All I want for Christmas...

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Diese Story spielt während der Doppelfolge Pontypandy Wonderland in Staffel 14 und auch wenn alle von mir gewohnt sind, das Penny aus einer heilen und liebevollen Familie kommt, habe ich mir für diese Story einmal erlaubt, ihre Vergangenheit ein wenig zu ändern. Viel Spaß beim Lesen.

Weihnachten. Diese verrückte Zeit, in der alle Wochen vorher kopflos herumrannten, um Geschenke zu kaufen, von denen die wenigsten so durchdacht waren, dass sie viel genutzt oder wirklich gemocht wurden. Sie besorgten Geschenkpapier und Schleifen, die nach mühsamen Verpacken einfach achtlos in den Müll geworfen wurden, wenn es seinen Dienst erfüllt hatte. Hausfrauen backten stundenlang zu viele Plätzchen, an denen sich alle innerhalb von 2 Wochen so überfressen hatten, dass sie nach Weihnachten mindestens 10 Monate keiner mehr vermisste. Ebenso verhielt es sich mit Weihnachtsmusik. Sie wurden vom 01. Dezember an im Radio hoch und runter gespielt und ich für meinen Teil hatte am 03. schon genug davon und schaltete den Rest des Monats kein Radio mehr ein.

Früher einmal hatte ich Weihnachten geliebt. Wie jedes Kind auf dieser Welt. Aber als mein Vater uns zwei Wochen vor meinem 6. Weihnachten verließ, hatte das meine Vorfreude auf dieses Fest bereits ein wenig gedämpft. Seit dann 8 Jahre später auch noch unsere Mutter drei Tage vor Weihnachten gestorben war und meine Geschwister und ich von jetzt auf gleich aus unserem Heim gerissen und bei unseren Großeltern einquartiert worden waren, war meine Sympathie für Weihnachten vollkommen dahin.

Ich liebte meine Großeltern und sie hatten sich fürsorglich um uns gekümmert, uns in unserer Trauer aufgefangen und uns Mut und Kraft zugesprochen, um die Köpfe nicht hängen zu lassen - und vor allem nicht uns selbst. Aber es war nicht das selbe, wie mit einer Mutter aufzuwachsen, geschweige denn mit einem Vater, der schon viel länger fehlte.

Es war nicht so, dass ich Weihnachten nicht mochte. Im Gegenteil. Ließ man einmal die Gefahr von Kerzen in der Nähe von Adventskränzen und Weihnachtsbäumen und zu vielen Lichterketten und -Figuren am selben Stromkreislauf außer Acht, war es eine wunderschöne und romantische Zeit im Jahr. Die vielen Lichter in und an den Häusern, die Gerüche nach Harz und Tannengrün und auch die der weihnachtlichen Gewürze in den Küchen ließ mich nicht kalt, wenn sich die Deko in meinem eigenen Haus auch mit einem LED-Stern im Küchenfenster und einem kleinen Adventskranz im Wohnzimmer auf ein Minimum beschränkte. Mir reichte es. Weihnachten war kein Fest, dass in unserer Familie zelebriert wurde. 

Meine Großeltern waren mittlerweile auch gestorben und somit auch das letzte Bindeglied, dass uns an diesen Tagen zusammengerufen hatte. Mein großer Bruder lebte in Cardiff, meine kleine Schwester studierte in London. Keiner war bereit den weiten Weg auf sich zu nehmen, um an etwas erinnert zu werden, woran keiner von uns denken wollte.

"Erde an Penny? Erde an Penny?" Eine Hand wedelte vor meinem Gesicht herum und schreckte mich aus meinen Gedanken auf, nur um auf Sarah hinab zu sehen, die mich ernst ansah."Ist hier irgendetwas nicht in Ordnung, dass du so kritisch schaust?"

"Kritisch?!", fragte ich verwundert zurück und schaute mich instinktiv um, nur um zu sehen, dass mittlerweile alles aufgeräumt war und alles wieder perfekt hergerichtet wurde."Nein, es ist alles perfekt. Ich war nur in Gedanken. Entschuldige, Sarah." Jetzt sah sie mich kritisch an und legte den Kopf zur Seite. Da half auch mein Lächeln nicht, um sie zu überzeugen. 

"Du brauchst unbedingt etwas, was dich aufheitert. Deine Gedanken können nicht sehr weihnachtlich gewesen sein."

"Um genau zu sein, habe ich an die vergangenen Weihnachten gedacht", erwiderte ich lächelnd und richtete einem Schneemann die Mütze, in der Hoffnung, dass das Thema schnell beendet sein würde, indem ich Sarah mit aufgesetzter guter Laune zum Narren halten konnte. Es klappte doch sonst auch immer bei jedem.

Sam & Penny One-ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt