94: Was ist mit Franz los?

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Franz:
Nach dem Training musste ich mich beeilen und ich hatte bereits geduscht und meine Sachen zusammengepackt, da saßen die meisten noch in der Kabine rum und unterhielten sich, so wie auch Magnus, der sich gerade mit Rune unterhielt. „Ich muss dann los", teilte ich ihm mit und legte meine Hand auf seine Schulter, sodass er sich zu mir umdrehte. „Soll ich wirklich nicht mitkommen?", fragte er und ich versicherte ihm, dass ich das auch alleine schaffen werde. „Außerdem wolltest du doch noch zum Friseur", zog ich ihn grinsend auf und wuschelte ihm durch seinen Lockenkopf, den ich eigentlich so liebte. Aber Magnus regte sich seit Tagen darüber auf, dass sie wieder zu lang geworden sind. „Stimmt könnte ich echt mal machen", grinste Magnus, bevor er sich mir bettelnd seine Lippen entgegenstreckte. Grinsend drückte ich ihm nochmal kurz meine Lippen auf, obwohl das kurz für die anderen bereits wieder etwas zu lange war. „Ihr könnt auch keine Sekunde die Finger von einander nehmen", kommentierte Steffen das Ganze grinsend, woraufhin Magnus ihn mit seinem verschwitzten Shirt abwarf und ich mich kopfschüttelnd von den anderen verabschiedete und dann den Gang entlang zum Parkplatz lief. Magnus und ich waren heute morgen extra mit meinem Auto gefahren, sodass ich nach dem Training gleich zu dem Besichtigungstermin für die Wohnung konnte und er mit Niklas zurückfahren konnte. Wobei ich nicht ganz die Wahrheit gesagt hatte. Magnus dachte ich würde mir nochmal eine andere Wohnung anschauen, in Wirklichkeit hatte mich bereits entschieden und fuhr bereits zum Abschluss des Kaufvertrags. Magnus kannte die Wohnung bereits und ihm hatte sie so gefallen, dass ich mich entschieden hatte sie nun einfach zu kaufen, weil der Preis wirklich gerechtfertigt war. Außerdem wollte ich ihn irgendwie damit überraschen. Ich brauchte nur noch einen genauen Plan, wann und wo ich ihn fragen sollte, ob wir zusammenziehen wollen. Anfangs hatte ich noch nicht mit dem Gedanken gespielt, aber als Niklas vor ein zwei Tagen morgens am Frühstück erzählt hatte, dass seine Frau nun ein Jobangebote aus Kiel hat und vermutlich im Sommer nach Kiel ziehen wird, kam mir die Idee, dass ich Magnus fragen könnte, ob wir zusammenziehen. Irgendwie hatte ich Angst, dass es vielleicht noch etwas zu früh wäre, aber irgendwie wollte ich nicht mehr länger warten. Aus Niklas Wohnung wär ich so oder so demnächst ausgezogen, wieso sollte ich dann nicht Magnus fragen, ob er mitkommen will. Ich konnte nur absolut nicht einschätzen, ob er ja sagen würde. Nachdem ich mich dann durch den Stadtverkehr gekämpft hatte, kam ich endlich an der Wohnung an, wo der Makler bereits auf mich wartete. Erschrocken schaute ich auf die Uhr. War ich zu spät? Doch ich stellte erleichtert fest, dass ich genau pünktlich war. Ich stellte mein Auto neben den Porsche von dem Makler und hatte echt Angst, in das teure Ding eine Schramme zu fahren. Doch zum Glück lief alles nach Plan und der Porsche blieb heil. Ich fuhr mir nochmal prüfend durchs Haar, bevor ich mit klopfendem Herz und feuchten Händen ausstieg und auf den Makler zulief. Ich war nervös. Es würde meine erste eigene Wohnung sein. In Leipzig hatte ich zusammen mit zwei Kumpeln in einer WG gewohnt, bisher hatte ich bei Niklas und Magnus Asyl gehabt und nun würde ich meine erste eigeneWohnung kaufen. Die kleine Doppelhaushälfte lag auf einer kleinen Anhöhe etwas außerhalb von Kiel gelegen bei Altenholz und hatte einen kleinen Garten von welchem man direkt auf die Förde schauen konnte. Das war es gewesen was Magnus am meisten gefallen hat. Das man vom Schlafzimmer aus direkt auf die Förde schaute. Es war irgendwie unwirklich, dass diese Wohnung noch leer war und vor allem für diesen Preis. Ok, es war ein älteres Gebäude, das renoviert wurde, aber trotzdem. Es war einfach perfekt für Magnus und mich. Ich stellte mir bereits vor, wie wir morgens mit Blick auf die Förde aufwachen. Ein schöner Gedanke. Der Makler lächelte mir freundlich zu und grüßte mich mit einem typischen Mion. Ich grüßte ihn freundlich zurück und nahm seine Hand kurz entgegen, bevor er vorschlug, dass wir nach drinnen gehen. Die Wohnung hatte zwei Stockwerke: Unten war ein kleiner Flur bevor es gleich ins Wohnesszimmer überging. Links neben der Tür führte eine Treppe nach oben, wo es ein Badezimmer und ein großes Schlafzimmer gab und ein kleinen bisher noch leerstehenden Raum, den man zur Not noch zu einem Gästezimmer umfunktionieren könnte. Ein angenehme Geruch kam mir entgegen als ich meine zukünftige Wohnung betrat. Wir liefen zusammen durch das Wohnzimmer zu dem großen Esstisch und nahmen dort Platz. Anschließend legte er mir den Kaufvertrag vor und wir klärten nochmal die wichtigsten Dinge ab. Dann drückte er mir seinen Kugelschreiber entgegen und ich setze meine Unterschrift auf den Vertrag, bevor er auch seine Einwilligung per Unterschrift gab und mir zufrieden den Vertrag in die Hand drückte. Ich hatte Zeit bis nächste Woche das Geld zu überweisen, aber ich würde es gleich im Anschluss machen, bevor ich es vergesse. Dann folgte noch ein Handschlag und der Makler machte sich aus dem Staub, nachdem er mir noch die Schlüssel überreicht hatte. Und nun saß ich hier in meiner neuen Wohnung und konnte es immer noch nicht fassen, dass ich das soeben getan hatte. Ich hatte meine erste Wohnung gekauft.

Until I met youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt