"Meinst du, dass sie soweit sind?", erklang Imogens nervöse Stimme neben mir und ich begann selbstbewusst zu nicken.
"Ich habe drei Monate intensiv mit ihnen gearbeitet. Es gab mehrere Tests, die bewiesen haben, dass sie resozialisiert sind. Jetzt müssen wir es darauf ankommen lassen. Außerdem lassen wir sie ja nicht völlig aus unseren Augen verschwinden. Vielleicht wirkt diese Entscheidung in diesem Moment noch wie ein Risiko für dich, aber ich bin mir sicher, dass dieser Schritt unausweichlich ist, damit alle Vertrauen in unser Projekt bekommen und uns noch mehr der Rücken gestärkt wird", erklärte ich ihr ruhig. Meine Nervosität versuchte ich so gut wie möglich unter Verschluss zu halten, um sie nicht zu beunruhigen.
"Gehst du nachher noch zu deinem Hauptpatienten?", erkundigte sie sich und sah mich mit freundlich glänzenden Augen an, obwohl ich merkte, dass sie auch versuchte die Unterhaltung am Laufen zu halten, damit sie nicht über die folgenden Minuten nachdenken musste.
"Natürlich. Gleiche Zeit, gleicher Ort. Vielleicht wird er irgendwann auch mal das Sonnenlicht in diesem Rahmen erleben dürfen", antwortete ich lächelnd.
"Hoffnungsvoll wie immer. Aber du weißt ja wie die politische Lage dazu ist. Ich bezweifle, dass die anderen Shadowhunter bei dieser Entscheidung, egal für wie gut sie dieses Programm im Vorneherein gefunden haben, auf unserer Seite wären. Valentin hat zu viel Schaden angerichtet als das die anderen ihm jemals wieder auch nur ansatzweise vertrauen könnten", gab sie mir ihren stetigen Realitätschecktalk, der trotz der Konstanz noch immer Ernüchterung in mir hervorrief. Die Opfer mussten geschützt werden, keine Frage, aber nur sie zu sehen, war vermutlich zu kurzsichtig.
"Wir sind soweit", berichtete Alexander, als er nun neben uns zum Stoppen kam.
"Projektleiter Alexander Phillips. Wie schön sie auch mal wieder zu sehen", antwortete Imogen lachend und tätschelte ihm liebevoll auf die Schulter.
"Es freut mich auch dich wiederzusehen, Imogen. Bist du etwa extra hergekommen, um deine letzten Zweifel beseitigen zu lassen?", spaßte Alexander, der inzwischen genau wusste wie Imogen tickte.
"Und du hast dich mal wieder ins Sonnenlicht getraut, nachdem du Ewigkeiten nur hinter verschlossenen Türen verbracht hast? Bist du zwischendurch zum Vampir mutiert?", schlug Imogen wacker zurück, was uns alle zum Lachen brachte.
"Nicht ganz. Es war einiges für diesen Tag zu organisieren und sicherzustellen, aber jetzt sind wir bereit. Kann ich also Bescheid geben, dass es losgehen kann? Du hast schließlich noch immer das letzte Wort"
Imogen atmete tief durch und blickte in die langsam aufgehende Sonne. Es würde ein schöner, warmer Tag werden, da war ich mir sicher und freute mich, dass wir heute etwas weniger zu tun hatten. Etwas Freizeit ergattern zu können, erwies sich schließlich als eine tägliche Herausforderung. Aber ich wusste, wofür ich das alles tat, weshalb ich noch längst nicht ans Aufgeben gedacht hatte.
Das heute war schließlich erst meine erste Entlassung einiger Schattenwesen. Sie würden nun hoffentlich zurückfinden in bessere Kreise und ihr Leben stabilisieren können. Wenn das nicht geschah, würde man sie schnell wieder zurückbringen lassen und dann müsste entschieden werden, wie das Projekt und auch das weitere Leben des Schattenwesens oder Shadowhunters aussehen würde. Aber ich betete, dass es zu diesem Szenario nie kommen würde und unsere Anstrengungen ausgereicht hatten.
"Ja. Es kann losgehen", sprach Imogen schließlich, woraufhin Alexander sofort loseilte und uns beide zurückließ.
"Wann kommt Alec wieder?", erkundigte sich Imogen nach einem kurzen Moment der Stille.
"Gegen Abend wollte er zurück sein. Bei ihm weiß man das ja nicht immer, ob er noch irgendwo akut gebraucht wird, aber ich denke, dass er spätestens morgen Früh wieder hier sein wird", sprach ich gedankenverloren.
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Hunter
FanfictionAverie Clark ist eine 19-jährige Waise, die nach Brooklyn gezogen ist, um hier ihr Jurastudium zu absolvieren. Sie lebt für Gerechtigkeit und den Schutz für Opfer, da ihre Eltern in ihrem Kindesalter ermordet wurden. Jedoch wandelt sich ihr Leben sc...