Verlassen

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Yeah, ich habe die 50 Kapitel-Marke  geknackt 😂🙈 (wenn es durch die Zweiteiler auch faktisch nur 47 Stories sind😢) .
Irgendwie erscheint es mir so unglaublich. Ich habe damit letztes Jahr wegen Corona als kleinen Zeitvertreib nebenbei angefangen und jetzt sind Sam und Penny ein ausgewachsenes Hobby geworden 🙈 Aber ich will nicht klagen und hoffe, dass ich noch mit vielen Ideen beschenkt werde, weil es wirklich Spaß macht über sie zu schreiben 🤗
Ich hoffe euch das Lesen auch...Hier nochmal eine Story der anderen Art. Viel Spaß dabei.

"Na, Jack und Jim? Wer von euch beiden will heute?", fragte ich sarkastisch in die Stille meines Schnapsschranks, in der mir zwei Flaschen Jim Beam und Jack Daniels ins Auge stachen. Ich entschied mich heute für Jack - da war mehr drin.

Das Glas sparte ich mir schon seit einiger Zeit. Niemand anders trank mit mir. Niemand konnte mich nach Schichtende ertragen, weil alle genau wussten, dass ich trank - wenn meine Schichten mit ihren zusammen fielen nur um so mehr. Warum dann also unnütz Geschirr dreckig machen und nach dem zweiten Glas wurden meine Flashbacks so unerträglich, dass ich es meist eh vor Wut an die Wand warf. Auf diese Weise hatte ich bereits die Hälfte meines Bestandes an Trinkgläsern eingebüßt.

Ich wusste, ich sollte nicht trinken. Es war keine Lösung. Die Erinnerungen überfielen mich nüchtern wie auch betrunken. Aber betrunken konnte ich wenigstens schlafen und die Träume ertragen, die mich immer und immer wieder an die Falschheit meines Daseins gemahnten.

"Sam, bitte. Ich ertrage das nicht. Es macht mir Angst, dass du dich immer so in die Gefahr stürzt. Wir sind doch nicht da, um nur daneben zu stehen und gut auszusehen!"

"Was du definitiv tust, mein Liebling", erwidere ich der Liebe meines Lebens, als ich sie an mich ziehe und ihren Hals mit sanften Küssen bedecke. Ich bin lange genug mit ihr zusammen, um jeden ihrer Schwachpunkte zu kennen, so wie sie die meinen kennt.

"Zieh das nicht immer ins Lächerliche, Sam. Manchmal habe ich das Gefühl, du nimmst meine Wünsche nicht ernst."

"Du weißt, dass ich dir jeden deiner Wünsche erfülle." Ein leiser, aber sehr zufriedener Laut kommt über ihre Lippen und ich lächle, während meine Lippen tiefer wandern und den Kragen ihres Shirts zur Seite schieben.

"Bis auf diesen einen, der mir der wichtigste ist."

"Ich mache nur meinen Job."

"Genau wie wir. Lass uns dir mehr abnehmen. Du musst nicht immer alles alleine oder als erster machen."

"Ich werde mich bemühen, euch mehr einzubinden und selbst kürzer zu treten. Gib mir Zeit", flüstere ich ihr ins Ohr und spüre den Schauer, der ihren Körper durchläuft, als mein Atem über ihren Hals streift und meine Lippen ihr Ohr berühren.

"Das sagst du jedes Mal und es wird nicht besser." Sie dreht den Kopf und küsst mich, dass mir die Beine zu versagen drohen. Ich muss nicht hören, was sie denkt. Ich spüre es in diesen Momenten in jeder ihrer Berührungen. Der Hunger in ihren Küssen ist nicht nur voller Liebe, sondern auch der Angst, mich zu verlieren. Eine Angst, die ich nicht teile, weil ich mir ihrer Liebe so sicher bin und weil ich weiß, dass sie so viel besonnener und vorsichtiger ihren Job ausübt als ich.

Ich trank gut ein Drittel der Flasche auf Ex, als mich diese Erinnerung einholte, während mir die Bilder dieser Nacht vor meinem inneren Auge aufflackern wie kurze Sequenzen eines Trailers von einem Film, der neugierig auf mehr machen sollte. Es machte neugierig auf mehr. Es tat aber auch unbeschreiblich weh, weil ich wusste, dass sie nie mehr mit mir das Bett teilen würde.

Sam & Penny One-ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt