Fußball EM

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Hier noch eine Idee zwischendurch, die mir seit Beginn der EM durch den Kopf ging...Ich will hier niemanden angreifen, indem ich seine favorisierte Mannschaft irgendwie durch die Charaktere in Frage stelle. Ich greife nur Fragen auf, die mir durch den Kopf gingen, um die 'Stimmung' etwas aufzuheizen 😉😅 Ist nicht böse gemeint 😇 Seht es mir nach. Viel Spaß beim Lesen.

Lauter Jubel brandete aus dem Gemeinschaftsraum auf, als ich die Treppe hinauf kam. Zumindest wusste ich nun, wo all meine Kollegen hin verschwunden waren.

"Was läuft denn hier?", fragte ich in die Runde und sah, dass im Fernsehen Fußball lief. Ach ja, die EM.

"Wales spielt gegen England. 1:1", murmelte Sam nun, der vollkommen vertieft in das Spiel war, und ich beschloss, mich auf den noch einzigen freien Platz zu setzen - die Armlehne des Sofas neben Sam, sehr zu meiner Freude.

"Wirklich? Wales, England? Mir wird nie in den Kopf gehen, warum wir gegen unsere eigenen Leute spielen." Alle sahen ausnahmslos so ruckartig und geschockt zu mir auf, als hätte ich etwas schlimmes gesagt, außer Sam, der noch immer Nüsse knabbernd ins Fernsehen vertieft war.

"Penny Morris. Wie kannst du nur?", sagte Arnold nun und in seiner Stimme lag so viel Enttäuschung, dass ich einen Moment befürchtete, ihm würden jeden Moment die Tränen kommen.

"Was denn? Ihr tut ja fast so, als hätte ich gesagt, dass ich die Pest habe oder schwanger bin", murmelte ich nun missmutig. Was sollte das Theater?

"Wie schwanger? Von wem?", wandte sich mir nun Sam so plötzlich zu, dass ich etwas zurück schrak und jetzt war er es, der mich ansah, als würde er jeden Moment anfangen zu weinen.

"Wenn dem so wäre, wüsstest du ganz sicher von wem, Sam", kicherte Ellie nun und ich warf ihr einen Blick zu, der sie verstummen ließ.

"Ich bin NICHT schwanger, Sam. Ich habe auch NICHT die Pest und ich verstehe nicht, warum England und Wales eigene Mannschaften bilden, wenn wir eigentlich alle ein Volk sind."

"Wirklich, Penny?! Hast du keinen Nationalstolz?", wandte Steele nun ein und ich befürchtete fast, dass keiner mehr mit mir reden würde, wenn ich noch ein Wort dazu äußerte.

"Auch wenn es hunderte Jahre her ist, dass die Engländer unser Land erobert haben, sind wir immer noch Waliser und wir tragen das Blut und die Fahne unserer Ahnen mit Stolz."

"So viel also zum Vereinigten Königreich?! Und das Spiel da ist dann also die entscheidende Schlacht, um den Engländern vor Augen führen zu können, wie stark und unabhängig wir heute noch sind?"

"Richtig", murmelte Sam zufrieden und tätschelte mir geistesabwesend das Knie, bevor er seiner Anspannung in einem frustrierten Stöhnen Luft machte, genau wie alle anderen, und sich mit den Händen durch die Haare fuhr, in stiller Verzweiflung, weil die Waliser eine Torchance versemmelt hatten.

Ich kannte mich mit Fußball aus, dennoch interessierte es mich nicht wirklich, anderen beim Spielen zuzusehen. Also ging ich hinunter um die Checkliste zu prüfen, auf der die Tagesaufgaben standen. Leider hatten bereits alle alles erledigt und mir blieb nicht einmal mehr ein Bericht zu schreiben oder eines der Fahrzeuge zu waschen übrig. Also schnappte ich mir ein Buch aus meinem Spint und setzte mich wieder neben Sam auf die Armlehne.

Die nächste halbe Stunde wanderten meine Augen ständig zwischen dem Fernseher, meinem Buch und Sam hin und her. Dem Fernseher, weil die Reaktionen meiner Kollegen mich doch auf Schlüsselszenen aufmerksam und neugierig machten. Meinem Buch, weil es dann doch interessanter war. Sam, weil ich es einfach liebte ihn anzusehen und seine Nähe und sein Duft meine Gedanken immer wieder zu ihm abschweifen ließen, ohne dass ich etwas dagegen tun konnte.

Sam & Penny One-ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt