Weihnachten unter'm Mistelzweig - Teil 1

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Leider habe ich grade absolut keine Ideen, was vielleicht auch an der stressigen Woche liegen kann, die hinter mir liegt. Daher werde ich heute leider nur die Story vom letzten Jahr als 2-Teiler beisteuern können, die ich schon länger in diese Sammlung mit aufnehmen wollte. Ich wünsche euch trotzdem viel Spaß beim Lesen.

Es war Nachmittag, einen Tag vor Weihnachten und die Crew der Feuerwehr war damit beschäftigt, die Fahrzeughalle zu schmücken. Sam fuhr Merkur zu den anderen Fahrzeugen hinter die Wache und deckte ihn mit einer Plane zu.

Heute Abend würde die Halle voller Menschen sein, dachte er wehmütig. Er mochte den alljährlichen Pontypandy-Weihnachtsball nicht. Er mochte überhaupt keine Großveranstaltungen. Zu unübersichtlich und zu viele Gefahrenquellen. Dazu war es noch Weihnachten. Bis auf den Weihnachtsabend bei seinem Bruder Charly und dessen Familie, konnte er auf diese Feiertage gut und gerne verzichten.

Er war so in Gedanken versunken, dass er nicht merkte, als Penny aus der Hintertür trat, um einen Sack in den Mülleimer hinter dem Haus zu werfen. Überrascht entdeckte sie Sam an Merkur gelehnt dastehen, warf den Müll in die Tonne und ging zu ihm hinüber.

"Hey Sam, warum so nachdenklich?", fragte sie ihn lächelnd.

"Hey Penny, ich überlege mir nur einen Schlachtplan, um einigermaßen vernünftig diesen Abend zu überstehen."

"Der übliche vorweihnachtliche Trübsal also."

"Ja der ganz normale Wahnsinn." Er schwieg einen Moment, ehe er Penny ansah, die sich neben ihn an Merkur gelehnt hatte."Hast du es auch nicht so mit Weihnachten?"

"Nicht wirklich. Ich fahre morgen wie jedes Jahr meine Eltern besuchen und bleibe dort bis nach den Feiertagen. Es ist jedes Jahr das selbe. Sie loben mich für meine Arbeit und meinen Ehrgeiz und hören nicht auf, mich für mein Leben zu kritisieren."

"Wofür genau zu kritisieren, wenn sie doch mit deiner Arbeit zufrieden sind?"

"Ich bin alleinstehend. Mein Bruder und seine Frau können keine Kinder kriegen. Also bin ich Schuld daran, dass meine Eltern niemals Enkel durch's Haus rennen sehen werden. Was das angeht, sind sie sehr verbittert und entsprechend anstrengend", erwiderte sie schulterzuckend."Was ist es bei dir?"

"Weihnachten ist das Fest der Liebe und der Familie. Charly und Gwen laden mich immer an Heiligabend zum Essen ein. Das sind die liebevollsten und familiärsten Stunden, die ich an Weihnachten habe. Meine Eltern sind tot und Schnuffi ist glücklich, wenn er seine gewohnten Streicheleinheiten kriegt. Es ist zu kalt, um im Garten zu arbeiten und im Fernsehen läuft auch nur Blödsinn. Es sind Tage wie alle anderen, außer dass alle in Pontypandy auf Familienglück machen und wir keinen normalen Dienst haben, sondern auf Abruf zu Hause sitzen und uns langweilen. Ich zumindest."

"So griesgrämig kenne ich dich gar nicht, Sam - der Grinch - Jones", sagte sie und lachte mit ihm.

"Hast du jemals daran gedacht, eine eigene Familie zu haben?", fragte Sam sie dann wieder nachdenklich.

"Natürlich, du nicht?"

"Doch, sicher."

"Und woran ist es bisher gescheitert? Du bist Feuerwehrmann Sam. Der Held von Nebenan. Alle schwärmen von dir. Es dürfte dir sicher nicht schwer fallen eine Frau zu finden", sagte sie nun zögerlich - sie hatte ein wenig Angst vor der Antwort.

"Ich hasse das. Ich mache nur meinen Job und alle Leute meinen, sie müssten mich dafür auf ein Podest heben. Manchmal schaue ich in meinen Ausweis, nur um mich davon zu überzeugen, dass Feuerwehrmann noch nicht offiziell mein erster Vorname ist." Penny lachte leise neben ihm."Aber dich liebt ganz Pontypandy genau so. Egal, wo man hin kommt, alle reden von der perfekten Penny, die Frau, die alles kann."

Sam & Penny One-ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt