und ich runzelte verwirrt die Stirn. Woher wusste er das? Eigentlich spürte ich es gar nicht mehr. "Ein bisschen", antwortete ich und drehte den Pfannenkuchen um, "aber gerade hab ich nur Hunger", erklärte ich ihm. Mein Hunger war schlimmer als der Schmerz. "Das ist normal", lachte Gisli daraufhin und trank einen Schluck Kaffee, während ich die Pfanne vom Herd nahm. "Was wird das?", fragte mich Gisli, während ich ausholen wollte und den Pfannkuchen zu fangen. "Hast du noch nie Pancakes gefloppt?", fragte ich ihn fassungslos und Gisli schüttelte verwirrt den Kopf. Daraufhin wollte ich ihm zeigen, wie es funktioniert, doch wie immer, wenn man was vormachen will, scheitert man. Und so klatschte der Pfannenkuchen nicht in die Pfanne sondern landete vor mir auf dem Fußboden. Gisli prustete daraufhin los und auch ich ließ mich lachend auf den Boden sinken und betrachte meine Meisterleistung. Nachdem ich den Boden gewischt hatte und einen neuen Pfannkuchen gemacht hatte, wollte es Gisli probieren. "Pass auf deine Schulter auf", erinnerte ich ihn. ich wollte gerade überlegen, ob er es schaffen wird oder nicht, da segelte der Pfannenkuchen über Gislis Kopf hinweg gegen die Fensterscheibe. Sein Blick war so genial, dass ich mich nur vor Lachen krampfte. "Du sollst ihn nach oben und nicht nach hinten schleudern", verbesserte ich ihn kopfschüttelnd. Daraufhin wollte ich nochmal mein Glück versuchen, doch scheiterte an meinem Lachflash, woraufhin ich es lieber ließ, weil ich noch Pancakes essen wollte und nicht weiterhin welche vom Boden aufkratzen. Nachdem wir dann Pancakes zum Frühstück gegessen hatten verbrachten wir den Tag zusammen auf dem Sofa und gegen Abend machten wir uns dann fertig, weil wir gegen 18 Uhr bei Magnus und Franz zum Grillen eingeladen waren, die heute eine Einweihungsparty für ihre Wohnung schmissen zum Abschluss der Saison. Die Meisterschaft hatte leider die SG Flensburg Handewitt für sich entschieden, aber die Jungs hatten eine gute Saison gespielt und konnten stolz auf sich sein. Kurz vor 18 saß ich dann neben Gisli im Auto und amüsierte mich über seine Isländische Navigationsansage.
DU LIEST GERADE
Until I met you
FanfictionSchicksal- vielleicht war es Schicksal, oder sie war einfach zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort? Diese Frage hat sich die 16-Jährige Lijana seit dem Unfall vor einem Jahr, der ihr ganzes Leben auf den Haufen geworfen hat, häufig gestellt. Doch...