Konkurrenzkampf

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Hey ihr. Hier hab ich noch eine fixe Idee, die mir heute Abend mal in den Kopf kam. Sicher nicht eine meiner besten Geschichten und erinnert ein wenig an "Möge der Bessere gewinnen", aber vielleicht gefällt sie euch trotzdem. Viel Spaß beim Lesen.

Das Pontypandy Parkfest. Es war wie immer ein langer Tag gewesen - Moose war mit dem Kopf in Mikes Fotoleinwand stecken geblieben, an Norman's Hau-den-Lukas war die Glocke weggeflogen, nachdem Malcolm sich einen Schlag gegönnt hatte und hatte die Schafherde aufgescheucht, in der sie gelandet war, mit der Tom vormachen wollte, wie im australischen Busch die Kanguruhs zusammengetrieben wurden, und so weiter. Kleinigkeiten eben, aber auch die konnten durch ihre Vielzahl anstrengend werden. Doch jetzt hatten Sam und ich endlich Feierabend, während Elvis, Ellie und Arnold die Spätschicht bis um Mitternacht übernahmen.

"Und Sam? Sehen wir uns gleich am Fest?" Ein wenig hoffte ich es, sonst würde der Abend nicht viel Sinn und Freude machen.

"Du willst da wirklich gleich hin?" Ich zuckte nur die Schultern, als ich meine Softshelljacke anzog.

"Ben hat mich zu einem Duell am Dosenwurfstand herausgefordert. Wenn ich nicht hingehe, sieht es aus, als würde ich kneifen und wie du weißt, kneife ich niemals", wandte ich ein und zwinkerte ihm zu. Ich mochte Herausforderungen nicht besonders, außer sie kamen von Sam. Dann liebte ich sie. Ansonsten waren Wettbewerbe - vor allem mit Personen wie Ben - für mich nur eine Verschwendung wertvoller Zeit, in der ich besseres tun könnte...Putzen zum Beispiel, oder mein Schraubenregal im Keller neu sortieren. Aber wenn man mich bei der Ehre packte, mir Vorwarf ich hätte Angst, war mir schon immer die Sicherung für die Worte:"Nein danke!" durchgebrannt und musste erst mal wieder durch einen Sieg repariert werden.

"Ben also, hm?!" Ich schaute überrascht zu Sam auf, der diese drei Worte offensichtlich mehr zu sich selbst gemurmelt hatte, als sie an mich zu richten."Ja, ich denke, ich werde mir nachher noch eine Pizza bei Bella holen. Immerhin ist das Mittagessen ausgefallen. Ich werde also da sein."

"Okay?!" Etwas an seinem Ton verunsicherte mich und verwirrte mich auch ungemein. Ich kannte das so gar nicht von Sam. Er war doch sonst nicht launisch. Er warf seine Spinttür zu und unsere Blicke trafen sich. Er hielt verwundert inne und wich dann meinem Blick ein wenig betreten aus.

"Wenn du magst, feuer ich dich an. Vielleicht hilft es dir ja." Ein sehr süßes Angebot, auch wenn sein nun verlegener Tonfall nicht dazu beitrug, meine Verwirrung zu mildern.

"Das würde mir ganz sicher sehr helfen, Sam. Ich würde mich freuen", antwortete ich ihm dennoch ehrlich und ein Lächeln trat wieder auf sein Gesicht und auch seine Augen leuchteten wieder so wundervoll. Dass war mein Eingeständnis wert gewesen und ich hatte ja nicht gelogen. Ich mochte diese Feste gar nicht, weil wir sie wegen der Arbeit beaufsichtigen mussten und daher schon genug damit zu tun hatten, um auch noch meine private Zeit dort zu verbringen.

Meist fuhr ich mit Ellie, Helen oder einer der anderen Frauen in eine der umliegenden Städte. Irgendwohin, wo man sich keine Gedanken darüber machen musste, wann das nächste Feuer ausbrach oder die Leute einen um sonst irgendwelche Hilfeleistungen baten, weil mich eben jeder kannte. Wenn ich frei hatte, wollte ich auch frei haben und wirklich abschalten können - weswegen ich auch noch immer nicht verstehen konnte, wie Sam damit zurecht kam, ständig auch noch zu Hause den Alarm zu hören. Er sagte zwar, er blende ihn aus, aber ich konnte mir das nur schwer vorstellen.

Wir verabschiedeten uns voneinander, um uns zu Hause umzuziehen und eine Stunde später entdeckte mich bei meiner Rückkehr am Parkfest Ben just in dem Moment, als ich Sam von seinem Haus her den Hang hinunter kommen sah und ihm winkte. Ben gehörte erst mein zweiter Blick und dabei sah ich, dass er Sam einen bösen Blick zu warf, bevor er, genau wie Sam, auf mich zu kam. 

Sam & Penny One-ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt