52: Ein gebrochenes Herz und tiefe Verzweiflung

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Niklas:
„Magnus", genervt und verzweifelt klopfte ich gegen Magnus verschlossene Zimmertüre. Erneut bekam ich keine Antwort. „Wir müssen ins Training", verzweifelt hämmerte ich auf Magnus Zimmertüre ein und hoffte ihn irgendwie endlich aus seinem Zimmer zu bekommen. Es waren mittlerweile drei Tage vergangen, seit ich Magnus knutschend mit Franz in der Umkleidekabine erwischt hatte. Noch immer zog sich mein Magen zusammen, wenn ich daran denke, wie die beiden da standen. Das Bild wurde ich einfach nicht mehr los. Es verfolgte mich bis in meine Träume. Seit diesem Abend hatte Magnus kein einziges Wort mehr mit mir gesprochen. Er hatte drei Tage lang sein Zimmer nicht verlassen. Er war weder zum Essen erschienen noch mit ins Training gekommen. Bisher konnte ich Alfred noch vorspielen, dass Magnus sich den Magen verdorben hatte, doch langsam spürte ich, dass er und die anderen Verdacht schöpften, dass das nicht ganz der Wahrheit entsprach. Ich war komplett verzweifelt. Ich ließ mich an seiner Tür hinunterrutschen bis ich kurz darauf auf dem Boden saß und mir verzweifelt durch die Haare fuhr. Wie bekomme ich ihn da bloß raus? Ich hatte nicht mal ein Lebenszeichen von ihm. Was wenn er gar nicht mehr in seinem Zimmer saß? Nicht einmal Lijana hatte es geschafft ihn da rauszubringen. Es machte sie fertig Magnus so am Boden zerstört zu sehen. Das Leuchten, welches die letzten Tage wieder in ihren Augen gewesen ist, war wieder erloschen. Heute Morgen musste ich sie überreden wenigstens eine Banane zum Frühstück zu essen. Ich hatte das Gefühl mal wieder versagt zu haben. Mittlerweile war ich mir gar nicht mehr so sicher, nicht die falsche Entscheidung getroffen zu haben. Vielleicht hätte ich nicht so reagieren dürfen. Vielleicht hätte ich nicht von Anfang an Vorurteile haben sollen. Vielleicht hätte ich den beiden eine Chance geben sollen. Was wenn Magnus Franz wirklich liebte? Was wenn ich Schuld daran war, dass er nun Liebeskummer hat. Aber wieso hätte Franz Schluss gemacht, wenn er ihn wirklich lieben würde. Immer tiefer drangen die Schuldgefühle in mich ein. Ich fühlte mich auf einmal so schlecht. Hatte ich womöglich einen großen Fehler gemacht. Ich spürte wie mir die Tränen fast in die Augen stiegen. Wie konnte ich Magnus nur helfen? Es machte mich krank ihn so am Boden zerstört zu sehen. Ich machte mir echt Sorgen um ihn. Er hatte seit Tagen nichts gegessen. Ich konnte einfach nicht mehr. Das ganze macht mich fertig. Die beiden, das Training langsam wächst mir einfach alles über den Kopf heraus. Was ist aus den alten Zeit geworden, wo wir uns jedes noch so kleine Geheimnis anvertraut haben. Über alle Dinge sprechen konnten. Wo wir wie Pech und Schwefel gewesen sind. Wo sind diese Zeiten? Ich dachte, es könnte wieder wie früher werden, wenn er zu mir nach Kiel kommt. Doch irgendwie haben wir uns verändert. Er hatte sich verändert. Wir haben uns irgendwie voneinander entfernt. „Magnus Lijana macht sich echt Sorgen um dich. Ich kann verstehen, wenn du sauer auf mich bist und nicht mit mir reden willst, dann rede aber wenigstens mit ihr", flehte ich ihn an. Wieder keine Antwort! Ich wusste nicht mehr weiter. Ich glaube ich muss demnächst die anderen einweihen. So kann es nicht weitergehen. Wir brauchen ihn. Er braucht uns. Lijana braucht ihn. Ich möchte meinen alten Bruder wieder zurück. Mein Blick fiel auf meine Uhr. Was schon halb? Mist! Ich bin viel zu spät dran. „Magnus wir kommen zu spät! Die anderen machen sich Sorgen um dich", ich konnte einfach nicht mehr ruhig bleiben. „Ihr hasst mich doch eh alle", fauchte Magnus durch die Tür. Erleichtert atmete ich auf. Er lebte. Bevor ich etwas Weiteres erwähnen konnte, dröhnte auf einmal laute Musik durch die Tür. „Magnus", schrie ich verzweifelt. Doch ich sah ein, dass es keinen Sinn mehr hatte. Da ich eh bereits viel zu spät dran war, nahm ich seufzend meine Tasche und machte mich auf dem Weg zum Training. Hätte ich gewusst, was Magnus sich antuen wird, hätte ich ihn niemals alleine gelassen.

Magnus:
Zusammengekauert liege ich in meinem Bett, auf welchem sich in den letzten Tagen ein Berg an Taschentüchern angesammelt hatte. Ich hörte die Wohnungstür zufallen, gefolgt von den Motorgeräuschen von Niklas Auto, was mir verriet, dass er nun auf dem Weg zum Training war. Ein bedrückendes Gefühl breitete sich in meiner Brust aus. Ich fühlte mich schlecht, die anderen so im Stich zu lassen. Doch ich wollten ihnen in meinem jetzigen Zustand nicht unter die Augen treten. Außerdem wäre ich ihnen eh keine große Hilfe, weil ich mich absolut nicht aufs Spiel konzentrieren könnte. Immer wieder hallten die Worte von Filip in meinem Kopf: „Und wenn du jemand zum reden brauchst du musst mich nur anrufen und ich komme ok?" Ich hatte bereits oft mit dem Gedanken gespielt ihn anrufen zu wollen. Doch wozu? Er würde mir auch nicht Franz zurückbringen können. Niemand konnte das! Franz war weg: Für immer! Es war bereits eine kleine Sensation, dass ich es fünf Minuten ausgehalten hatte ohne zu weinen. Doch sobald ich wieder an Franz denken musste, konnte ich die Tränen einfach nicht mehr zurückhalten. Nach und nach rollten mir Tränen über die Wange und tropften auf das Kopfkissen auf welchem ich lag. Ein stechender Schmerz bohrte sich wieder tief in meine Brust, an der Stelle wo mein Herz saß. Es fühlte sich an als würde Franz seine Finger in meine Brust rammen, mein Herz herausreißen und unachtsam auf diesem herumtrampeln. Ich musste mir einen schmerzhaften Aufschrei unterdrücken. Schmerzverzerrt krümmte ich mich in meinem Bett, während mir die Tränen weiterhin unaufhaltsam über die Wange rollten. Ich hatte gehofft der Schmerz würde nachlassen, doch er wurde jeden Tag einfach schlimmer. Je mehr mir bewusst wurde, dass ich Franz für immer verloren hatte desto schlimmer wurde der Schmerz. Immer wieder hörte ich seine Stimme im Hinterkopf: „Ich liebe dich wirklich und genau aus diesem Grund mache ich das auch wenn es mir nicht leicht fällt, aber dein Bruder hat Recht! Es ist zu gefährlich, wenn das jemand erfährt, dann sind wir geleifert. Wir sollten das lieber beenden!" Ich spürte wie sich wieder die Wut in meinem Bauch ansammelte. Er hat gesagt er würde mich lieben. Aber wieso tut er mir das an, wenn er mich lieben würde. Ich konnte ihn einfach nicht verstehen. Er hat mir nicht mal eine Chance gegeben, was dagegen zu sagen. Es wäre mir egal gewesen, wenn wir geliefert gewesen wären. Dann hätte ich meine Handballkarriere eben an den Nagel gehängt. Na und? Aber ich wäre glücklich gewesen. Wir hätten zusammen glücklich werden können. Und was macht er? Er lässt mich hier alleine in meiner Trauer versinken. Ich schluchzte laut auf. Es fühlte sich so schrecklich an. Ich wollte ihn vergessen. Ich wollte ihn hassen, dafür was er mir angetan hat. Aber ich konnte nicht. Ich liebte ihn einfach! Aber das schien keiner zu verstehen! Nicht mal er! Wieso hatte er mich verlassen? War ihm seine scheiß Karriere wichtiger als ich? Es wusste jetzt eh mittlerweile alle. Alle wussten, dass ich schwul bin. Weil Niklas seine scheiß verdammte Klappe nicht halten konnte. Alle machten sich über mich lustig. Ich wollte hier einfach nicht mehr raus. Hier drinnen hatte ich wenigstens meine Ruhe und konnte alleine in meiner Trauer versinken und hoffen, dass mich irgendwann jemand aus diesem scheiß Leben erlöst. Ich wollte so nicht mehr leben. Der Schmerz wurde jeden Tag schlimmer. Es war so unerträglich. Ich zitterte am ganzen Körper, während ich leise vor mich hin schluchzte. Bisher hatte ich immer nur aus Hörensagen mitbekommen, wie grauenvoll Liebeskummer war. Zuvor hatte ich es immer als nicht schlimm empfunden. Ich hab mich immer darüber lustig gemacht. Ich konnte nicht verstehen, wieso man sich so runtermachen lässt. Und jetzt? Jetzt war ich einer von ihnen! Jetzt bekam ich das ganze am eigenen Leib mit! Nun liege ich genauso erbärmlich wie sie in meinem Bett und wünschte mir nicht mehr leben zu müssen. Es machte mich krank mich so zu sehen. Ich verabscheue mich selbst zu tiefst. Mit zittrigen Händen griff ich nach meinem Handy das seit drei Tagen ungerührt auf meinem Nachttischchen lag. Mehrmals war ich kurz davor gewesen es wutentbrannt gegen die Wand zu werfen. Wofür brauchte ich es noch? Von Franz konnte ich keine Nachrichten mehr erwarten! Er hatte das mit uns beendet. Ich wollte eigentlich nur schauen, wie viel Uhr es ist. Doch als dann mein Hintergrund aufleuchtete, zog sich meine Brust krampfhaft wieder zusammen. Erneut schossen mir die Tränen aus den Augen und ich schluchzte laut auf. Mit verschwommenem Blick betrachtete ich das Bild. Wir hatten es an dem Tag wo wir uns das erste Mal geküsst hatten unten an der Förde gemacht. An dem Tag an welchem wir zusammengekommen sind. Hätte ich damals gewusst, in welches Loch mich das ganze ziehen wird, hätte ich mich niemals auf ihn eingelassen. Er hatte mich gnadenlos ausgenutzt. Er ist rücksichtlos auf meinen Gefühle rumgetrampelt. Hatte ich ihm jemals etwas bedeutet? War das: „Ich liebe dich ernstgemeint? Ich zweifelte alles an. Ihn, unsere Freundschaft und letztlich unsere Beziehung? Und trotzdem wurde ich daraus einfach nicht schlauer. Doch am meisten war ich wütend auf mich selbst, dass ich so blind gewesen bin. Und dann war da wieder das Gefühl gescheitert zu sein. Immer wieder musste ich an meine mittlerweile zahlreichen missglückten Versuche eine Beziehung zu führen zu denken. War ich wirklich so schrecklich, dass es niemand mit mir aushielt. Hätte mich Franz überhaupt verdient gehabt? Ich fühlte mich wie ein Versager. Ich machte alles falsch. Lijana hatte mich immer ihr Vorbild genannt. Doch sie sollte mich nicht als Vorbild nehmen. Niklas sollte ihr Vorbild sein. Er hatte in seinem Leben alles richtig gemacht und war im Gegensatz zu mir kein Versager! Laut schluchzte ich wieder auf. Ich zitterte am ganzen Körper während sich ein unerträglicher Schmerz durch meinen ganzen Körper zog ich wollte dieses Bild nicht mehr sehen. Die ganzen Erinnerungen. Die letzten Tage hatte ich mich noch unter Kontrolle gehabt. Hatte den Schmerz in mich hineingefressen. Wollte mir nichts anmerken lassen. Doch jetzt war der Kragen geplatzt. Ich wollte diesen Schmerz loswerden. Diese Erinnerungen. Entschlossen holte ich auf und donnerte das Handy mit voller Wucht gegen die gegenüberliegende Wand. Es tat einen lauten Schlag und das Handy zersprang in tausend Einzelteile, die wild über meinen Fußboden verstreut herumlagen. Doch der Schmerz wurde ließ nicht nach. Ich wollte den Schmerz loswerden. Doch ich konnte ihn einfach nicht abschütteln. Er war ein lästiger Parasit. Ich wusste mir einfach nicht mehr anders zu helfen. Mit wackeligen Beinen hievte ich mich aus dem Bett und hangelte mich an der Wand entlang rüber ins Badezimmer. Ich fühlte mich so kraftlos. Dem Schmerz hilflos ausgesetzt. Mein Körper hatte nicht die Kraft sich gegen den Schmerz zu wehren. Ich wusste selbst nicht was mich in diesem Augenblick dazu getrieben hatte den Badschrank zu öffnen. Doch dann lag diese Packung Rasierklingen direkt vor meinen Augen. Bisher hatte ich noch nie mit diesem Gedanken gespielt. Doch in diesem Augenblick fühlte ich mich so hilflos. Ich wusste nicht mehr weiter. Ich wusste mir nicht anders mehr zu helfen. Ich hatte es schon so oft in Filmen gesehen. Vielleicht würde es mir ja auch helfen. Es war wenigstens ein Versuch wert. Mit zittrigen Fingern nahm ich eine Klinge aus der Verpackung. Sie war unbenutzt. Also kein wenig abgenutzt. Ich ließ mich am Badewannenrand hinuntergleiten bis ich schluchzend auf dem Boden saß. Mit zittrigem Arm hielt ich die Rasierklinge in der rechten Hand und machte mir den linken Unterarm frei. Es war ein Versuch wert. Auch wenn ich Angst davor hatte. Ich musste es einfach versuchen. Ich kniff die Augen zusammen setzte die Klinge an und ritzte mir einen ersten Kratzer in meine Haut. Blut quoll aus der Wunde. Erneut durchfuhr ein Schmerz meinen Körper. Doch er war erträglicher. Er ließ den alten Schmerz für einen kurzen Moment verschwinden. Ich wusste mir einfach nicht mehr anders zu helfen. Ein weiteres Mal setzte ich an und diesmal wurde der Kratzer größer als der erste. Es fühlte sich befreiend an. Aus zwei wurden drei. Und irgendwann konnte ich nicht mehr aufhören und kurze Zeit später war mein Arm blutverschmiert und mit tiefen Kratzern versehen. Erschrocken betrachtete ich mein Werk. Ich hatte mich selbst verunstalte. Wie weit war ich gesunken. Das kurzzeitige Gefühl der Besserung war wieder verschwunden und im Nachhinein fühlte ich mich noch erbärmlicher als zuvor. Ich wollte aufstehen, doch ich fühlte mich zu schwach. Ich spürte wie ich immer schwächer wurde. Ich wollte mich erneut versuchen auf die Beine zu stemmen, doch dann sagte meine Kraft vollkommen dahin. Mir wurde schwindelig und kurze Zeit später drehte sich dann alles. Was passiert mit mir? Dann wurde alles schwarz.

Hoffe ich konnte die Gefühle etwas rüberbringen🤪👌. Magnus ist am Boden zerstört🥴🤯. Und ich hab es gestern Abend nach der Mittagsschule komplett verpennt wegen Latein lernen😂🥰🤪. Ich hoffe ihr verzeiht mir, ich werde nun wieder öfters updaten, weil ich die Story langsam zu Ende bringen möchte🥰👌🤪 und ich bereits einiges vorgeschrieben habe. Mir fehlen noch 15 Kapitel wenn ich mich nich täusche😂🥰🤪👌. Also lasst euch überraschen wie es weitergeht: Bald lade ich auch zwei Beschreibungen für neue Storyideen hoch, über die ihr dann abstimmen könnt, was ihr eher lesen möchtet😂🥰👌🤪. Denke es wird Samstag oder so kommen😂🥰🙈🤪👌!

Frag für heute: Habt ihr noch Klausuren in diesem Schuljahr??
Ich drei : Montag Latein, Dienstag Sporttheorie  und Woche drauf Freitag noch Chemie dann bin ich auch durch 😂🥰👌🤪.

Until I met youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt