Mir gefror schlagartig das Blut in den Adern und sofort stürmte ich nach oben, um meine Tasche zu schnappen, möglichst alles unsortiert hinein zu werfen, bevor ich wieder nach unten stürmte und die beiden noch immer in der Tür stehen sah.
"Ich verabschiede mich nur schnell von meiner Tante. Ich bin in einer Minute bei euch", erklärte ich im Vorbeilaufen, bevor ich in die Küche eilte, meine Tante dort allerdings nicht mehr antraf. Wo könnte sie sich nur versteckt haben, schoss es mir unwillkürlich in den Kopf, bevor ich im Wohnzimmer suchte und schließlich nach oben in ihr Zimmer lief. Leise öffnete ich ihre Schlafzimmertür und sah sie dort im Bett friedlich schlafen. Ich haderte mit mir, ob ich sie wecken sollte oder ob ein Zettel auch reichen würde. Die Gefahr bestand, dass wenn ich sie aufweckte, dass sie nicht wach genug war und es bis morgen schon wieder vergessen hatte. Das wollte ich auf keinen Fall riskieren.
Hastig kramte ich einen Zettel aus meiner Tasche und kritzelte auf diesen eine kurze Nachricht an meine Tante. Dann legte ich diesen auf ihren Nachttisch, gab ihr einen Kuss auf die Wange und verschwand schließlich wieder leise aus dem Zimmer. Hoffentlich würde sie nicht zu sehr besorgt sein, dass ich mitten in der Nacht einfach ohne ein Wort, nur mit dieser Nachricht hinterlassen, verschwunden war.
"Ok, wir können", bestimmte ich, als ich wieder bei den anderen beiden angekommen war und nun gemeinsam mit ihnen das Haus hinter mir lies. Als ich die Tür hinter mir zuzog und versicherte, dass die Tür auch wirklich zu war, legte sich eine leichte Trauer über die Panik, die in mir drin die Alarmglocken unnachgiebig läuten lies. Hoffentlich würde ich in naher Zukunft zurückkommen können und einige ruhige Tage mit meiner Tante verbringen.
Wir liefen ein Stück, bis wir schließlich weit genug vom Haus entfernt waren. Magnus erschuf ein Portal und beförderte uns damit sofort vor das Institut. Die Lampen im Park vor dem Institut leuchteten und ließen die Stille magischer wirken, als sie eigentlich war.
"Lasst uns sehen wie wir Alexander helfen können", wollte Magnus den Aufbruch ins Institut einleiten, aber Elyssia sprach sofort:
"Das geht leider nicht. Im Institut herrscht gerade ziemliches Chaos und alle versuchen sich um die Verletzten zu kümmern. Ich denke nicht, dass deine Anwesenheit helfen würde. Viele würden dich sicherlich direkt angreifen, nach dem was der Hexenmeister im Institut veranstaltet hat"
Verwirrt sah ich sie an, weshalb sie etwas weiter ausholte:
"Es gab einen Angriff, der von einem Hexenmeister angeführt wurde und bei dem viele verletzt wurden. Wenn die Shadowhunter nun einen Hexenmeister sehen würden, würden sie gewiss nicht gut darauf reagieren und sie brauchen gerade jede Kraft, die sie nicht für so etwas Sinnloses verschwenden müssen. Es tut mir leid, Magnus, aber lass Averie und mich jetzt bitte allein rein gehen. Wenn Alec wirklich noch deine Hilfe brauchen sollte, bringen wir ihn auf direktem Wege zu dir, ok?"
Magnus schien nicht sonderlich überzeugt zu sein, aber nickte schließlich, bevor er mich überraschend in eine Umarmung zog und mir zumurmelte:
"Pass bitte gut auf dich auf. Egal was passiert, schick mir einfach eine Feuernachricht"
Mit "Ok. Du auch" fiel meine Antwort recht kurz aus, aber es reichte, damit wir uns verstanden. Erleichtert löste ich mich aus der Umarmung und lächelte ihm dann aufmunternd zu, bevor er für sich ein Portal öffnete und durch dieses hindurch verschwand.
"Ok. Können wir?", erkundigte ich mich sofort bei Elyssia, zu der ich mich jetzt wieder hingedreht hatte. Ihr Blick hatte so viele Emotionen in sich, was mich kurz etwas stutzig machte. Gerne würde ich nun wieder mein Ventil öffnen, aber sie war eine Freundin, weshalb diese Möglichkeit keine wirklich richtige Option darstellte.
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Hunter
FanfictionAverie Clark ist eine 19-jährige Waise, die nach Brooklyn gezogen ist, um hier ihr Jurastudium zu absolvieren. Sie lebt für Gerechtigkeit und den Schutz für Opfer, da ihre Eltern in ihrem Kindesalter ermordet wurden. Jedoch wandelt sich ihr Leben sc...