Helferin in der Not - Teil 1

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Hier wieder eine ältere Geschichte von mir. Aber die passt selbst als Zweiteiler besser hier in diese Sammlung, finde ich. Daher nehme ich sie als Tauschgeschichte für April, April - die ihr jetzt in der Sammlung Die Jones Familie findet. Viel Spaß beim Lesen.

---Penny's Sicht ---

Es war halb neun, als mein Handy klingelte. Erstaunt stellte ich fest, dass es Sam war. Wir hatten öfter Kontakt in unserer Freizeit. Wir waren gute Freunde geworden über die Jahre der Zusammenarbeit und verstanden uns sehr gut, aber es beschränkte sich meist auf Nachrichten. Sam rief nur an, wenn irgendetwas passiert war oder er einen Rat brauchte - was wahrlich sehr selten und meist auch nur auf privater Ebene vor kam - eine Frage zu den Höhlen oder wenn er das Verhalten von jemandem hinterfragte zum Beispiel.

Sofort schrillten meine Alarmglocken, noch ehe ich dran ging.

"Hallo Sam."

"Hey Penny," er sprach gedämpft und bemühte sich leise zu sein, als hätte er Angst, dass jemand ihn hören konnte.

"Was ist passiert?", erwiderte ich sofort besorgt und setzte mich grade hin - bereit aufzuspringen, sollte es nötig sein.

"Du kennst mich zu gut", erwiderte er und versuchte sich regelrecht zu zwingen gelassen zu klingen. Er atmete einmal tief durch."Ich habe Sarah und James hier bei mir. Charly und Gwen sind ausgegangen in Newtown."

"Ist was mit den Kindern?", fragte ich sofort, als er eine Pause machte.

"Nein, sie sind in Ordnung. Es geht...es geht um ihre Eltern. Ein Kollege aus der Wache von Newtown hat mich eben angerufen. Sie haben die beiden vor einer knappen Stunde aus ihrem Auto geschnitten. Scheinbar ist Gwen einem Wildschwein ausgewichen und hat einen Baum gerammt."

"Wie geht es ihnen?", fragte ich nun aufgeschreckt. Sam's Bruder und seine Frau waren so liebe Menschen und Gwen war mir eine sehr gute Freundin geworden.

"Ich weiß es nicht Penny und das macht mich fast verrückt. Ich habe im Krankenhaus angerufen, aber die können mir noch gar nichts sagen." Er atmete tief durch und rang um Fassung. Penny hatte das überwältigende Bedürfnis ihn in die Arme zu nehmen."Es tut mir leid, dass ich dich damit belästige, aber ich wusste nicht, wen ich sonst anrufen sollte."

"Ich komme rüber Sam. Ich bleibe bei den Kindern. Du kannst nach Newtown fahren, wenn es dir hilft oder du versuchst zur Ruhe zu kommen und dich abzulenken, bis du jemanden erreichst, der dir was sagen kann."

"Ich würde gerne nach Newtown fahren. Ich kann nicht warten und nichts tun. Aber wie soll ich das den Kindern erklären?"

"Sollten Sie bei dir schlafen?"

"Ja, heute Nacht."

"Dann lass es dabei. Tu so, als wäre nichts. Ich bin in spätestens zehn Minuten da und dann kriegen wir das schon hin. Bis gleich Sam."

"Okay, bis gleich und Penny..."Ich war schon dabei aufzulegen, als ich das Handy noch einmal ans Ohr hielt."Danke."

"Kein Thema, Bis gleich", antwortete ich ihm und legte auf. Ich war zwar nicht gut angezogen in meinem Jogginganzug, aber das zählte an diesem Abend sowieso nicht. Nun ging es darum, Sam schnell unter die Arme greifen zu müssen, und genau das würde ich nun auch tun.

Ich schnappte mir eine Jacke, Geldbeutel und meine Schlüssel und schloss die Haustür hinter mir ab, ehe ich zur Garage ging und sie öffnete. Mein Auto nutzte ich nicht oft, aber heute Abend würde es gebraucht werden.

Knapp 6 Minuten später hielt ich vor Sam's Haus und klingelte. Sam öffnete mir einen Moment später, blickte mich sofort dankbar an und nahm mich dann in die Arme. Ich war nur einen Moment überrascht, ehe ich seine Umarmung erwiderte - Sam war niemand, der viel Wert auf den Austausch von Körperkontakt legte, bis auf bei seiner Familie natürlich.

Sam & Penny One-ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt