51. Abendessen

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Das Kapitel ist etwas heavy, ich hoffe ihr mögt es trotzdem <3

Damino

Aus Reflex stehe ich vom Bett auf und greife nach ihrer Jeans. Ich reiche es ihr und sie zieht sie eilig wieder an, wobei ich zur Seite schaue. Ihren Blick meide.

Ich bin geschockt. Ich hatte sie falsch eingeschätzt. Total falsch. Die Tatsache, dass ich bei der Halloween Party recht hatte. Dass sie wahrscheinlich häufiger masturbiert als mit einem Partner zu interagieren. Für meine Verhältnisse ist das unerfahren. Sie sieht das bestimmt nicht so.

Und das obwohl ihr Körper so schön wohl geformt aussieht. Der Anblick von ihrem gereckten Po und dem schwarzen Tanga, haben mich beinahe traurig gemacht. Dass sie all das unter so wuchtiger Kleidung versteckt. Als ob man Diamanten in einen ausgelaufenen Schuh gelegt hätte. Ich war so nah dran, ich hatte sie am Haken. Sie war fast dabei mir in meinen Händen zu verfließen. Ich hätte sie brechen und dann ganz langsam wieder zusammen fügen können. So wie ich es immer tue.

Doch dreimal? Sie hatte nur dreimal die Möglichkeit genutzt sich auszuprobieren und ihre Grenzen zu testen?

Nein.

Das ist nichts für mich. Damit möchte ich mich nicht befassen. Das ist mir zu anstrengend. Ich mag Frauen, die wissen worauf sie im Bett stehen und ihre Grenzen bei Namen nennen können.

Frustrierend sehe ich zu ihr. Ihre Wangen sind so rot, dass man meinen könnte, ich hätte sie schon an ihre Grenzen gebracht. Das war noch nicht mal ein Vorspiel.

"Hey Tria, schau mal wenn ich auf dem Weg zum Supermarkt getroffen habe."
Das muss ihr Onkel sein. Oder ihr Vater? Ich weiß es nicht.

Ihr Blick wird durch Panik verzerrt und sie sieht sich in ihrem kleinen Zimmer um. Und mit klein, meine ich verdammt klein. Ich stehe keine Meter von ihr entfernt. Ihr Bett und ein winziger Schreibtisch nehmen den kompletten Raum ein. Trotzdem ist es ziemlich gemütlich hier drin. Einige Plakate von Chase Atlantic und Mitski hängen an der tapezierten Wand. Das muss ich mir merken. Wenigstens ist ihr Musikgeschmack ansprechend gut.

Sie geht zum geöffneten Fenster, wodurch die kalte Luft bläst und schließt es.

"Kein Wort über das hier, spiel einfach mit", droht sie mir leise, während sie meinen Gürtel unter das Bett schiebt. Nun deutet sie auf die Türe. Ich ziehe eine Braue in die Höhe.
Doch bevor ich widersprechen möchte öffnet sich die Türe und ein glatzköpfiger Mann steht vor uns. In den Händen hält er einen Stoffbeutel und in der anderen seinen Schlüssel.

"Bist du der Typ, der Nachhilfe nehmen muss?", fragt der Mann lächelnd.

"Jean!" Asteria stemmt die Hände in die Hüfte.
"Ich frag doch nur", sagt er und lacht dann kurz. Er steckt den Schlüssel weg und bietet mir seine Hand entgegen. Sie hatte also von mir erzählt. Interessant. Damit hätte ich nicht gerechnet. Auch dass muss ich mir merken. Damit kann ich sie piesacken.

"Ich bin ihr Onkel, freut mich dich kennenzulernen ", sagt er und ich schüttle kurz seine Hand.

"Damino Remington." Meine Stimme klingt hart und emotionslos. Ich versuche mich zu einem Lächeln zu zwingen.

"Er wollte jetzt sowieso gehen", sagt Asteria und stellt sich neben mich. Sie setzt sich das ungläubigste Lächeln überhaupt auf. Ich versuche nicht zu lachen. Sie lügt wie ein vierjähriges Kind. Ihre Hände hat sie hinter dem Rücken verschränkt und sofort muss ich an gerade eben denken.

Ihr schwer gehende Atem. Die Art, wie ihr Körper auf meine Berührungen reagiert hat. Ihre Haare, wie sie in ihrem Gesicht vereinzelt lagen. Ich hätte am liebsten jede einzelne Strähne aus ihrem Gesicht gestrichen. Ihr gesagt, wie sehr ich sie zwischen Verstand und Besinnungslosigkeit gefickt hätte. So dass sie mich anflehen würde, aufhören zu wollen und sie nach Luft ringen zu lassen.

𝑩𝒆𝒕𝒘𝒆𝒆𝒏 𝒚𝒐𝒖 𝒂𝒏𝒅 𝒎𝒆Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt