57. Himmlisch

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Hey mausis,
ich bin back!! Prüfung abgeben und endlich habe ich wieder Zeit zum Schreiben. Habe das so sehr vermisst. Verzeiht meine lange Inaktivität. Jetzt kommen wieder öfters und regelmäßiger Kapitel :)

Asteria

Er öffnet mir die schwere Autotür bevor ich es selber machen kann.

"Erfindest du dich etwa neu?", frage ich spitz. Er lächelt. "Ich war schon immer so", sagt er bloß. Dann trete ich aus dem grünen Jeep und schließe die Türe. Ich sehe ihn ungläubig an. Das sagt er jetzt einfach nur so. Nach meinen Erfahrungen würde er mich eher im Auto einschließen, als sie mir zu öffnen. "Ist mir noch nicht aufgefallen", sage ich und folge ihm, als er losgeht. Seine Schritte sind so schnell, dass ich fast laufen muss.

Er hält an. Ich stoße fast gegen ihn, da er so abrupt angehalten hat. Er dreht sich zu mir um. Sein Gesicht ist unlesbar. Mit einer unerwarteten Bewegung reicht seine Hand zu mir und zieht mich näher in seine Richtung. "Du lässt es bloß nicht zu, dass ich dir meine guten Seiten zeigen kann." Ich bilde zwischen uns Abstand, als ich merke wie nahe er mir ist. Er lässt die Hand von mir los. Dann muss ich daran denken, dass er mir schon viel näher gekommen ist, als eben. Ich verdränge den Gedanken, sowie ich es schon den ganzen Tag gemacht habe.

"Ich korrigiere, eine gute Seite kenne ich nun von dir." Seine Augen blitzen bei dieser Bemerkung auf. Ich weiß woran er denkt und es sollte ein Warnsignal für mich sein. Doch ich genieße seinen neugierigen Blick. "Pass auf, sonst meine ich zu glauben, dass du diese Seite von mir erkunden möchtest", sagt er und kehrt mir wieder den Rücken zu, als er zum Eingang geht. Er muss immer in Bewegung sein. Nie kann er still halten.

Ich folge ihm und warme Luft legt sich um mich, als ich das dunkel belichtete Restaurant betrete. Goldene Ornamente hängen an den Wänden und Kachelförmige Spiegel schmücken die Decke. Runde Tische stehen parallel zueinander und einige Gespräche füllen die Stille. Mein Blick fällt auf den Brunnen, der inmitten des Saals das sprudelnde Wasser beleuchtet. Es wirkt nobel, ruhig und absolut nicht meiner Preisspanne. Ich erhasche einen kurzen Blick auf die Gerichte eines Paares und stocke. Teller stapeln sich geradezu perfekt aufeinander. Es ähnelt einem prunkvollen Turm aus dem früheren Alter. In einem japanischen Stil.

Mit meinem Taschengeld, welches ich teils durch Klauen erweitern konnte, würde ich nicht einmal einen Teller von diesen Türmen erkaufen können.

Dieser Gedanke lässt mich unbemerkt die Luft einsaugen. Was mache ich eigentlich hier? Jedoch versuche ich mir meine Überforderung nicht anmerken zu lassen. Zur Unterstützung reibe ich mit dem Daumen gegen die innere Seite meines Zeigefingers.

Wir erreichen den rot beleuchteten Empfang, wo uns eine kleinere junge Frau entgegen lächelt. Sie trägt passend zur Location ein langes mit Gold und schwarzen Mustern bezogenes Kleid. Als sie Damino zulächelt, nickt er kurz und zeigt mit dem Kinn zur Garderobe. Ich verstehe und möchte meine Jacke ausziehen, als mir die Frau zu Hilfe eilt und das für mich übernimmt.

"Vielen Dank", sage ich, doch sie hört mich nicht, da sie schon längst fort ist. Ich sehe irritiert zu Damino. Er hatte seine Jacke um die Schulter gehängt und sucht mit einem prüfenden Blick den Saal ab.

"Komm mit", sagt er nur bevor er den hinteren Teil des Saals ansteuert. Ich folge seinen Schritten und beherrsche mich nicht wieder umzudrehen. Ich bin überrascht. Bis jetzt habe ich noch keine komischen Blicke ernten müssen. Wahrscheinlich liegt es aber daran, dass die Menschen hier wichtigeres zu tun haben, als in meine Richtung zu sehen. Kommt mir nur allzu gut. Das lockert mich auf eine Art und Weise.

"Hey, du musst Asteria sein! Gott, ich freu mich so dich kennenzulernen. Ich bin Hanna", spricht mir eine junge Frau entgegen. Ihr zartes Gesicht ist von weißen Narben durchzogen. Sie reicht mir ihre Hand die zum Teil tiefere Narben trägt. Sie hat sich von ihrem Platz erhoben und wartet geduldig darauf, dass ich ihre Hand ergreife. Kurz verweile ich auf der Stelle, bis mich das Gewissen beißend packt. Ich sollte sie nicht verurteilen, bloß weil sie funkelnde Goldketten trägt und ihre seidenen Klamotten maßgeschneidert sind. Ich ringe mich zu einem Lächeln ab und schüttle ihre Hand zur Begrüßung.

𝑩𝒆𝒕𝒘𝒆𝒆𝒏 𝒚𝒐𝒖 𝒂𝒏𝒅 𝒎𝒆Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt