18. Seltsame Party

275 12 3
                                    

Asteria

"Dafür gibt es tatsächlich keinerlei Beweise, anders wie bei dir die mich verraten könnten." Bevor ich erwidern kann ist er schon außer Hörreichweite. "Scheiße", zische ich. Er hat meines Unglückes Recht. Die Cheerleaderin würde sich nicht selber verraten, da es für sie den Rausmisch aus dem Cheerleader Club bedeuten würde. Auch keine Kameras sind hier angebracht worden auf Grund der Privatsphäre gegenüber der Schülerinnen. Ich sträube mir durchs nasse Haar.

Ich bin an ihn und sein Großmaul angewiesen. Nicht die besten Voraussetzungen. Meine Gesichtsmuskeln spannen sich bei diesen Gedanken an. Er ist sich meiner Lage bewusst und wird das sicher zu seinem Nutzen nehmen. Plötzliche Wut ergreift mich. Ich verlasse den Duschraum und eile hoch zu meinem Zimmer. Auf der Treppe kommen mir einige Schüler entgegen, die sich elegant zurecht gemacht haben. Mich überkommt das Gefühl von Neugier, ob Damino auch auf diese Party gehen wird. Doch das verdränge ich und erreiche nach paar Minuten mein Zimmer. Ich ziehe mir meinen grauen Pullover über und schlüpfe in eine schwarze Leggings. Meine Haare lasse ich zusammen gebunden.

In meiner Schublade wühlend suche ich nach einem ausgeliehenen Buch. In meinem Bett liegend, will ich das Buch zu lesen anfangen, als mir die Szene von eben in denn Sinn kommt. Das schlanke Mädchen bis auf den BH entkleidet, er mit nass klebenden Hemd und runtergelassener Hose an ihr gelehnt. Ihr Stöhnen das so laut und gefühlvoll klang. Die Harmonie zwischen ihnen war eindeutig. Einmal lustlos ficken und weiterschicken. Sein Gesicht, als er mich angesehen hat war so erschreckend ungewohnt. Er wirkte so ruheentspannt. Gar nicht seiner Situation entsprechend. Als ob er den Augenblick genossen hatte mich als sein Publikum gehabt zu haben. Allein das ekelt mich nur noch mehr von ihm an.

Ich halte mein Buch gegen meine Stirn. Er widert mich an. "Beschissener Mistkerl." Die Wörter klingen wie ein Fluch.

In dem Moment klopft es an meiner Türe. Bevor ich denjenigen hereinbitten kann, ist die Türe schon geöffnet worden. Daxton kommt auf mich zu, ich blicke zuerst ihn dann über das Weltgeschichte übergreifende Buch an. "Was willst du?" Ich klinge nicht freundlich. Ich versuche es mit einem Lächeln auszugleichen.

Er erwidert es nicht, schlechtes Zeichen. "Herausfinden weshalb du so aufgekratzt bist", sagt er und lässt sich gegenüber mir auf Lilacs Bett nieder. Seine Hände sind gefaltet und seine Lippen zu einem schmalen Strich gezogen. Er ist im Moment im Beschützermodus, so wie ich es von ihm nicht anders kenne. Ich verdrehe absichtlich die Augen und lasse mich näher der Wand sinken. "Hast du nicht eine Party zu feiern?", komme ich ihm entgegen.

Er blickt mich aus finsteren Augen an. Ohje, jetzt entkomme ich seinem Drang mehr wissen zu wollen nicht mehr. "Rede mit mir, bitte." Ich blicke zu ihm, seine Kleidung ist wie immer schlicht gehalten, lässige Jeans mit einem Sweater kombiniert und einer glänzenden Kette ergänzt. Bloß seine Haare sind heute zurecht gemacht. Er hat sie nach hinten gekämmt und mit Haarspray befestigt. Er will sicherlich zur Party, was treibt ihn also zu mir?

"Ich gehe nicht bevor du zu sprechen anfängst." Ich verschränke meine Arme und sehe hoch an die Decke. "Du lässt nicht locker was?"

"Ich mache mir Sorgen, du bist so abwesend in letzter Zeit", sagt er. Seine Stimmlage zeigt das er die Wahrheit spricht. Er hat es sicherlich satt mir immer alles aus der Nasen ziehen zu müssen. Aber so war ich schon von klein auf, nichts hatte sich bis jetzt geändert. Ich werde nicht so einfach über meine Gefühle und Gedanken sprechen. Das gehörte noch nie so zu meinen großartigen Stärken. Hauptsächlich rede ich nicht gerne über mein Leben, es deprimiert mich.

"Du hast dich nicht in die AG eingeschrieben, wieso?", möchte er nun wissen. Wie kam er so schnell dahinter? Soll ich ihm antworten? Ich quittiere seine Frage mit stillem Schweigen. Ihm passt das nicht.

𝑩𝒆𝒕𝒘𝒆𝒆𝒏 𝒚𝒐𝒖 𝒂𝒏𝒅 𝒎𝒆Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt