Der Prinz in der Nacht

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Dies ist die Tauschgeschichte für Der Aufsatz - die ihr jetzt in der Sammlung Die Jones Familie findet. Viel Spaß beim Lesen.

Penny saß auf einem Vorsprung in dunkelster Nacht und schaute zu den Sternen auf.

Mal wieder hatte Steele sie ausgesucht, das Opfer für einen nächtlichen Sucheinsatz zu spielen und sie genoss dieses Katz- und Mausspiel. Die Berge waren neben dem Wasser ihr zweites zu Hause. Hier machte ihr niemand etwas vor und ihre Verstecke wurden immer ausgeklügelter - sie musste immerhin nicht nur Scheinwerfer und Augen austricksen, sondern mittlerweile auch die Wärmebildkameras. Doch der Höhlenspalt neben ihr hielt eine konstante Temperatur von 10 Grad und seine dicken Wände würden sie auch davor schützen und den anderen die Suche erschweren.

Eine wirkliche Chance, hatte eigentlich nur Sam, der heute mit Schnuffi eingeteilt war. Wo keine Augen sie ausmachen konnten, schaffte es nur die feine Nase eines Hundes, doch auch dafür hatte sie Vorsorge getroffen.

Sie schaute nach links zum Leuchtturmhinüber, wo sie in der Ferne die Scheinwerfer von Wallaby 2 mit Tom und Elvis an Bord ausmachen konnte. Unter ihr fuhren Arnold und Ellie in Venus die Wälder am Fuße des Abhanges ab. Sams Merkur hatte sie vor einer halben Stunde hinter dem Berggipfel am Bergsee verstummen gehört. Moose kämpfte sich mehr schlecht als Recht durch die Flussarme rechts von ihr, dass sah sie am unregelmäßigen Schaukeln seiner Scheinwerfer - er würde niemals begreifen, wie man Hydrus fuhr, so sehr Sam sich auch bemühte es ihm beizubringen.

"Zwischenbericht!", hörte sie Sam nun über Funk die anderen auffordern. Sie hatte sich Ohrstöpsel daran angeschlossen, damit sie den Funk abhören konnte, ohne dass seine Lautstärke ihren Standort verriet, nutzte aber nur einen Ohrenstöpsel, damit sie nicht überhörte, wenn sich ihr jemand näherte.

"Sam, hier Wallaby 2 - an der Küste ist nichts zu sehen. Kein Zeichen über die Wärmebildkamera. Ich muss zurück zur Bergstation, um aufzutanken", erläuterte nun Tom.

"Gut Tom, dann unterstütze Moose bei den Flussläufen, wenn du soweit bist."

"Sam, hier Venus. Bei uns ebenfalls bisher noch kein Lebenszeichen zu entdecken", rief Ellie durch.

"Moose hier. Suche bisher negativ verlaufen."

"Bestätige, ich konnte ebenfalls noch keine Spur ausmachen. Wärmebildkamera und Schnuffi schlagen nicht an. Penny, wenn du okay bist, gib kurz Meldung."

Sie verdrehte lächelnd die Augen. Sam hoffte, dass er oder Schnuffi sie hören würden, wenn sie in der Nähe war und sie so finden konnten. Doch ein bewusstloses Opfer konnte so doch auch nicht gefunden werden.

Sie zückte ihr Handy und tippte schnell etwas ein, ehe sie es wieder in der Tasche verstaute, um nicht mit verräterischen Lichtzeichen auf sich aufmerksam zu machen.

Als sie ein Piepsen in der Nähe hörte, wandte sie sich dem Geräusch zu und lauschte. Sam war auf der anderen Seite des Abhanges. Leise ließ sie sich in die Felsspalte hinab gleiten und verharrte regungslos, als wenige Augenblicke später bereits Schnuffi an ihrer Höhle vorbei lief. Die Pfefferspur und die Pferdeäpfel, die sie um den Höhlenspalt verteilt hatte, schreckte ihn wohl ausreichend ab, dachte sie lächelnd.




Sam zückte sein Handy, als es piepste und fand eine Nachricht von Penny darauf.

>Nicht alle Verunglückten sind auch bei Bewusstsein ;-)<, las er und lächelte. Sie wurde immer schwieriger zu finden und obwohl er wusste, dass niemand die Berge sogut kannte, wie sie, konnte er sich dennoch nie ganz davon abbringen sich um sie zu sorgen, wenn die Suche länger dauerte. Aber austricksen ließ sie sich auch nicht mehr.

Sam & Penny One-ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt