Das Kapitel ist facettenreich und bringt die Story mehr ins Rollen. Ich hoffe es gefällt euch <3
Asteria
"Sag mir bitte, dass das nicht wahr ist."
Jess schaut mich misstrauisch an. Sie lackiert ihre Nägel, während ich auf ihrem Bett im Schneidersitz sitze."Doch, alles. Der Besuch von meiner Mutter und die Sache mit Frances, ja selbst das mit Damino", sage ich und spiele dabei mit meinen Haaren. An dem Abend habe ich mich bei Frances so oft entschuldigt, dass er im Endeffekt gegangen ist, weil ihm der Kopf gebrummt hat. Ich verstehe das. Trotzdem war ich etwas enttäuscht, dass er nicht länger geblieben ist. Ich mag ihn sehr. Auch wenn unsere „Beziehung" nicht wirklich offiziell war sondern eher ein Schauspiel, ist er immer gut und aufrichtig mit mir umgegangen. Ich hätte Damino darüber informieren können, doch aus Prinzip habe ich mich dagegen entschieden. Er muss nicht alles wissen.
Der Bluterguss von Frances hatte mich noch schlechter fühlen lassen. Er hatte das nicht verdient. Jean jedoch war glaub ich der einzige von uns, der lange nicht mehr so viel gelacht hat, wie an dem Abend. Er hatte sich köstlich amüsiert, als ich mich um Frances gekümmert habe und ihm versucht habe zu erklären, dass Damino ein Freak ist und ich sicherlich nichts von ihm möchte. Er glaubt mir nicht. Das weiß ich. Ich habe es gemerkt, als er mir zum Abschied nur gewunken hatte.
"Ich hätte nicht gedacht, dass er überhaupt eifersüchtig werden kann", spricht sie weiter. Sie tunkt den Pinsel nochmal in den Lack, bevor sie ihn zu ihrem nächsten Finger führt. Ich habe ihr ein Detail nicht verraten. Die Szene mit dem Gürtel und der Augenbinde, wollte ich ihr ersparen. Ich wüsste nicht mal, wie ich ihr das erklären sollte. Sowieso ist das nun über zwei Wochen her. Weihnachten habe ich überstanden ohne dass meine Mutter zu Besuch gekommen ist. Gott sei Dank.
"Ich dachte wirklich, dass er ihm das Genick brechen wird, wenn ich nicht eingreife", teile ich ihr mit. Ich höre sie lachen. "Das glaubt dir kein Schwein, nicht mal ich kann es wirklich glauben", sagt sie amüsiert. Sie hat recht. Es ist wirklich eigenartig, dass Damino so auf Frances reagiert hat. Ich sehe von meinen Haaren wieder zu ihr.
Ich habe ihr nicht von der Mappe mit den Fotos von mir erzählt. Ich habe es niemanden erzählt. Nicht einmal Daxton. Einzig und allein Damino weiß davon Bescheid.
Ich bringe es nicht übers Herz.
Niemals in meinem ganzen Leben hätte ich gedacht, dass ich wegen so einem Thema mundtot gemacht werden kann. Sonst halte ich meine Meinung nicht zurück, nie. Das ist so ungewohnt für mich, dass ich gar nicht weiß, ob ich dazu fähig bin, darüber reden zu können. Diese Unentschlossenheit macht mich wahnsinnig. Ich möchte vor Wut eine Wand eintreten und Bäume ausreißen.
Gib dir mehr Zeit, um lernen zu können, wie du damit umzugehen hast.
Schön, wie mein Kopf auf alles eine Antwort hat. Die Realität jedoch zerfrisst mir den letzten Mut aus dem Leib.
"Darf ich dich was fragen?"
Sie sieht zu mir und pustet auf ihre lackierten Fingernägel. Ich nicke.
"Mir ist bewusst dass du auf Damino nicht gut zu sprechen bist, aber wenn du ganz ehrlich bist, würdest du mit ihm in die Kiste steigen wollen?"Ihr unverblümter Satz lässt mich die Augen weiten. Da sitz ich vor ihr, in ihrem Zimmer, kurz vor ihrem 18 Geburtstag und sie fragt mich tatsächlich ob ich etwas von Damino will? Obwohl ich ihr eben gesagt habe, dass er ein absolutes Arschloch ist, weil er der Meinung ist, meinen guten Freund vor meinen Augen kalt machen zu wollen. Weil er vor Eifersucht so wütend war, dass er vergessen hatte, wie wenig er von mir hält. Wie unerfahren ich doch sein soll, da ich ja nur dreimal mich ausprobiert habe. Die wohl bescheuerteste Ausrede überhaupt. Er wollte bloß nicht zu geben, dass ich total sein Typ bin, obwohl er dass immer verneint hat. Nicht er hat mich am Haken sondern ich ihn. Er würde für mich wahrscheinlich bellen, wenn ich ihn an Ort und Stelle hätte.
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𝑩𝒆𝒕𝒘𝒆𝒆𝒏 𝒚𝒐𝒖 𝒂𝒏𝒅 𝒎𝒆
Romance"Beantworte meine Frage", verlangt er nun. Er klingt nicht so, als ob er davon ablassen würde. Seine Arme hat er neben mir abgestellt und verwahrt mir dadurch die Flucht. "Was wird passieren, wenn ich es nicht tue? Dir keine Antwort gebe?" Er kommt...