55: Hungerstreik und Kuss

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Niklas:
Nach einer halben Stunden verabschiedete sich Dr. Branddecker wieder und sagte uns, dass wir die Infusion einfach durchlaufen lassen sollen. Wir bedankten uns, dass er sich die Zeit genommen hatte, obwohl er in der Klinik genug zu tun hatte. Nachdem er verschwunden war, ging ich wieder nach oben in mein Zimmer, wo Magnus immer noch auf meinem Bett saß und sich weigerte etwas zu essen. „Magnus jetzt sei nicht so stur", kam es genervt von Filip und auch ich war mit meinen Nerven mittlerweile echt am Ende. „Ein Löffel", flehte ich ihn an, doch Magnus schüttelte den Kopf. „Ich hab kein Hunger", krächzte er. Er treibt mich noch in den Wahnsinn. Wie kann man bitte so stur sein? „Magnus Franz würde auch nicht wollen, dass du dich so hängen lässt", versuchte Filip nun eine andere Variante, in der Hoffnung sie würde Früchte tragen. Doch Pustekuchen! Daraufhin rollten Magnus wieder Tränen über die Wange. Er zog seine Beine an seinen Körper und schluchzte leise vor sich hin. Ich warf Filip einen ratlosen Blick zu. Dieser hatte sich mittlerweile neben Magnus aufs Bett gesetzt, während ich am Türrahmen lehnte. Mittlerweile hatten wir die Suppe aufgegeben, die mittlerweile eh schon kalt war. Nun hielt er ihm einen Apfel hin und versuchte, dass er wenigstens den anrühren würde. Doch Magnus ignoriert das gekonnt.
„Wir können uns nur vorstellen wie du dich fühlst Magnus, aber das was du getan hast, ist keine Lösung!", durchdringend schaute Filip Magnus an und deutete auf seinen Unterarm.
Bis jetzt konnte ich das gut verdrängen, dass Magnus wirklich so verzweifelt war und sich selbst verletzt hatte. Doch auf einmal realisierte ich das ganze. Ich war gescheitert auf ihn aufzupassen. Ich hatte versagt!
Warum ist es soweit gekommen? Was hatte ich falsch gemacht?!
„Wir möchten dir helfen! Wir wollen dich nicht in eine  Anstalt schicken, falls du das denkst. Wir wollen dich bei uns haben!" Filip hatte recht genau so war es, aber langsam verlor ich die Geduld, klar ging es Magnus schlecht und er brauchte uns aber warum setzte er seine Gesundheit so aufs Spiel?!
Willst du unbedingt sterben?", fragte ich ihn vorwurfsvoll. „Hast du dir schon einmal Gedanken gemacht, dass Lijana mit dir leidet", ich wusste einfach keine andere Wahl, als ihn mit Vorwürfen auf sein falsches Verhalten aufmerksam zu machen. „Wo ist sie?", fragte er daraufhin ängstlich. Erst jetzt fiel mir auf, dass sie immer noch nicht wieder von der Schule zurück war. Mein Blick wanderte auf meine Uhr. Es war bereits 16 Uhr! Wo steckt sie? Sie hatte vor einer halben Stunde Schule aus und war immer noch nicht zurückgekehrt. „Ihr beide macht mich noch wahnsinnig", schrie ich aufgebracht und verließ das Zimmer und holte mein Handy aus der Tasche. Ich hoffte, sie hätte mir etwas geschrieben, dass es länger dauert. Doch keine neue Nachricht. Seufzend wählte ich ihre Nummer und hoffte sie würde rangehen. Doch kurz darauf ertönte der Anrufbeantworter. Langsam machte sich ein mulmiges Gefühl in meinem Bauch breit. Ich machte mir echt Sorgen um sie. Was könnte vorgefallen sein? Würde sie wieder gehänselt. Nervös lief ich zurück auf mein Zimmer, wo Filip weiterhin auf Magnus einredete. „Wir sind dir nicht böse! Wir können verstehen, dass das ganze zur Zeit nicht einfach für dich ist, aber du musst was essen. Wir machen uns echt Sorgen um dich", redete er auf meinen kleinen Bruder ein. Ich war so froh, dass Filip hier war. Denn gerade war ich absolut nicht in der Lage mich voll und ganz auf Magnus zu konzentrieren, weil da immer noch diese Ungewissheit war, wo Lijana bloß steckte. Langsam machte ich mir echt Sorgen und malte mir die schlimmsten Szenarien aus. Wenn ihr auch noch was zugestoßen ist, dann könnte ich es mir niemals verzeihen. Ich fühlte mich wie ein Versager. Ich hatte eine Aufgabe gehabt: Auf meine Geschwister aufzupassen. Und woran war ich gescheitert? Genau daran!

Gisli:
Gelangweilt lag ich auf dem Sofa und startete erwartungsvoll auf den Chatverlauf von Arna und mir. Sie hatte die Nachricht zwar gelesen, genau wie die fünf anderen zuvor. Doch geantwortet hatte sie bisher noch nicht. Ich war kurz davor mein Handy wütend wegzuwerfen, da begann dieses aufeinmal zu vibrieren. Vor Schreck ist es mir aus der Hand gefallen und auf meinen Zeh gefallen. Lachend über meine eigene Dummheit hob ich es auf und hoffte es würde Arna sein, die sich endlich wieder mit mir versöhnen wollte. Doch auf meinem Display stand Lijana! Verwundert hob ich ab und meldete mich. Ich hörte nur ihr "Hi Gisli", und wusste; dass etwa so gar nicht in Ordnung war. Sofort breitete sich ein mulmiges Gefühl gefolgt von Fragen in mir aus. Was ist passiert? "Lijana was ich passiert?", fragte ich besorgt und zitterte am ganzen Körper. "Kann ich zu dir kommen?", fragte sie mich und ich hörte, dass sie geweint haben muss. Im Hintergrund hörte man die Wellen gegen die Förde peitschen. Ich vermutete sie war unten am Wasser. "Ja, du know wo du hin musst?", fragte ich sie besorgt. Sie bejahte und legte mit einem Bis gleich auf. Verwundert schaute auf mein Smartphone. Was war passiert! Irgendwas sagte mir, dass da irgendwas nicht stimmt. Knappe zehn Minuten verstrichen bis es endlich an der Tür klingelte. Die letzten Minuten war ich in meiner Wohnung auf und ab getigert und hatte fieberhaft überlegt, was vorgefallen sein könnte. Bisher war ich auf keine sinnvolle Variante gekommen. Es dauerte keine zwei Sekunde, bis ich zur Tür geeilt war und diese aufriss. Vor der Tür stand Lijana mit roten geschwollenen Augen. Sie war in Sportklamotten bekleidet. Ihr Anblick versetzte mir einen schmerzhaften Stich ins Herz. Was war vorgefallen? Wieso hatte sie geweint? „Komm rein", ließ ich sie eintreten und sie ging wortlos an mir vorbei in die Wohnung und zog ihre Schuhe aus. Für einen Moment lang herrschte seltsame Stille, bevor wir dann gleichzeitig etwas sagen wollten. Reflexartig stoppten wir beide und schauten den anderen auffordernd an. Die Situation war etwas angespannt. Ich gab ihr ein Zeichen, dass sie beginnen sollte, woraufhin sie anfing zu schluchzen. Langsam rollte ihr Tränen über die Wange und ich zog sie wortlos in meinen Arm und ließ meine Hand tröstend über ihren Rücken wandern. Sie schlang ihre Arme um mich und vergrub schluchzend ihren Kopf gegen meine Brust. Ein leichtes Kribbeln durchfuhr meinen Körper. Normalerweise spürte ich sowas immer nur, wenn Arna in meiner Nähe war. Doch auf einmal wimmelte es in meinem ganzen Körper von diesem sonst so einzigartigen Gefühl. Was ist auf einmal mit mir los? Für einen Moment lang war ich etwas abwesend gewesen, weil ich mich mit der Frage beschäftigte, warum sich ein Kribbeln in meinem Bauch ausbreitet, wenn ich Lijana in meine Arme zog. Ich wurde einfach nicht schlau daraus. Doch Lijana leises Schluchzen holte mich dann wieder in die Realität zurück. Noch immer standen mir festumschlossen im Flur, während ich gedankenverlorene meine Finger durch die lockigen Haare wandern ließ. Es fühlte sich irgendwie so schön an, wie ihre Haare sich um meinen Finger rollten. Ich wollte gar nicht mehr aufhören. Doch mein Kopf schaltete sich wieder ein und forderte mich auf, endlich herauszufinden, was denn bloß vorgefallen ist. „Können wir uns setzen?", fragte sie mich und wischte sich die Tränen mit dem Handrücken aus dem Gesicht. Ich nickte und führte sie ins Wohnzimmer, wo wir uns nebeneinander auf die Coach fallen ließen. Lijana zog schützend ihre Beine an den Oberkörper. Diese Schutzhaltung hatte ich bereits öfters bei Magnus gesehen. Ein kurzes Lächeln huschte mir über die Lippen. Ich fand das so faszinierend wie ähnlich sich die beiden waren. Bei meinen Geschwistern und mir was das nicht so. Meine Schwester und ich hatten absolut keine Ähnlichkeiten. Mein Bruder und ich waren uns zwar schon ähnlicher, aber nicht so wie bei Magnus und Lijana. „Ich hatte gerade Sport", begann Lijana langsam zu erzählen und meine Aufmerksamkeit galt somit nun wieder ihr. Mein Arm hatte ich immer noch um sie gelegt und ich genoss ihren Körper an meinem zu spüren.
Noch bevor sie zu sprechen begann kamen die Tränen in ihr auf. Ich rückte sofort ein Stück näher an sie ran und legte meinen Arm um sie. Sie sollte sich jetzt nicht alleine fühlen. Ich wollte für sie Dasein.
Ich konnte es nicht mitansehen, wenn jemand weinte oder es ihm schlecht ging. Für sie muss es schwer gewesen sein, auch wenn ich noch nicht wusste was es war, wollte ich für sie da sein.
„Alle haben mich ausgelacht.... meine Hose ist hochgerutscht und dann....dann....hat man die Prothese gesehen" ,nun fing sie an zu schluchzen. Es dauerte zwar etwas bis ich alles verstanden habe, aber als ich es hatte, verfinsterte sich mein Gesicht! Wie konnten die nur so gemein sein?!
Keiner von ihnen kannte ihre Vorgeschichte. Da konnten sie Lijana doch nicht so runtermachen! Sowas ist einfach nicht zu entschuldigen! Sie demütigen Lijana für etwas wofür sie doch überhaupt nichts konnte!
„Wenn they do it nochmal, sagen mir das ich werde zeigen das nicht richtig!", versprach ich ihr.
Ich würde sie beschützen und das immer! Egal vor wem. Ich werde für sie da sein und sie beschützen, egal vor wem!
Auf ihrem Gesicht bildete sich endlich wieder dieses Lächeln, was ich so sehr liebte, auch wenn das eigentlich kein Witz war fand ich es toll sie wieder lachen zu sehen! Sie strahlte wenn sie wirklich glücklich war mit der Sonne um die Wette und meiner Meinung nach gewann sie!
Ihr Lachen war so einladend, wenn sie begann zu lachen musste man auch lachen. Das liebte ich so sehr an ihr und noch so viel mehr!
Zum Beispiel ihre Augen. Dieses Blau erinnerte mich ans Meer und wenn sie dann zu leuchten begannen, zogen sie mich in ihren Bann! Ich konnte in ihnen versinken so schön waren sie, auch wenn sie gleichen Augen wie Magnus und Niklas hat, sind ihre etwas besonderer!
Momentan waren ihre Augen glasig und leicht geschwollen, aus ihnen traten noch immer vereinzelte Tränen. Ich konnte nicht anders und wischte sie vorsichtig mit meinem Daumen aus ihrem Gesicht. Sie schaute beschämt zu Boden und sah dabei unglaublich süß aus!
Behutsam legte ich meine Hand unter ihr Kinn, um ihren Kopf sanft nach oben zu drücken, damit wir uns in die Augen schauen konnten.
Wieder schaute ich in die wunderschönen Augen und konnte in ihnen versinken. Sie tat es mir gleich und schaute durchdringend in meine Augen.
Mein Blick schweifte allerdings immer wieder zu ihren Lippen herunter. Die schmalen leicht rosafarbenen Lippen. Wie gerne würde ich ihre Lippen mal auf meinen spüren. Sollte ich es einfach wagen? Das jetzt ließ sie ja auch zu und es wirkte nicht so, dass sie unglücklich ist!
Langsam nährte ich mich ihrem Gesicht. Meine Augen dabei auf ihre Augen gerichtet um zu schauen, wie sie reagiert. Sie wirkte ruhig und auch zufrieden, weswegen ich die letzten Zentimeter zwischen uns überbrückte und meine Lippen auf ihre legte!

Hoffe das Kapitel hat euch gefallen😂❤️. Den unteren Teil gegen Ende hat glaub _Dajana_Bilyk_ geschrieben wenn ich es noch richtig weiß, weil es bereits gefühlt ne Ewigkeit her ist😂🥰🤪. Ich hab ja einiges vorgeschrieben und schätze ich werde im Laufe der Woche irgendwann die Story abschließen, weshalb ich versuche jetzt täglich Kapitel hochzuladen. Ich hab bereits zwei neue Story Ideen also keine Sorge, es wird wieder was von mir kommen😂❤️. Ich denke ich lade morgen mal beide Beschreibungen hoch und dann warte ich mal eure Meinung dazu ab und schau mal wie ich mich entscheide, vielleicht kommt mir auch noch was ganz neues😂❤️.

Bietigheim hat gegen Lemgo gewonnen wuhu🥰😍! Auch wenn Mimi sich gegen Ende verletzt hat🤯😭. Ich hoffe so, dass sie es noch schaffen👌. Und Balingen und Nordhorn-Lingen sind zurück in der Bundesliga😂🤪👌. Und morgen ist Kiel zuhause gegen Minden gefragt, damit wir dann weiter auf einen Ausrutscher von Flensburg gegen Berlin am Mittwoch hoffen können🥰😍! Denk ihr wir können noch von der Meisterschaft träumen?🥰😍.

Auf jeden Fall Berlin und der BHC könnten es schaffen, wenn sie einen genialen Tage erwischen. Sie spielen ja beide noch um Europa also werden sie alles geben🥰👌. Solange Kiel seine Aufgaben macht können wir es noch schaffen🥰🥰😍😍!

Until I met youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt