Vergessen - Teil 2

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Hier der 2. Teil. Ich hoffe, er gefällt euch...ich habe hier endlich etwas verarbeiten können, was mir schon lange im Kopf herum ging und ich vermute, dass es noch jemanden so zufrieden stellen könnte, wie mich 😉😅
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.

Wir gingen an diesem Abend früh schlafen, doch ich bat sie die Tür offen zu lassen, so wie ich es tat, damit ich es mit bekam, wenn etwas nicht stimmen sollte. Ich ahnte nicht, wie Recht ich damit hatte, denn mitten in der Nacht schrak ich auf. Ich konnte nicht sagen, was mich geweckt hatte, aber ein ungutes Gefühl hatte mich beschlichen und ließ mich nicht mehr los. Es wäre sicher besser, einmal nach Penny zu sehen, dachte ich, und stand auf. Auf dem Weg zu ihr ins Zimmer, hörte ich sie bereits gequält aufstöhnen und eilte an ihre Seite. Sachte schüttelte ich sie an der Schulter und im schwachen Mondlicht, dass durch's Fenster fiel, sah ich dann voller Freude, dass sie die Augen aufschlug.

"Sam? Ist etwas passiert?"

"Du hast sehr unruhig geschlafen. Ich dachte, ich wecke dich lieber."

"Ich hatte ein paar sehr...aufregende Träume."

"Willst du mir davon erzählen?", fragte ich sie aufmunternd.

"Da waren so viele Einsätze, jeder anders und ich immer mitten drin. Ich bin geklettert, habe Feuer gelöscht, Menschen aus brennenden Häusern gerettet, bin mit einem Hubschrauber geflogen, habe selbst ein Rettungsboot gesteuert und war sogar tauchen. Es war so oft so gefährlich. Das hat mir wohl einfach etwas Angst gemacht."

"Penny, all das tust du. Es ist dein Job, aber auch deine Leidenschaft."

"Wirklich? Es erscheint mir alles so gefährlich."

"Du bist perfekt ausgebildet und du machst deinenJob prima. Du weißt was du tust und bist dir sicher, deshalb vertraue ich dir auch blind. Aber trotzdem werde ich dich immer beschützen, wenn es nötig werden sollte." Sie gähnte verstohlen."Versuch wieder zu schlafen. Du musst dich ausruhen. Wie geht's deinem Kopf?"

"Ich habe immer noch ein wenig Kopfschmerzen, aber es geht schon." Ich erhob mich und deckte sie zu, bevor ich mich umwandte."Sam? Würdest du mir einen Gefallen tun?"

"Immer, Penny."

"Würdest du...bei mir bleiben? Vielleicht machen mir dann die Träume nicht mehr solch eine Angst." Ich spürte, dass ich errötete, doch ich konnte nicht Nein sagen. Also legte ich mich bei sie und zu meiner Überraschung ergriff sie meine Hand, ehe wir beide schnell einschliefen.

Als ich am nächsten Morgen erwachte, hatte ich so gut geschlafen, wie lange nicht mehr und ich wusste einen Moment später warum, denn ich realisierte, dass Penny in meinen Armen lag und sich eng an mich kuschelte. Ein Grinsen trat auf mein Gesicht und ich schloss die Augen, genoss noch einen Moment ihre Nähe und ihren Duft, wünschte mir, es könnte immer so sein. Doch sie hatte noch immer ihr Gedächtnis verloren. Nur weil sie sich jetzt wohl in meinen Armen fühlte, hieß es ja doch nicht, das dem so war, wenn sie sich wieder an alles erinnerte.

Sie regte sich und ich zog mich vorsichtig zurück, damit sie nicht peinlich berührt war, wenn sie realisierte, wie nah wir uns waren. Leise stahl ich mich davon, noch ehe sie wirklich erwachte und machte das Frühstück.

An diesem Tag jagte ein Einsatz den anderen und Penny's Erinnerungen kehrten Bruchstückhaft zurück - Sie erinnerte sich Situationsbedingt an den Umgang mit diversem Equipment oder an Richtlinien zum Verhalten im Einsatz, doch sonst kam nichts zurück. So beschloss ich am Nachmittag mit ihr ins Seenotrettungszentrum zu fahren. Sie liebte das Meer und noch mehr mit Neptun darüber zu fahren. Doch meine Hoffnungen waren vergebens. Nichts half Penny's Gedächtnis wirklich auf die Sprünge.

Sam & Penny One-ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt