30. Taxi

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Damino

Ich entdecke Asteria mit einem Mädchen engverschlungen auf der Tanzfläche.

Die anderen haben mir die großartige Aufgabe erteilt nach ihr zu sehen, da ich ihnen wahrscheinlich zu inaktiv war. Ich glaube manche von ihnen haben nicht realisiert das ich es bin, aber das ist mir egal. Mia hat mich hierzu eingeladen und ich möchte einfach nur Spaß haben. Mit oder ohne sie. Meine Schritte befördern mich zu der Tanzfläche. Vielleicht ist sie hier. Dann entdecke ich sie in der Mitte der ganzen tanzenden Menschen.

Asteria legt die Hände um die Hüften des etwas kleineren Mädchen vor ihr und schwingt sich im Takt der Musik hin und her. Das Mädchen hat ihre Arme hinter ihren Nacken verschränkt und sieht sie mit einem Blick an, als würde sie sie gleich küssen wollen. Etwas in meinem Magen fühlt sich komisch an und obwohl ich nur die Aufgabe hatte, nach ihr zu sehen, gehe ich auf sie zu. Ich weiß nicht wieso, aber ich habe nie darüber nachgedacht, dass sie bisexuell sein könnte oder sogar ganz lesbisch.
Ihre Reaktionen auf mich, haben mich das aber auch nie überdenken lassen. Bis jetzt.

Die Musik ist laut und bebt unter meinen Füßen. Ehrlich gesagt, war ich überrascht, dass sie keine Anzeichen gemacht hat, den anderen zu verkünden wer ich bin. Sie war stets ruhig und gesammelt, obwohl mir nicht entgangen ist wie sie mich angeblickt hatte. Sie wusste wer ich bin.

Und als ich ihr dann die Karte zugesteckt hatte, da ich wirklich davon ausgehe (da ich sie nie im intimen Kontakt mit Jungs/Mädchen gesehen habe), dass sie Sex eher meidet und lieber es sich selber macht, war sie total aufgekratzt. Ihre Reaktion war aber anders als erwartet.

Verunsichert. Überrascht.
Das hat mich dann wieder zum Denken gebracht. Vielleicht schätze ich sie ganz falsch ein.

"Asteria", rufe ich ihr zu, als sie sich dem Gesicht des Mädchen nähert. Ich setze meine Maske ab, und besser sehen zu können. Das Mädchen sieht sichtlich überrascht zu mir. Asteria flüstert ihr etwas zu und flieht regelrecht vor mir, als sich das Mädchen lächelnd von ihr verabschiedet. Du hast die Reaktionszeit einer toten Fliege.

Sie ist so flink und rasch, dass ich kaum hinterher komme. Eigentlich könnte ich auch zu Mia zurückkehren und den anderen Bescheid geben, dass alles in Ordnung ist. Das war meine Aufgabe. Kurz nach ihr sehen. Doch mein Wille hat andere Pläne.

Ich versuche mich durch die Menge an Menschen durch zu kämpfen, doch ich habe sie schon aus den Augen verloren. Es ist aber auch so fucking dunkel hier drinnen. Selbst in der Tasche meiner Mutter würde ich mehr sehen können, als hier. Und diese Tasche ist gefühlt eine exklusive Öffnung zu einen anderen Galaxie, da in ihr so viel verstaut ist. Kein Scherz.

Im Eingangsbereich angelangt halte ich kurz an, um eine Pause einzulegen. Seit wann kann dieses Mädchen so schnell rennen? Sie muss Superkräfte haben oder so.

"Was zum Fick machst du hier?" Ich werde von vorne gegen die Brust geschubst so das ich hochsehe, als ich auf mein Handy gesehen habe. Gott bewahre, bitte nein.
"Kyrian", sage ich unbeeindruckt.
Dieser richtet seine Brille.
"Willst du dir Ärger einfangen oder bist du einfach dumm?"
Ich muss lächeln. Es ist so selbstgefällig, dass es einen amüsiert.

"Dafür habe ich gerade keine Zeit", sage ich als ich mich an ihm vorbeidränge. Nun schubst er mich von hinten an. Langsam reicht es mir mit diesem elendigen Junkie. Ich drehe mich um.
"Was ist dein verficktes Problem?" Meine Haltung versteift sich. Er kommt mir näher. Seine Körperstatur ist dürr und schlank, aber er überragt mich. Das letzte Mal als wir uns sprachen endete das nicht gut. Ich habe gerade keine Lust dazu. Ich wollte Spaß haben, frei sein.

"Du bist ein Angeber und Prahler, verschwinde von hier bevor ich dir ehrlich noch eine reinhaue wie letztes Mal." Er klingt aufgebracht und betrunken. Wirke ich so auf alle Menschen? Nimmt Asteria mich auch so wahr? Asteria! Ich wollte nach ihr sehen...

𝑩𝒆𝒕𝒘𝒆𝒆𝒏 𝒚𝒐𝒖 𝒂𝒏𝒅 𝒎𝒆Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt