Rosen zum Valentinstag

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Hey ihr. Was man alles findet, wenn man mal ein wenig herumstöbert. Diese Story habe ich schon etwas länger fertig und habe wohl vergessen, sie an Valentinstag zu veröffentlichen...nun dann will ich sie euch nicht länger vorenthalten. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch an meine gelöschte Geschichte Penny's Tagebuch? Ein Eintrag aus diesem hat mich auf die Idee gebracht. Habt viel Spaß damit. 

Valentinstag. Schon wieder. Oh, wie ich diesen Tag hasste. 

Ja, ich, Penny Morris, konnte hassen. Niemand vermutete das von mir und eigentlich wollte ich es auch nicht. Valentinstag war doch eigentlich ein Tag der Freude, der Liebe, des Glücks. Ganz ehrlich freute ich mich auch wirklich sehr für all meine Freunde, die ihren Partner für's Leben gefunden hatten und heute einen wunderschönen Tag verbringen würden. 

Aber ich freute mich halt eben nur für andere. Wann freute sich endlich mal jemand für mich? Wann war ich mal an der Reihe, dass der Mann meiner Träume mich glücklich machen würde? Ach, was sollte das? Es würde niemals passieren. Er konnte jede haben. Ich hatte gesehen, wie viel Fanpost er damals nach seinem großen Erfolg bekommen hatte. Wieso sollte er sich ausgerechnet für mich interessieren? 

Statt dem einzigen Mann, auf den ich schon so lange ein Auge geworfen hatte, zog ich ja doch immer nur die selbe Art Kerle an - die Abenteurer, die Lebemänner. Die Sorte Mann, die es niemals oder nur kurzzeitig ernst mit einer Frau meinten. Darauf konnte ich verzichten. Ich hatte meine Erfahrungen mit denen gemacht und hatte kein Interesse daran, es jemals wieder durchzumachen. Ich wollte nur den einen. Der, der so anders war, als alle anderen Männer, die ich je kennengelernt hatte. Der, der niemals für mich erreichbar sein würde. Wenn ich ihn nicht haben konnte, dann wollte ich keinen - und genau das war der Grund, warum ich nach so vielen Jahren keine Lust auf den Valentinstag hatte. Es erinnerte mich schmerzlich Jahr für Jahr daran, dass ich für immer alleine bleiben würde.

Ich hätte mich heute viel lieber den ganzen Tag in meinem Bett verkrochen, einen spannenden Krimi mit vielen ungelösten Mordfällen gelesen, zusammen mit einer großen Packung Papiertaschentücher, weil ich sicher mit jeder Leiche, die sie finden würden, mein ebenso totes Liebesleben beweinen würde. Aber ein freier Tag zu Hause - am Valentinstag - bedeutete zwangsläufig, dass ich mich am nächsten Tag stichelnden Fragen meiner Freundin und Kollegin würde stellen müssen, die sicher etwas dahinter vermutete, wenn ich ausgerechnet an diesem Tag frei nahm. 

"Hey, Peeeennny!" Wenn man vom Teufel sprach...

"Guten Morgen, Ellie. Gibt es einen Grund für deine überschäumende Laune?" Ich ging direkt an ihr vorbei durch's Hallentor zu meinem Spint. Es war immer besser, ihr gelassen zu begegnen, wenn sie so drauf war. Es bedeutete selten etwas Gutes, weil Ellie schonmal die wildesten Spekulationen ausheckte, nur um etwas zum necken und tratschen zu haben.

"Sag du es mir." Ich wollte grade meinen Spint öffnen, als mich ihr Tonfall innehalten ließ. Ich schaute sie an, wie sie sich grinsend und mit vor der Brust verschränkten Armen an die Seite meines Spints lehnte. Was wusste sie, das ich nicht wusste? 

"Was soll das bedeuten?"

"Du weißt noch von nichts?" Sie schien wirklich überrascht darüber, wenn ich auch immer noch nicht sagen konnte, was sie eigentlich meinte.

"Was soll ich denn wissen?"

"Na, wer dein heimlicher Verehrer ist." Genervt verdrehte ich die Augen. So war Ellie halt. Sie suchte in allem den neuesten Tratsch. Seit dem ersten Tag shippte sie Sam und mich in ihren Gedanken, nur weil wir auf der Einweihungsfeier der neuen Feuerwache miteinander getanzt hatten. Wie sehr die Menschen doch manchmal zum Wunschdenken neigen konnten. Aber das Leben war nunmal kein Wunschkonzert und das konnte keiner so deutlich bestätigen, wie ich. 

Sam & Penny One-ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt