Als ich nachhause kam, wurde meine Stimmung sofort noch schlechter, da ich mich umgehend daran erinnerte, dass hier nichts anderes als die Sorgen um die Apokalypse auf mich warteten. Ich hatte genug mit meiner Suche nach meiner Gefährtin oder meinem Gefährten zu tun, ich hatte keine Zeit für den Weltuntergang, verdammt!
Es frustrierte mich unglaublich, dass ich nun schon seit drei Jahren unter allen Rassen herumhurte und einfach nicht denjenigen oder diejenige fand, der oder die für mich bestimmt war. Bei Charlie und Raphael hatte es doch auch einfach so durch Zufall geklappt, wieso musste mein Leben immer so schwer sein? Das war einfach nur unfair.
Versuche, Boris davon zu überzeugen, dass er mir sagte, was in der Zukunft in meinem Liebesleben passiert war, waren gnadenlos gescheitert. Normalerweise konnte er nichts, aber auch rein gar nichts für sich behalten und jetzt wirkte er wie der sicherste Tresor überhaupt. Er war plötzlich so anders, verändert, reifer... Das war fast schon gruselig. Aber vermutlich war es auch ganz gut so, denn, wenn ich ehrlich war, war ich immer noch nicht so richtig über ihn hinweg. Meistens glaubte ich das, doch dann war da dieses schmerzhafte Pieken in meiner Brust, wenn er Charlie heimlich so verliebt anlächelte oder wenn er mir erzählte wie süß Charlie zu ihm war.
Ich wusste ja, dass er glücklich mit ihm war, ich wollte dem auch gar nicht im Weg stehen und die Vorstellung wie Boris und ich ein Paar abgaben, war auch irgendwie falsch, aber dennoch war dieses Gefühl da und es ging einfach nicht weg. Ich brauchte mehr Zeit, um über ihn hinwegzukommen, das war alles. Mehr Zeit und mehr Sex.
Nachdem ich heute Morgen zu Nadine gegangen war, einem Vampirmädchen, mit dem ich mich sehr gut verstand und hin und wieder auch etwas Spaß für Erwachsene hatte, war ich ziemlich niedergeschlagen. Wir hatten den Bluttausch heimlich, still und leise durchgeführt, um zu sehen, ob wir Gefährten waren, doch außer, dass ich mich hatte beinahe übergeben müssen, war nichts passiert.
Vielleicht sollte ich eine Anzeige in der Zeitung schalten: Vampir sucht Gefährte/in. Bitte senden Sie ihre Bewerbungsunterlagen an folgende Adresse... Andererseits, wer las heute noch die Zeitung? Und wollte ich mit wirklich mit jemandem das Leben teilen, der auf sowas reagierte?!
Ich folgte Überlegungen wie diesen weiter, bis es irgendwann an meine Zimmertür klopfte. Silas meinte, ich solle runterkommen, weil wir etwas zu besprechen hätten. Ich war etwas genervt davon, doch andererseits war es vielleicht ganz hilfreich, die Apokalypse dazu zu nutzen, mich ein wenig von meinem nichtexistierenden Liebesleben abzulenken. Warum konnte sie denn nicht so freundlich sein und warten, bis ich meinen Gefährten/ meine Gefährtin gefunden hatte? Rücksichtslos, einfach nur rücksichtslos...
Ich kam unten mit Silas an. Alle waren am Tisch versammelt. Sie Stimmung war ernst.
„Ich werde dazu sicherlich nicht alle von euch brauchen", begann Luzifer. „Doch ich wollte, dass ihr informiert seid. Da ich selbst nicht weiß, wo wir anfangen können, halte ich es für sinnvoll, dass wir das einzige in unser Team holen, wodurch uns die Engel direkt schaden könnten. Es geht um einen jungen Mann. Sein Name ist Jaylin O'Cara, er ist 17 Jahre alt und er ist eine Engelshülle. Das bedeutet, Engel können von seinem Körper Besitz ergreifen und somit auf die Erde kommen. Er ist derzeit der einzige, dessen Körper die Voraussetzungen dafür stellt, dass das funktioniert. Wenn wir ihn einweihen und er trainiert, einen Engel abzustoßen, werden die Jäger 1. Niemals Hilfe von ihnen bekommen können in ihrem Kampf gegen die Vampire und 2. Können die Engel uns so direkt nichts tun..."
„Warum siehst du die Engel als Bedrohung? Ich dachte, es geht darum, dass wir die Bruchstücke der Zeit wieder zusammensetzen?" Chad wirkte verwirrt. Ich verstand das Ganze auch nicht wirklich.
„Leider bin ich mir ziemlich sicher, dass es nur ein Engel gewesen sein kann, der dermaßen in den Verlauf der Geschichte eingegriffen hat. Andere Wesen sind dazu schlichtweg nicht in der Lage.", erklärte Luzifer.
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Only We
Fantasy-Ich erkannte in seinem Blick, dass da noch so viel mehr war. So viel mehr, das er mir sagen und bewusst machen wollte, doch er stand einfach nur knapp vor mir und sah mich intensiv an, sodass es sich so anfühlte, als entfachte er ein wärmendes Lage...