Das Verhör

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"Penny, würdest du uns bitte auf die Wache begleiten?" Malcolm, der grade vor gefahren war, hielt die hintere Tür des Polizeiautos auf.

"Was? Ich? Wieso?", stammelte sie, während alle sie neugierig musterten.

"Wir haben einen Hinweis bekommen, dem wir nachgehen müssen und wir haben ein paar Fragen an dich."

"Um was soll es dabei denn gehen?"

"Das kann ich dir so nicht sagen. Nicht hier."

"Dann können wir auch nach oben gehen."

"Ich könnte dich auch in Gewahrsam nehmen, wenn du dich weigern solltest."

Sie schaute Malcolm überrascht an, als dieser einen strengeren Ton anschlug.

"Malcolm, ich habe nichts getan, was das hier rechtfertigt. Moment." Sie wandte sich ruckartig um und ihr Blick blieb an mir hängen."Damit hast du doch was zu tun!"

"Was, ich? Wie kommst du denn darauf?" Ich tat so unschuldig, wie ich konnte, auch wenn es mir äußerst schwer fiel.

"Weil ich mir keiner Schuld bewusst bin und deine Rache für meinen letzten Streich noch aussteht. Malcolm, wie kannst du dich da nur rein ziehen lassen?" Penny wandte sich erbost dem Polizisten wieder zu und stemmte die Hände in die Hüften.

"Ich weiß nicht, wovon du redest, Penny, aber ich wäre dir sehr verbunden, wenn du mitkommen könntest, bevor wir hier noch mehr Aufmerksamkeit erregen. Es ist dein Ruf." Er deutete die Einfahrt hinunter, an dessen Ende Trevor's Bus mit heruntergelassenen Fenstern stand. Gwendolyn, Dillys, Trevor und die Kinder darin beobachteten sie neugierig.

Penny stöhnte genervt auf und hob in einer kurzen und verzweifelten Geste die Hände zum Himmel, als sie nach gab und ins Auto stieg. Sie schaute mich böse an und es fiel mir schwer mein besorgtes Gesicht beizubehalten, vor allem nachdem Malcolm die Tür geschlossen und mir zugenickt hatte.

"Sam, was ist denn da los?", fragte Elvis mich nun besorgt.

"Ich werde es rausfinden", erwiderte ich nur und sprang auf Merkur."Haltet ihr die Stellung. Wir sind bald wieder da."

"Sam." Ich wandte mich noch einmal Ellie zu."Wenn das ein Streich ist, ist der echt gemein", erwiderte sie grinsend und zeigte mir ihren erhobenen Daumen. Ellie konnte schon Mal sehr schadenfroh sein.

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Zehn Minuten später stand ich im Nebenzimmer des Verhörraumes, in dem Penny regelrecht schmorte. Ich beobachtete sie durch die abgetönte Scheibe, wie sie mit verschränkten Armen auf dem Stuhl saß und regelrecht zu kochen schien.

"Das wird nicht leicht Sam. Penny ist eine kluge und selbstbewusste Frau und sie weiß, dass sie sich nichts zu schulden kommen lassen hat."

"Ich weiß das alles, Malcolm. Aber führ sie ruhig ein bisschen an der Nase herum."

"Penny hatte Recht. Wie konnte ich mich da nur rein ziehen lassen?"

"Weil du mich bei ihrem Streich kläglich im Stich gelassen hast?"

"Hey, du hast dich unter das Mühlrad locken lassen. Ich kam nur zufällig vorbei."

"Und du hast mich da hängen lassen."

"Ja ja, schon gut. Dann verhöre ich mal unsere Verdächtige." Er verließ den Raum und ich dachte noch einmal an Penny's letzten Streich zurück. Sie hatte mich gerufen, weil das Mühlrad nicht funktionierte. Wir wollten den jungen Rettern zeigen, wie früher gemahlen wurde, doch es ließ sich nicht bewegen. Also war ich in den Mühlbach geklettert und hatte Pflanzen und Algen entfernt, die sich im Mühlrad verfangen hatten. Kaum war es wieder gängig, hatte Penny es in Betrieb gesetzt und mich mit. Das Mühlrad hatte mich aus dem Gleichgewicht gebracht und ich war zwischen zwei Schaufeln zum Sitzen gekommen. Als ich am höchsten Punkt angelangt war, hatte Penny das Rad blockiert und mich da oben sitzen lassen - was die jungen Retter, sie und Ellie sehr amüsiert hatte. Malcolm war vorbei gekommen und statt mir runter zu helfen, hatte er sich erst einmal geschüttelt vor Lachen. Ich hatte selbst darüber lachen müssen, was aber nichts daran änderte, dass Rache nun einmal süß war und ein Grinsen trat auf mein Gesicht, als Malcolm nun denVerhörraum betrat und Penny eine Tasse Tee hinstellte.

Sam & Penny One-ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt