Muttertag

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"Was ist denn mit euch los?", fragte Ellie ihre beiden Teamchefs, als sie sich erschöpft nebeneinander auf das Sofa im Gemeinschaftsraum fallen ließen und die Beine von sich streckten.

Sie hatte grade die Nachrichten eingeschaltet, stellte den Fernseher aber nun auf stumm und wandte sich den beiden zu, während auch Elvis und Arnold neugierig aus der Küche zu Ihnen traten.

"Eins steht fest. Nächstes Jahre nehme ich mir an diesem Wochenende frei", seufzte Penny und legte sich einen Arm über die Augen.

"Ich bin dabei", murmelte Sam genervt und die anderen schauten sich schulterzuckend an.

"Wollt ihr uns jetzt mal aufklären?", fragte Ellie sie nun neugierig.

"Norman hat Eier in der Mikrowelle seiner Mutter kochen wollen und dabei beides zum Explodieren gebracht. Mike Flood hat einen Pfannekuchen in die Gasflamme seines Herds geworfen und damit die halbe Küche in Brand gesteckt. Joe Sparks hat seinen neuen Super-Toaster 2000 ausprobiert und die Küche vollkommen ruiniert. Charly Jones wollte seine Frau mit gebackenen Bananen überraschen und hat einen Fettbrand verursacht..."

"Aber die Bananen waren lecker", unterbrach Sam Penny und sie stimmte ihm lachend zu."Und zu guter Letzt haben Moose und Tom einen Flächenbrand verursacht, als sie ihren Müttern einen Kuchen in einem Erdloch backen wollten", beendete Sam nun ihre Ausführung und schloss wieder die Augen."Wenn der Tag so weiter geht, wie er angefangen hat, dann könnt ihr euch auf was gefasst machen. Ich für meinen Teil mache drei Kreuze, wenn ich gleich Feierabend habe und bis dahin nichts mehr passiert."

"Mach für mich noch 5 Kreuze dazu, Sam!", stöhnte Penny genervt."Muttertag sollte verboten werden."

"Da stimme ich dir absolut zu. Der Tag dient einzig und allein nur dem Einzelhandel, um seine Gewinne zu steigern."

"Und uns unnötige Arbeit zu verschaffen."

"Sowas kommt immer von denen, die keine Kinder haben", kicherte Elvis.

"Das ist sicher nur der Neid", fügte Ellie hinzu und brachte die beiden dazu, skeptisch zu ihr aufzusehen.

"Was soll das denn bitte heißen?!", wandte Penny nun ein.

"Ach komm, als wenn ihr beide es nicht lieber hättet, wenn hier lauter kleine Sam's und Penny's rumlaufen würden", wandte Ellie ein und beobachtete, wie ihre beiden Teamchefs knallrot wurden und sich nicht trauten einander in die Augen zu schauen.

"Zumindest hätte Muttertag dann auch für euch einen tieferen Sinn und ihr würdet ihn genießen."

"Vielleicht überrascht es dich Elvis, aber Muttertag ist mir nicht vollkommen egal. Ich fahre nachher meine Mutter besuchen, wie jedes Jahr", wandte Penny nun ein und verschränkte genervt die Arme vor der Brust.

"Und auch ich bringe meiner Mutter Blumen", fügte Sam hinzu und ein betretenes Schweigen machte sich breit, da alle wussten, dass Sam's Mutter bereits tot war, ehe Sam fortfuhr:"Es kann schon sein, dass man das noch einmal anders sieht, wenn Kinder im Spiel sind. Aber letztendlich ist es keine Entschuldigung dafür, unvernünftig alle Sicherheiten außer Acht zu lassen."

"Ganz richtig. Da stimme ich Sam absolut zu", konnte Penny sich nicht bremsen, laut auszusprechen.

"Ihr beide seid wirklich füreinander geschaffen", stöhnte Ellie genervt und schaltete ohne Vorwarnung den Ton am Fernsehen wieder an, während die beiden Angesprochenen sich fragend ansahen und sich sofort wieder eine leichte Röte auf ihren Wangen ausbreitete, ehe Sam sich verlegen räusperte.

"Wie auch immer, ich für meinen Teil mache jetzt Feierabend und drücke euch die Daumen, dass ihr es einigermaßen ruhig haben werdet."

"Wir werden das Kind schon schaukeln. Sorgt ihr mal dafür, dass ihr auch mal in diesen Genuss kommt", erwiderte Ellie zwinkernd und während Sam noch am Schlauch stand, wandte Penny sich verlegen ab und ergriff die Flucht in Richtung Spinte.
Nachdem Ellie auf der Wache angefangen hatte, hatte sie nicht lange gebraucht, um die vielen heimlichen Blicke zu entdecken, die Penny Sam zuwarf, wenn sie sich unbeobachtet gefühlt hatte und angeblich hatte Ellie dies auch bei Sam entdeckt, dass er sie hin und wieder ebenso verträumt beobachtete. Ob es stimmte, wagte sie nicht einmal zu hoffen - zu groß war die Angst, dass ihre Hoffnungen zerstört wurden, wenn er sie zurück wies. Der Schmerz würde nur um so schlimmer sein.

"Hat Ellie eben wirklich das gemeint, was ich verstanden habe oder bilde ich mir das nur ein?" Sam's Stimme ließ Penny aus ihren Gedanken aufschrecken und sie wandte sich ihm zu."Bitte entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken", fügte er dann besorgt hinzu."Ist alles in Ordnung?"

"Ja, natürlich. Ich war nur in Gedanken. Ich könnte Ellie erwürgen, wenn sie das tut", erwiderte sie lächelnd und öffnete ihren Spint. Sam folgte ihrem Beispiel.

"Wenn sie was tut?"

"Sich wieder aufzuspielen wie Dr. Love persönlich." Penny sprach ohne nachzudenken, während sie ihre Sachen im Spint verstaute.

"Ich wusste es doch", erwiderte Sam enthusiastisch, was Penny dazu bewog ihn um ihre Spinttür herum skeptisch anzusehen."Sie meinte nicht deine und meine Kinder. Sie meinte...unsere, richtig?", fragte er nun verlegen und Penny spürte, wie ihre Wangen nahezu zu brennen begannen.

"Ich denke schon", erwiderte Penny schnell und schloss die Tür ihres Spints, ehe sie sich ihre Tasche schnappte. Sie wolle am liebsten einfach nur noch hier weg.

"Ist es wirklich Neid?", fragte er sie dann leise und sie wandte sich ihm überrascht wieder zu, konnte nicht wirklich glauben, dass sie richtig gehört hatte.

"Was?"

"Ich meinte, ob sie Recht haben könnte, dass wir vielleicht wirklich nur eifersüchtig auf all die anderen Eltern sind und deshalb diesen Tag nicht mögen", erläuterte Sam nun und setzte sich nachdenklich auf die Bank hinter ihm. Es schien in so zu beschäftigen, dass Penny ihn so nicht allein zurück lassen wollte und sich neben ihn setzte.

"Sam, wir haben beide kein Problem mit dem Muttertag, nur damit, dass die Leute alle so unvorsichtig sind."

"Ja, das habe ich bisher auch geglaubt."

"Und jetzt tust du es nicht mehr?", fragte sie sanft und legte eine Hand tröstend auf die seine.

"Ich weiß nicht. Wenn ich ehrlich sein soll, muss ich gestehen, dass ich mir wirklich immer eine Familie gewünscht habe. Was ist mit dir?"

"Kinder? Ich habe ja nicht einmal einen Partner." Sam schaute sie so eindringlich an, dass sie kurz durch atmete."Ja sicher, wer will nicht irgendwann mal eine Familie?!"

"Wie abwegig ist Ellie's Gedanke für dich?"

"Welchen genau meinst du?", erwiderte sie lächelnd und Sam lachte kurz leise, ehe er seine Hand drehte und ihrer beider Finger miteinander verschränkte, doch er wagte nicht zu ihr aufzusehen, behielt seinen Blick auf ihre Hände gerichtet.

"Na, den mit unseren Kindern...Dass wir beide eine Familie gründen könnten."

"Sam, ich würde keine Familie gründen wollen, nur weil es andere gerne sehen wollen, auch wenn wir die letzten beiden Menschen auf der Welt wären. Zu so etwas gehört ein bisschen mehr, als das." Es kostete sie alle Selbstbeherrschung einen neutralen Tonfall beizubehalten.

"Und wenn da ein bisschen mehr wäre? Oder eher, ein bisschen viel mehr?", fragte er nun zögernd und traute sich zu ihr aufzusehen, nur um zusehen, dass sie verlegen weg schaute.

"Das...würde mich sehr freuen."

"Warum?", fragte er dann sanft und legte die andere Hand an ihre Wange, um ihr Gesicht dem seinen zuzuwenden und in ihren Augen zu versinken.

"Das wäre mehr, als ich mir zu hoffen gewagt hätte und alles von dem ich je geträumt habe", murmelte sie so leise, dass er sie fast nicht verstanden hätte, doch es war genug für ihn.

Er näherte sich ihr vorsichtig und als sie nicht zurück schreckte, sondern sogar erwartungsvoll die Augen schloss, legte er seine Lippen sanft auf die ihren. Der Kuss war vorsichtig und zärtlich, und reichte doch aus, um all ihre Gefühle auf wundervolle Weise verrückt spielen zu lassen.

"Ich liebe dich Penny. Sehr lange schon", murmelte er dann leise, als er erneut in ihren wunderschönen Augen zu versinken drohte.

"Ich liebe dich auch Sam. Mehr, als du dir vorstellen kannst", erwiderte sie lächelnd und nun trat auch ein glückliches Lächeln auf sein Gesicht, ehe er sie an sich zog und ihr mit einem erneuten Kuss all seine Liebe zeigte, den sie genau so und zu gern erwiderte.

"Ich glaube, ich werde den Muttertag in Zukunft immer lieben, auch dann, wenn die Leute eines Tages ganz Pontypandy abfackeln sollten", wandte Sam dann atemlos ein und Penny ließ sich lachend in seine Arme sinken, wissend, dass es ihr genau so ging.

Das war mein Beitrag zum Muttertag. Ich hoffe ihr habt ihn alle gut rum gekriegt und die Geschichte hat euch gefallen ☺ Bleibt weiterhin gesund! 😎

Sam & Penny One-ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt