56. Einladung

171 6 2
                                    

Hey Mausis,

endlich wieder ein Kapitel! Entschuldigt die Verspätung, aber ich bin derzeit mitten in der Prüfungsphase. Diesen und nächsten Monat noch und dann werden regelmäßiger Kapitel hochgeladen. Ich hoffe ihr seid wohl auf :)

Damino

"Hast du das von diesem Drogenjunkie mitbekommen?"

Mein Bruder sucht sich durch einen Streamingdienst, während er es sich auf dem langen Sofa gemütlich gemacht hat. Ich hatte bis eben gefrühstückt und möchte bei Nennung dieses Themas wieder alles auskotzen.

Ich setze mich gegenüber von ihm auf einen ausziehbaren Ledersessel und hole mein Handy heraus. Natürlich weiß ich davon. Ich bin der Grund weshalb Jacks krumme Drogengeschichte ans Tageslicht gekommen ist. Weshalb nun die ganze Stadt weiß, wer für die K.O. Tropfen an unserem Internat zuständig war. Was für ein ekelhafter Perverser er ist.

Ja ich weiß was ich zuerst gesagt habe.

Das ich Asteria Zeit lasse, bis sie sich selber bei der Polizei meldet. Jedoch konnte ich es nicht lassen. Ich hätte ihm sonst eigenständig in das Revier gezerrt. Und ich weiß nicht ob er bis dahin lebend geschafft hätte. Dafür hätte ich gesorgt. Aus diesem Grund habe ich ihm gedroht. Mit den Beweisbildern vor seinem hässlichen Gesicht umher fuchtelnd. Wobei er benebelt von den Schlaftabletten mir gegenüber auf einem Stuhl gefesselt da saß und kein Wort gesagt hat. In unserer Garage. An dem Tag als ich ihn mit den Drogen vor meiner Haustür handeln gesehen habe. Das war der Auslöser für meine Handlung. Ich kann nicht einschätzen ob ich mir deswegen Sorgen machen muss oder ob ich rational gehandelt habe.

Nein. Es war das wohl richtigste, was ich je in meinem Leben als Entscheidung treffen konnte. Ich weiß es einfach, weil es nur fair war, dass er auf so eine Art und Weise sich stellen musste. Erniedrigt, gezwungen und beschämt.

"Alter, ich rede mit dir", meint Emilio. Er wirft mit der Fernbedienung nach mir. Sie prallt an meiner Brust ab und landet in meinem Schoß. Ich sehe von meinem Handy hoch. "Ja habe ich, entspann dich", sage ich. Ich nehme die Fernbedienung in die Hand und klicke auf eine andere Serie.

"Ich habe nicht gesagt, dass du umschalten darfst", meint er spitz. Er fährt sich durch die roten Haare, die er von unserer Mutter hat. Ich hebe die Schultern für eine kurze Sekunde an. Dann hätte er sie mir nicht zuwerfen sollen.

"Selber schuld", sage ich nur und wende mich an den Fernseher. Ich höre ihn genervt aufstöhnen. "Findest du es nicht auffällig, dass er ausgerechnet am Tag unseres Firmenfestes sich gestellt hat?", fragt er nun. Ich sehe wieder zu ihm. "Der Typ hat wahrscheinlich einfach Schiss bekommen, dass es jemand herausfinden könnte", sage ich. Emilio scheint nachzudenken. "Denkst du er hat sich tatsächlich, die Hände selbst so verunstaltet?" Seine Fragerei ist legitim. Ich wäre als Außenstehender auch neugierig. Das heißt aber nicht, dass ich es nicht nervtötend empfinde.

"Könnte sein", sage ich knapp. Er lehnt sich nach vorne und betrachtet mich innig. In dem Moment vibriert mein Handy.

Asteria hat mir geschrieben.

Das ist neu.

"Erzähl mir von ihr", höre ich meinen Bruder sagen. Ich sehe wieder hoch. Wie? Hatte ich etwas gesagt? Er kann gar nicht von ihr wissen.

"Dein Lächeln hat dich verraten", erklärt er besserwisserisch. Ich hasse es, dass er mich wie ein Buch liest. Noch mehr hasse ich es, dass ich mich über ihre Nachricht gefreut habe.

Du schuldest mir noch eine Flasche Wein. Schon vergessen? A.

Ich erinnere mich. Sehr gut sogar. Das war an dem Abend, als ich sie so aufgelöst im Bad aufgefunden habe. Als sie die erste Nacht bei mir war und ich sie das aller erste Mal schmecken konnte.

𝑩𝒆𝒕𝒘𝒆𝒆𝒏 𝒚𝒐𝒖 𝒂𝒏𝒅 𝒎𝒆Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt