Das Kind

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George p.o.v

Schlatt war heute echt seltsam gewesen und dann wirft er uns auch noch raus. Also seit ich König bin benehmen sich irgendwie alle seltsam. Ich verwarf meine Gedanken sofort wieder als ich neben meinem Freund in der Kutsche platz nahm. Verträumt nutzte ich die Stille der fahrt um ihn genauer zu betrachten. Er hatte sich stark verändert im Vergleich zu dem Dream den ich damals durch den Wald gejagt hatte. Sein Haar war länger, die Narbe dezenter und seine ganze Statur definierter. Zudem wirkte er maskuliner als ich ihn in Erinnerung hatte. Breite Schultern, ausgeprägte Muskeln und ein markantes Gesicht. Ich realisierte nicht wie vernarrt ich in ihn war ehe ich mich auf seinem Schoß wieder fand. Dream lächelte belustigt auf worauf er mein Gewand etwas beiseite zog und meinen Hals zu küssen begann. Wie sehr ich das Gefühl seiner Lippen auf meiner Haut doch vermisst hatte... zufrieden gab ich mich dem Gefühl hin als die Kutsche apprupt hielt und ich mich in Dreams armen wieder fand. Instinktiv klammerte ich mich an den Größeren auch wenn er schon halb aus unserem Gefährt raus war. Immer noch völlig unter Schock krabbelte ich dann dem blonden hinterher ins freie wo er im Schnee hockte und einen kleinen Jungen in den armen hielt. Er zitterte am ganzen Körper und hielt einen halb verfaulten Apfel in der Hand. "Was machst du so alleine hier draußen? Wo sind deine Eltern?", fragte Dream den kleinen während ich ihn in meinen Mantel einwickelte. "Weg", er schien nicht bedrückt zu sein. Wie ein Kind das nicht verstand wieso sie weg waren und es für nichts schlechtes hielt. Der arme... ich schluchzte leise auf und nahm den Jungen in den Arm. "Alles wird gut", versicherte ich ihm und nahm ihn mit in die Kutsche. "Finde heraus wer er ist", bestimmte ich Dream und nannte ihm den Namen des Jungen. Eret.

So also kutschierte ich mit dem kleinen zurück ins Schloss und setzte ihn erstmal ans warme Kaminfeuer. Er streckte seine kleinen Hände dem Feuer entgegen und kuschelte sich dabei unglaublich knuffig in meinen wolligen Mantel ein. Wie konnte man nur so knuffig sein? Ich nahm den kleinen Eret überall hin mit. Zog ihn an, kämmte ihm das lockige Haar und machte ihm was zu essen. Wie sollte ich zu diesem Zeitpunkt ahnen das ich für dieses Kind Gefühle entwickeln würde...

Am späten Nachmittag kam Dream endlich wieder im Schloss an und legte Akten auf meinen Tisch. "Der Junge stamt aus einem Kinderheim in bordo, soll wohl öfters abhauen. Eltern sind vor einem Jahr bei einem Brand ums Leben gekommen", erklärte mir mein Geliebter und wollte den Jungen an sich nehmen. "Ich will dass er bleibt", rief ich Dream sofort an und legte die Hände auf seine. Er sah mich entgeistert an. "Ein kind?!", stieß er erschrocken hervor und starrte mich weiter ungläubig an. "Ich mag ihn... wir könnten sein Zuhause sein... und willst du den kleinen echt wieder in die Kälte da draußen lassen?", appelierte ich an seine Vernunft und flehte leicht.

"Also sind wir jetzt Eltern?", hauchte Dream mir entgegen und ging vor dem Stuhl auf dem ich saß auf die Knie. "Das kommt so plötzlich Gogy... ich hatte ja andere Pläne", murrte er immer noch nicht fassend das ich grade ein Kind adoptiert hatte. Ich lächelte ihn liebevoll an und fuhr ihm einmal durchs Haar. "Ich möchte den kleinen einfach nicht alleine lassen", erklärte ich abermals und nahm ihn in den Arm. "Ich bringe Eret nur schnell ins Bett ja? Dann komm ich wieder zu dir zurück", lächelte ich ihn noch einmal an ehe ich Eret hoch nahm und in eines der Schlafzimmer brachte.

MANHUNT [Dreamnotfound]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt