Magnus:
Noch immer starre ich in den Spiegel und erkenne mich nicht wieder. Der Magnus, der nun wieder vor mir stand hatte mit dem abgemagerten und kraftlosen Magnus nichts mehr zu tun, der sich um ein Haar fast das Leben genommen hätte. Seit ich mich von der Brücke gestürzt habe, sind nun fünf Tage vergangen. Und wenn ich mich nun wieder im Spiegel betrachtete, konnte ich guten Gewissens sagen, dass ich wieder auf dem richtigen Weg war. Ich spürte wieder dieses gute Gefühl, wenn ich morgens aufwachte. Ich wollte wieder anfangen. Einen Neuanfang wagen! Die Vergangenheit hinter mir lassen und mit erhobenen Hauptes nach vorne blicken. Und vor allem wollte ich wieder Handball spielen. Dieses Gefühl, wenn ich den Ball in der Hand hielt, hatte ich in den letzten Tagen so vermisst. Ich will wieder dieses Kribbeln spüren, wenn ich den Ball am Bein des Torhüter vorbeidrehe. Ich will wieder dieses Gänsehautgefühl erleben, wenn ich mit den anderen zusammen in die Kieler Sparkassen Arena einlief. Ich wollte nicht mehr der lustlose Magnus sein, der sich komplett aufgab. Mein Blick wanderte auf meinen Unterarm. Mittlerweile hatte sich auf den Kratzern eine Kruste gebildet. Doch eins stand fest. Die Narben würden bleiben. Sie würden mich immer wieder an die dunkelste Zeit in meinem Leben erinnern, die mich fast in den Tod getrieben hätte. Die Tage bei Filip und Lion haben gut getan. Es ist nicht so, dass ich bei Niklas nicht auch gut aufgehoben gewesen wäre, doch in diesem Haus steckten so viele Erinnerungen. Mittlerweile auch Erinnerungen an Franz. Ein tiefer Stich bohrte sich in meine Brust. Noch immer wenn ich nur an ihn dachte, war da dieses schmerzhafte Gefühl. Mein Herz schien nach ihm zu schreien. Ich vermisste ihn so sehr. Doch trotz allem ist mir bewusst geworden, dass das Leben weitergehen muss. In den letzten Tagen hatte ich viel mit Lion geredet, der irgendwie von Anfang mein Vertrauen gewonnen hatte. Ich wusste nicht was es war, aber irgendwas an seiner Ausstrahlung hatte ihn mir sofort sympathisch gemacht. Filip kann sich echt glücklich schätzen jemand so wundervolles gefunden zu haben. Ich fuhr mich nochmal prüfend durchs Haar, bevor ich dann das Badezimmer verließ und mich auf den Weg nach unten zum Frühstück machte. Ich hatte heute einiges vor. Die erste Hürde wird heißen, Filip überzeugen zu können, dass ich wieder mittrainieren kann, damit ich am Donnerstag gegen Leipzig auflaufen kann. Von unten hörte ich bereits Stimmen und die Kaffeemaschine. Ein Duft nach frischen Brötchen wehte mir entgegen. Als ich gerade die Küche betreten wollte, wurde diese jedoch leider von Filip und Lion blockiert, die gerade küssend an der Arbeitsplatte standen. Ich räusperte mich kurz. "Ich will euch ja nur ungern stören, aber ich hab gerade echt Hunger, also würde ich euch raten auf die Seite gehen", warnte ich die beiden vor, während mein Magen ein lautes Knurren von sich gab. Die beiden lösten sich erschrocken von einander und schauten mich beschämt an. "Alles gut", versicherte ich den beiden, auch wenn da dieser tiefe stechende Schmerz war. Wie gerne würde ich jetzt Franz bei mir haben. Ein ungeplant lauter Seufzer entfuhr mir, während ich mich an den Frühstückstisch setzte und watete bis sich die beiden zu mir gesellten. "Heute Abend nicht vergessen 19 Uhr Mannschaftsessen", verkündete Filip und warf uns beide einen erinnernden Blick zu. "Ich versuche pünktlich vom Revier zu kommen", versprach Lion, der in seiner Uniform irgendwie einschüchternder wirkte, als er es in Wirklichkeit war. "Wenn du nicht wieder ein grünes statt einem gelben Auto verfolgst, wirst du es rechtzeitig schaffen", neckte Filip seinen Liebsten. Ich muss schon zugeben, die beiden waren wie füreinander bestimmt. Irgendwie ist schön zu sehen, dass es doch noch wahre Liebe gibt. Und irgendwie gab es mir Hoffnung vielleicht irgendwann doch noch den oder die Richtige zu finden. Auch wenn mein Herz immer noch an einer Person hing. Franz! Wie sehr ich mich die letzten Wochen gegen diese Gefühle gesträubt habe. Ich wollte ihn hassen! Ihn für immer vergessen. Ihn für immer aus meinem Leben verdrängen. Doch es war unmöglich. Er war immer noch da! Wie so ein lästiger Parasit, den man einfach nicht loswerden konnte. Und auf einmal war da wieder dieser Stimmungsabfall. Auf einmal wurde ich wieder zu Boden gezogen, auch wenn ich es nicht wollte. Ich wollte wieder mit breiter Brust und aufrechten Kopf vorangehen. Doch das war leichter gesagt als getan! "Magnus?", vernahm ich Lions besorgte Stimme und spürte wie seine Hand sich auf meinen Arm legte. "Passt schon", winkte ich ab und setzte mein Fake Lächeln auf. Jedoch ohne Erfolg! "Was ist los?", kam es sofort von Filip. Ich hatte wohl keine andere Wahl, als mit der Wahrheit rauszurücken. "Also... ich hab gedacht.... ich wollte dich fragen.. ob ich heute wieder mit trainieren darf, weil ich will am Donnerstag unbedingt spielen. Bitte Filip! Mir ist das wichtig! Ich will Franz gegenübertreten können und nicht vor ihm den Schwanz einziehen. Ich will nicht, dass er merkt wie schlecht es mir gegangen ist", sprudelte es aus mir heraus und ich schaute meinen Co Trainer flehend an. Irgendwie schon eine komische Situation mit dem Co Trainer am Frühstückstisch zu sitzen. Für einen Moment herrschte absolute Stille und Filip nippte nachdenklich an seiner Tasse Kaffee. Noch immer hatte ich meinen bittenden Blick auf ihn gerichtet. Ich würde mich auch vor ihm auf die Knie begeben und ihn anbetteln, mich wieder in das Mannschaftstraining einsteigen zu lassen. Aber die Sache mit dem Kniefall würde ich lieber Lion freihalten. In Gedanken stellte ich mir echt gerade vor wie Lion Filip einen Antrag macht. Das wäre sowas von süß. "Magnus!", ermahnte ich mich. Was ist nur heute mir los? Bei meinen Stimmungsschwankungen könnte man echt meinen ich wäre schwanger. "Jetzt bleib doch mal ernst", ärgerte ich mich über mich selbst. "Jetzt komm, Schatz, sei nicht so streng. Er sieht doch wieder nach etwas aus. Und gestern ist er mit mir ja auch mit Joggen gewesen, also kannst du ihn ruhig wieder mit ins Training aufnehmen", setzte sich nun Lion für mich ein. In der kurzen Zeit waren wir echt zu einem guten Team zusammengewachsen. Er ist echt ein sehr guter Freund von mir geworden. Ohne seine Hilfe wäre ich wohl nicht so schnell aus meinem Loch heraus gekrochen. Beziehungsweise vermutlich nicht einmal mehr am leben. Ich meine immerhin hatte er mir das Leben gerettet, wofür ich ihm so dankbar bin. Niklas und Lijana hätten dies nämlich nicht verkraftet. Ich war so mit mir selbst beschäftigt gewesen, dass ich ganz vergessen haben an sie zu denken und daran wie sehr ich sie mit meinem Suizid verletzten hätte können. Filip fuhr sich nachdenklich durchs Haar und musterte mich genau. Jetzt sag schon! "Von mir aus kannst du wieder ins Training einsteigen, aber sobald ich das Gefühl habe, dein Körper schafft das noch nicht, dann sitzt du wieder auf der Bank. Und das mit Donnerstag klären wir noch mit Alfred", ermahnend schaute er mich. Ein lauter Freudensschrei entfuhr mir und freudestrahlend fiel ich Filip um den Hals. Ich hätte ihn beinahe vom Stuhl geschubst, so glücklich war ich gerade. Ich durfte wieder spielen. Ich hatte es so sehr vermisst. Zum Zuschauen verdonnert zu sein, war so ätzend. Von meiner Freude getrieben umarmte ich auch noch Lion stürmig bevor ich dann wie Rumpelstilzchen um den Tisch herumhüpfte. Ich meinte auch auf Filips Lippen ein zufriedenes Lächeln erkannt zu haben "Jetzt wird aber was gegessen", ermahnte mich Filip und sofort setzte ich mich an des Tisch und biss vorbildlich von meinem Brötchen ab. Kurze Zeit später schaute Lion erschrocken auf die großes Wanduhr. "Fuck", fluchte er. "Ich muss los", hektisch sprang er von Frühstückstisch auf rannte aus der Küche in den Flur. Filip und ich schauten uns nur kopfschüttelnd an und mussten uns echt zusammenreißen nicht laut loszulachen. Keine Minute später kam Lion zurück ins die Küche geeilt. Fertig angezogen! "Ich muss los", stammelte er nochmal, nahm auch sein halb angerührtes Brötchen und trank seine Tasse Kaffee in einem Zug leer. "Mach's gut, Schatz bis heute Abend", wand sich Lion an seinen Freund und gab ihm noch einen sehr innigen Kuss. Vollkommen neben der Spur löste sich Lion von ihm. "Ich komme zu spät", stammelte er. "Hoffentlich nicht heute Abend", lachte ich und hob zum Abschied die Hand. Doch Lion war bereits aus der Tür. Nachdem die Tür ins Schloss gefallen war, mussten wir erstmal loslachen. "Ich wette er kommt gleich wieder, weil er irgendwas vergessen hat, oder ruft mich an, und bittet mich es ihm nachher noch aufs Revier zu bringen, wenn ich unterwegs zum Training bin", prophezeite Filip. In seinen Augen war dieses zufriedene Leuchten. Man spürte wie glücklich ihn Lion machte. Die beiden haben sich anscheinend gefunden ohne sich gesucht zu haben. So war es bei Franz und mir auch gewesen. Erneut musste ich Seufzen bei dem Gedanken an Franz. Er fehlte mir so sehr. "Hey, Magnus! Kopf hoch, du wirst noch deine große Liebe finden. Ich dachte eigentlich ich hätte sie gefunden und dann mit 35 läuft mir Lion über den Weg", berichtete Filip und zwinkerte mir aufmunternd zu. Doch gerade fühlte es sich nicht so an. Außerdem wollte ich nur einen. Franz! Auf einmal erinnerte ich mich daran, was meine Oma mir mal gesagt hatte: "Wenn man den Richtigen gefunden hat, dann spürt man das! Und dann weiß man auch, dass es sich zu kämpfen lohnten. Gib nie zu früh auf und kämpfe bis zum Ende, denn diese Chance hat man nur einmal im Leben", hatte sie mir mal gesagt, als ich sie gefragt hat, woher man weiß ob es die Richtige ist. "Und aus diesem Grund hol ich mir Franz zurück", sagte ich optimistisch. Ich spürte Filips skeptischen Blick. "Bist du dir sicher...", wollte er bereits ansetzen wurde aber von seinem klingelnden Handy aus den Gedanken gerissen. In Gedanken beendete ich seine Frage während er vermutlich mit Lion telefoniert, so wie er strahlte. Ja ich war beriet. Bereit für meine Liebe zu kämpfen. Bereit mir Franz zurückzuholen. "Ja, ich bring dir den Haustürschlüssel vorbei, Babe", hörte ich Filip sagen, bevor er schmunzelnd aufleget. Er hatte wohl recht behalten mit seiner Vermutung. Kurz darauf saß ich dann auf dem Beifahrersitz von Filips Wagen auf dem Weg zum Training. Wegen Lion mussten wir noch einen Abstecher über die Polizeiwache machen. Während ich im
Auto wartete, verschwand Filip kurz nach drinnen. Ich nutze die Gelegenheit und zu überlegen, wie ich das mit Franz anstellen möchte. Bisher hatte ich keinen blassen Schimmer, wie ich das anstellen sollte. Wenn ich ehrlich bin hatte ich bereits Angst vor unserem wiedersehen am Donnerstag. Wie wird er reagieren? Bin ich ihm egal? Oder hatte er das mit ich liebe dich, damals ernst gemeint? Es waren noch so viele Fragen ungeklärt, auf die ich so gerne eine Antwort hätte. Ich wurde von der Autotür die aufgerissen wurde aus dem Gedanken gerissen. Filip setzte sich wieder neben mir auf dem Fahrersitz. "Sorry hat etwas länger gedauert", grinste Filip etwas verlegen und fuhr sich prüfend durchs Haar. Ich konnte mir vorstellen, was da gerade vorgefallen war. "Naja ich bin nicht schuld wenn wir zu spät kommen", grinste ich frech und Filip startete den Wagen und wir fuhren davon zur Halle.Magnus geht es wieder besser🥰🤪👌! Hoffe das Kapitel hat euch gefallen 😂🥰❤️! Hab heute Frauen Handball geschaut😂🤪, und die Mädels sind bei der WM🥰🤪! Schaut ihr ab und zu Handball und habt ihr eventuell auch Lieblingsspielerinnen?
Ja hab auch im Dezember die EM geschaut😂🥰🤪👌! Und ja ich finde zwei Spielerinnen nicht schlecht: Kim Naidzinavicius, auch wenn ich den Namen nicht aussprechen kann😂🤪, hab sie auch mal bei einem Spiel gesehen von dem Verein wo mein Vater früher mal gespielt hat, weil sie mit dem Trainer von denen zusammen ist😂👌! Sie ist berannt groß und ich hab mich nicht getraut sie anzusprechen 😂🤦🏼♀️! Naja vlt nächstes Mal😂🙈... und Alicia Stolle😂🥰! Könnte mir auch mal vorstellen zu einem Frauenspiel zu gehen😂👌🤪! Aber eigentlich geb ich mir das lieber für die Jungs auf😂🤦🏼♀️!Naja Gute Nacht😂❤️!
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Until I met you
FanfictionSchicksal- vielleicht war es Schicksal, oder sie war einfach zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort? Diese Frage hat sich die 16-Jährige Lijana seit dem Unfall vor einem Jahr, der ihr ganzes Leben auf den Haufen geworfen hat, häufig gestellt. Doch...